Nachhaltigkeit, Qualität, Markentreue? Das Markant Magazin ONE zeigt, worauf Verbraucher trotz steigender Kosten im Bereich der Hygienepapiere Wert legen. Ein Blick auf aktuelle Trends und Treiber der Kategorie.
Die anhaltende Inflation beeinflusst das Einkaufsverhalten und macht Verbraucher preissensibler. Laut Prognose von Statista wird aber zumindest der Verbrauch an Haushalts- und Hygienepapier nicht nachlassen: Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von circa 20 Kilogramm in 2023 erwartet man ein Absatzwachstum von 1,2 Prozent. Mit Blick auf steigende Kosten legen Verbraucher also möglicherweise mehr Wert auf das Preisleistungsverhältnis.
Marken schaffen Vertrauen
Auch Tom Staller, Vertriebsleiter bei Kimberly-Clark, beobachtet, dass die Preissensibilität bei den Verbrauchern steigt. «Marken müssen einen klaren Mehrwert bieten und die Produkte neben dem Kernnutzen mit Extras überzeugen», betont er. Das kann gelingen, weil in unsicheren Zeiten das Vertrauen in bekannte Marken entscheidend sei. Er ist sicher: «Bei Premium-Produkten und Marken werden keine Kompromisse gemacht.» Eher würde man sich im Verbrauch einschränken und entweder kleinere Verpackungseinheiten wählen – oder Grosspackungen, um zu sparen. Chancen in der Markenbildung sieht auch Anton Kerler. Er ist Gründer und CEO bei Loovara Intimate und betont, das Unternehmen setze auf Produkte, die anders seien und in der Optik Spass machen. Zudem sieht er eine breite Produktvariation als entscheidenden Faktor: «Es ist wichtig, den Verbrauchern eine Auswahl zur Verfügung zu stellen.» Bei Loovara sehe man diesen Mix als selbstverständlich an und biete gute Qualität zu fairen Preisen.
Nachhaltigkeit entscheidet
Trotz Krisen ist das Thema Nachhaltigkeit nicht aus dem Fokus der Verbraucher geraten. Gerade im Bereich der Hygienepapiere gibt es viel Potenzial, Produkte ressourcenschonender zu gestalten und Kreisläufe einzubauen. Zum Beispiel mit Recyclingpapier, das rund ein Drittel weniger Wasser und 40 Prozent weniger Energie benötigt als neu hergestelltes Papier.
Bei Hygienepapieren bleibe Nachhaltigkeit neben Qualität ein wichtiger Faktor, auch wenn Verbraucher stärker auf Kosten achten, findet Christopher Andriessen, Head of Marketing Consumer bei Wepa. Er betont, dass immer mehr Menschen auf Hygienepapiere aus Recyclingmaterial setzen. «Hier sind zusätzlich neue Wege und alternative Fasern gefragt – wie etwa Hygienepapiere aus recycelten Kartonfasern.» Wichtig sei, den Kunden im Handel kommunikativ zu erreichen, sodass er die Produkte und ihren Nutzen kennenlernt.
Chancenreiche Innovationen
Als richtungsweisenden Megatrend fokussiert sich auch Essity auf Nachhaltigkeit. «Produkte, die einen Unterschied machen und eine bessere Umweltbilanz aufweisen, unterstützen den Handel verstärkt in Aktionen und in der eigenen Kommunikation», betont Markus Britz, Commercial Director Brand. Verbraucher würden erwarten, dass Unternehmen nachhaltige Produkte anbieten. «Im Vordergrund unserer Arbeit stehen daher der verantwortungsvolle Einsatz von Ressourcen und nachhaltigen Materialien sowie Lösungen, die kreislauffähig sind», erklärt Britz. Im Zewa Toilettenpapier setzt Essity zum Beispiel auf einen Strohanteil von mindestens zehn Prozent und spart Ressourcen mit dem Zewa Smart Toilettenpapier, das ohne Papierhülle auskommt.