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Ein grosser Teil der «Generation Z» hat zwar noch keinen Führerschein, kauft aber besonders gern im Tankstellen-Shop. Dieses grosse Potenzial beleuchtet eine Studie der MCS.
Die Generation Z wird in wenigen Jahren die grösste Käufergruppe in Deutschland stellen. Für Tankstellen-Shops ist sie bereits heute eine wichtige Zielgruppe. Obwohl ein grosser Teil der GenZ altersbedingt noch gar keinen Führerschein hat, und auch generell auf ein eigenes Auto weniger Wert legt, kaufen 58 Prozent mindestens einmal im Monat im Tankstellenshop ein. Bei der Generation Y (28 bis 42 Jahre) sind es nur 45 Prozent. Diese und viele weitere Erkenntnisse hat die MCS - Marketing und Convenience-Shop System GmbH in einer repräsentativen Befragung unter 1000 Personen gewonnen. Um das volle Potenzial ausnutzen zu können, müssen Tankstellenbetreiber wissen, wie diese Generation tickt und welche Produkte sie gerne kauft. Das herauszufinden war Ziel der Befragung.
Die jungen Top-Seller listen
Obenan bei den Erwartungen dieser Altersgruppe an Tankstellen stehen Influencer-Produkte und digitale Angebote. Hinzu kommen bestimmte Produkte aus den Standard-Sortimenten, die für die GenZ besonders wichtig an der Tankstelle sind. Fast 50 Prozent wünschen sich dort gesündere Alternativen bei Süsswaren und Getränken. Daneben zeigt die Käufergruppe eine höhere Affinität zu nachhaltigen, Bio-, vegetarischen und veganen Produkten als die Generationen Y und X.
Den Hype mitnehmen
Ein ganz grosses Thema für die GenZ sind Influencer-Produkte. In den vergangenen zwei Jahren haben Musiker wie Shirin David, Capital Bra und Haftbefehl oder Gamer wie MontanaBlack insbesondere im Getränkebereich Produkte auf den Markt gebracht. Sie nutzen ihre enorme Reichweite auf den Social-Media- beziehungsweise Gaming-Plattformen, auf denen die GenZ regelmässig unterwegs ist, um ihre Neuheiten erfolgreich zu platzieren. «Das spiegelt unsere Befragung wider: Produktkategorien wie Limonaden, Eistee und Energy-Drinks sind der Generation Z deutlich wichtiger als den Generationen Y und X», so Torsten Eichinger, Geschäftsführer der MCS. Er empfiehlt seinen Kunden, die entsprechenden Influencer-Produkte frühzeitig ins Sortiment aufzunehmen und aufmerksamkeitsstark zu platzieren, «um den Hype mitzunehmen». Das gelte nicht nur für den Getränkebereich, sondern auch für das Sortiment der E-Shishas und das Bistroangebot.
Als Tendsetter positionieren
Der Markant Partner rät, die «angesagten» Produkte aufmerksamkeitsstark im Shop zu platzieren und über Digital Signage und die eigenen Social-Media-Kanäle zu bewerben, vielleicht sogar mit einem eigenen lokalen Influencer. «Damit positioniert sich die Tankstelle auch als ein Verkaufsort, an dem junge Menschen Trendprodukte finden», betont Eichinger. Auch die Digitalisierung ist wichtig. Kontaktloses Bezahlen ist fast der Hälfte der Generation Z wichtig bis sehr wichtig (49,6 %). Self-Checkout mit Scan & Go und Pay@Pump, also das Bezahlen der Tankrechnung mit dem Smartphone, ist den bis zu 27-Jährigen zu knapp 45 Prozent wichtig bis sehr wichtig,
GenZ honoriert Mehrwert
Die Studie hat auch eine Antwort darauf gefunden, warum ein Teil der Verbraucher nie in der Tankstelle shoppt: Es liegt generationenübergreifend an den höheren Preisen. Interessant ist aber, dass die GenZ weniger preissensibel ist als die ältere Käufergruppe. «Sie ist also durchaus bereit, mehr zu bezahlen, wenn es das Produkt in ihren Augen wert ist», nennt Eichinger noch einen weiteren Grund, warum Tankshop-Betreiber dieser Zielgruppe besondere Aufmerksamkeit schenken sollten.