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Immer mehr Lebensmittelhändler denken über den Wechsel zu moderner LED-Beleuchtung nach. Lohnt sich die Investition heute schon? Aktuelles zur Kosten-Nutzen-Relation bei LED.
Für immer mehr Handelsunternehmen liegt der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen und nachhaltig orientierten Lichtplanung in der LED-Technik. LED-Licht soll Ware und Verkaufsflächen sehr natürlich und energieeffizient zugleich beleuchten und die Aufenthaltsqualität für Kunden und Mitarbeiter fühlbar steigern. Die Vorzüge gegenüber der konventionellen Entladungstechnik sind gerade auch bei der Beleuchtung von Frischwaren unbestritten, senken sie doch sowohl die Abschriften als auch die Kosten für Lüftung und Klimatisierung beträchtlich, gar nicht zu reden von den Energieersparnissen durch die deutlich niedrigere Anschlussleistung der LED. Die Lichtleistung der LED gilt mit der aktuellen Bestmarke von 120 Lumen/Watt inzwischen als mindestens gleichwertig, wenn nicht höher im Vergleich mit der neuesten Generation hochwertiger Entladungslampen. Doch das allein ist gar nicht entscheidend: „Die Lichtqualität bringt den Gewinn, nicht die Lichtmenge“, unterstreicht der unabhängige Lichtplaner und -designer Reinhard Vedder. Ein differenziertes Lichtspektrum und eine sehr gute, natürliche Farbwiedergabe sind für die flexible, warenspezifische Beleuchtung viel wichtiger. Auch ist die lange durchschnittliche LED-Betriebslebensdauer von 50.000 Stunden einfach nicht zu toppen. Daher plant ein großer Teil der befragten Händler laut EHI Ladenmonitor, in absehbarer Zeit in LED-Technik zu investieren. Tatsächlich ist der Lebensmittelhandel deutschland- und europaweit bereits Vorreiter in der Umsetzung dieser Technologie. Stark vorangetrieben wurde das Thema auch von den Discountern.
Die Preise für LED in Deutschland geben deutlich nach
Zwei Vorbehalte bremsen allerdings bislang viele Lebensmittelhändler in ihrer Investitionsbereitschaft für LED. Das sind zum einen die vermeintlich deutlich höheren Investitionskosten und zum anderen die tatsächlich fehlenden Standards, die bei einem explosionsartig gewachsenen und unüberschaubaren Marktangebot viele Investoren stark verunsichern. Vor allem Fernost-Importe stehen hier in Sachen Qualität in zweifelhaftem Ruf. Allerdings hat sich hier die Marktlage entspannt, weiß Lichtexperte Vedder: Inzwischen bieten nach seiner Beobachtung nämlich auch viele Leuchtenhersteller im Inland und in Europa gute LED-Leuchtenqualität an. Hier sei vielleicht noch ein Preisunterschied von maximal 10 bis 15 Prozent gegenüber der Entladungslampe erkennbar, der angesichts der langen Lebensdauer der LED sowie den vielfältigen Einsparpotenzialen aber unterm Strich aber gar keine Rolle mehr spiele. Im Gegenteil führt die Entscheidung für LED aus seiner Sicht zu einer sehr günstigen Bilanz bei den Betriebskosten, und das schon in einem recht kurzen Zeitraum. Hinzu kommt, dass mit steigender Nachfrage auch im deutschen Markt die Preise für LED bereits deutlich nachgeben.
Energieprojekte ganzheitlich betrachten
Für die Mehrheit der Händler würden ohnehin bei Investitionen in Energieprojekte ganzheitliche Betrachtungsweisen von Anlagen und Systemen in den Fokus rücken, sagt Claudia Horbert, Ladenbauexpertin beim EHI Retail Institute. Diese als Total Cost of Ownership bezeichnete Strategie basiert auf folgender Idee: Man erhält eine Abrechnung, die nicht nur die Anschaffungskosten enthält, sondern alle Aspekte der späteren Nutzung, Betriebskosten, Reparatur und Wartung einschließt. „Und dieser Entscheidung folgt im Besonderen auch die Mehrheit der Händler, wenn es um ein neues, energieeffizientes Beleuchtungssystem geht“, so Horbert.
Investitionssicherheit gewährleisten
Um auf der sicheren Seite zu sein, können sich Händler zudem über wichtige Qualitätskriterien einer hochwertigen und leistungsfähigen LED-Technik auch schon anhand einer kleinen Broschüre informieren, die in Zusammenarbeit mit unabhängigen Lichtplanern sowie Handelsunternehmen und Leuchtenherstellern entwickelt wurde und den Handel bei der Entscheidungsfindung für den LED-Kauf unterstützen will. Die Broschüre ist beim EHI erhältlich. Empfehlenswert ist darüber hinaus immer auch, den Rat von unabhängigen Lichtplanern einzuholen, die die Qualität von LED-Produkten – bezogen auf den jeweiligen Anwendungsbereich – ausgiebig testen und damit zur Investitionssicherheit beitragen.