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Qualität, Geschmack und Herkunft sind wichtige Kaufkriterien an der Käse-Theke und im SB-Regal. Hier dürfen weder regionale noch internationale Spezialitäten fehlen.
Der Veggie-Trend kommt den Käsereien und dem Handel gut zu Pass: ”Die Verbraucher scheinen zumindest teilweise von der Wurst zum Käse zu wechseln”, teilt das Marktforschungsunternehmen IRI mit. Besonders beliebt seien derzeit Käse mit Zusätzen (zum Beispiel mit Kräutern). Sie wachsen in der Menge sowohl in der Warengruppe Hart- und Schnittkäse als auch in der Warengruppe Weichkäse stärker als die Varianten ohne Kräuter & Co. So liegt die Wachstumsrate bei Hart- und Schnittkäse bei plus sechs Prozent (vs. +4,7 % ohne Zusätze) und beim Weichkäse sogar bei 12,7 Prozent (ohne Zusätze bei + 0,1 %).
Steigende Qualitätsansprüche
Die Qualitätsansprüche der Kunden sind allerdings gestiegen. Neben dem Genusswert erwarten die Verbraucher nach Erkenntnissen der Markenhersteller ein qualitativ hochwertiges Produkt, hergestellt aus natürlichen Zutaten.. Zudem sollte die Milch möglichst von Tieren aus artgerechter Haltung stammen und die Transportwege kurz sein. Entsprechend haben sich alle branchenverantwortlichen Teilnehmer von Switzerland Cheese Marketing dem Schweizer Branchenkodex verpflichtet, weder Konservierungs-, Zusatzstoffe, noch Gentechnik einzusetzen. Mit dem Qualitätsprogramm Arlagården übernimmt Arla Foods die Verantwortung dafür, dass die Rohwaren dem Qualitätsanspruch entsprechen, der auf den vier Eckpfeilern Zusammensetzung der Milch, Lebensmittelsicherheit, Tierwohl und Rücksichtnahme auf die Umwelt basiert. Qualität, Natürlichkeit, Authentizität und nachhaltige Aspekte sind somit bei Käse die ausschlaggebenden Kaufargumente.
Transparente Herkunft
Käse wird aber vor allem für sein breites Geschmacksspektrum geschätzt. Ein Pfund, das der Handel ausspielen sollte. So sollte bei Käse die Devise nicht „entweder regional oder international“ lauten, sondern „regional bis international“. Die beliebtesten „Käseländer“ sind nach wie vor die Niederlande, Deutschland und die Schweiz. Besonders nachgefragt wird Hart- und Schnittkäse. Dabei setzen Varianten in verschiedenen Reifestufen attraktive Impulse in Regal und Theke.
Für die Schweiz bieten zum Beispiel Emmi dem Handel die Marken Kaltbach, Switzerland Cheese Marketing die Marken Appenzeller Käse, Schweizer Emmentaler AOP und Le Gruyère AOP. Varianten in verschiedenen Reifestufen bereichern zusätzlich das Angebot in der Käsetheke. Arla Foods hat neben dem Hart- und Schnittkäsesortiment aus Skandinavien nun auch den englischen Traditionskäse Cheddar unter der Marke Castello im Sortiment. Schließlich sei der Cheddar-Markt in Deutschland noch lange nicht gesättigt, ist man bei Arla Foods überzeugt.
Käse und Allergien
Doch Käse ist nicht für jeden Verbraucher ein Genuss. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) leiden etwa 15 bis 20 Prozent der Deutschen an einer Laktoseunverträglichkeit. Im Volksmund wird Laktoseintoleranz häufig auch als Allergie bezeichnet, was jedoch falsch ist. Im Vergleich zu einer echten Allergie werden nämlich keine Antikörper gebildet. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Verdauungsstörung des Nahrungsbestandteils Laktose. Doch komplett auf den Genuss von Käse muss bei einer Laktoseintoleranz nicht verzichtet werden. So sind Hart- und lange gereifte Schnittkäse von Natur aus laktosefrei. Hersteller wie Arla Foods verzichten deshalb bewusst auf Käse, der extra als laktosefrei ausgezeichnet ist. Auch Savencia Deutschland entwickelt zurzeit keine Produkte, die speziell nur auf diese Zielgruppe ausgerichtet sind. Emmi setzt auf ein umfangreiches Schulungsprogramm für das Thekenpersonal, das auch Themen rund um Allergien und Unverträglichkeiten umfasst. Damit bekommen die Mitarbeiter noch mehr Sicherheit und Praxiswissen für den Thekenalltag.