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Sie versprechen Gesundheit und das ist ein echtes Kaufargument: Superfoods. Ein Blick auf den Markt verrät, welche Produkte sich am besten verkaufen lassen.
Wer vor Jahren Quinoa oder Goji-Beeren kaufen wollte, wurde allenfalls im Reformhaus fündig. Heute gehören Superfoods in fast jedem Lebensmittelmarkt zur Standardausstattung. Dabei stammt der Begriff Superfood aus dem Marketing, gesetzliche Regelungen oder feste Definitionen gibt es nicht. Im Allgemeinen meint der Begriff pflanzliche Lebensmittel, die besonders hohe Mengen an Mikronährstoffen aufweisen. Typische Superfoods sind Açaí- und Goji-Beeren, Amaranth und Quinoa, Chiasamen, aber auch Pulver aus Spirulina-Algen oder der Maca-Wurzel. Immer häufiger werden auch heimische Produkte dazugezählt, etwa Nüsse und Saaten sowie verschiedenes Obst und Gemüse. Ihr Nutzen: Sie sollen uns fit und gesund halten. Chiasamen mit einer grossen Menge Omega-3-Fettsäuren, Heidelbeeren mit vielen Flavonoiden und Kurkuma mit seinem hohen Curcumin-Gehalt. Auch proteinreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte gelten oft als Superfoods.
Für alles zu haben
Superfoods kommen in jeder Form und Warengruppe vor: Pur oder als Beigabe, getrocknet, püriert oder gemahlen. «Gerade diese Vielseitigkeit ist es, die Superfoods so spannend macht und im Handel für Kaufimpulse im Regal sorgt», so Dennis Lange, Marketingleiter bei Bio-Zentrale. Diese setzt mit Produkten wie dem Riegel «Superfood Cranberry Kokos», der mit Leinsamen verfeinert ist, unter anderem im Snackbereich auf die Allrounder.
Die grösste Gruppe der Kategorie Superfoods bilden jedoch pure Produkte wie Nüsse, Saaten oder (Pseudo-)Getreide. Immer beliebter werden Superfoods auch als Beigabe im Müsli, Brot und Co. Die Bio-Zentrale verarbeitet dazu Quinoa und Buchweizen in ihrem «Knusperbrot». Und ein Super-Frühstück verspricht das Tartex-Müsli «Crunchy Amaranth Beeren Mix» von Allos Hof-Manufaktur.
Nach und nach erobern die Superfoods auch den verzehrfertigen Convenience-Bereich. Mit der Marke Körperkraft bietet Feinkost Dittmann schnelle Protein-Gerichte. Für die Herstellung der Varianten Kichererbsen Curry und Chipotle Chili werden unter anderem Hanfsamen, Buchweizen und Amaranth verwendet. «Mit den Gerichten wird eine ernährungsbewusste Zielgruppe mit fitness-orientiertem Lebensstil angesprochen, wozu die positiven Effekte der Superfoods ihren Teil beitragen», erklärt Henrik Jäger, Marketingchef bei Feinkost Dittmann.
Exotisch versus heimisch
Mit vielen Nährstoffen können auch heimische Lebensmittel punkten, die dank kürzerem Transportweg zudem Umwelt und Nährstoffgehalt schützen. Diese Erkenntnis kommt auch bei den Konsumenten an. Sandra Spremberg, Marketing Direktorin der Allos Hof-Manufaktur, meint: «Wir sind der festen Überzeugung, dass hiesige Superfoods wertvoller sind als exotische Superfoods: Sie punkten nicht nur im Vitamin- und Mineralstoffgehalt, Herstellung und Logistik sind einfach wesentlich nachhaltiger.»
Für den Kunden sind Superfoods jedoch nicht auf den ersten Blick erkennbar, da sie keine Kennzeichnung erfordern. Dadurch bietet sich eine eigene Platzierung an, die den Nutzen der Produkte unterstreicht. Wer besondere Aufmerksamkeit auf Superfoods lenken möchte, platziert sie am besten thematisch im Block oder Display.