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In Österreich wachsen die Umsätze mit Bio zweistellig. Davon profitiert der LEH, der mit zwei Dritteln Marktanteil die wichtigste Einkaufsquelle für Bio ist.
Es gibt in Österreich eigentlich keinen Haushalt, der nicht mindestens einmal im Jahr ein Bio-Produkt kauft. Bio landet dort nicht nur ab und zu im «Wagerl»: Bei durchschnittlich 42 Einkäufen werden 50 Kilogramm Bio-Lebensmittel gekauft. Auch im Jahr 2020 hat der Bio-Markt kräftig zugelegt und erstmals zehn Prozent Marktanteil erreicht. Das aktuelle Haushaltspanel der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH (AMA) zeigt, dass ein Haushalt im vergangenen Jahr durchschnittlich 190 Euro für frische Bio-Lebensmittel (exkl. Brot und Gebäck) im Lebensmitteleinzelhandel ausgegeben hat. Das sind rund 33 Euro mehr als 2019.
Sensibilisiert für Qualität
Die eingekaufte Menge stieg um 17 Prozent, die Ausgaben erhöhten sich sogar um 23 Prozent. «Corona konnte das stetige Wachstum von Bio nicht stoppen», erklärt Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing. «Ganz im Gegenteil: Die Menschen sind jetzt noch sensibler für die Qualität von Lebensmitteln. Davon profitieren Bio-Produkte besonders.» Wichtigste Einkaufsquelle ist der klassische LEH, zwei Drittel der Bio-Produkte werden dort gekauft, ein Drittel im Discount.
Steigende Nachfrage nach Mopro
Den höchsten Bio-Anteil verbuchen Milch und Naturjoghurt. Eier, Kartoffeln und Frischgemüse liegen ebenfalls weit über dem Durchschnitt. Jedes zehnte Produkt in den Warengruppen Obst, Butter und Käse stammt aus biologischer Landwirtschaft. Bio-Fleisch und -Geflügel haben im vergangenen Jahr kräftig zugelegt, wenn auch auf niedrigerem Niveau.
Weniger Zeit, mehr Bio
Das aktuelle Einkaufsverhalten hat die AMA kürzlich mit einer Motivanalyse erkundet. Gutes Essen gehört für drei Viertel der Befragten zu einem richtigen Lebensstil dazu. Allerdings nehmen sich die Menschen etwas weniger Zeit für die Mahlzeiten. Und jeder zweite Studienteilnehmer gab an, weniger Fleisch zu essen, dafür mehr auf die Qualität zu achten. Das Wachstum der Bio-Produkte dürfte anhalten, denn Bio wird als Kaufkriterium weiter an Bedeutung gewinnen. Drei von vier Personen möchten auch nach Corona unverändert zu Bio greifen, 14 Prozent sogar noch mehr.