Trendiger Trinkspaß im Fokus

Montag, 30. Januar 2017
Foto: StockFood

Milchmischgetränke passen zum Zeitgeist und bringen frischen Wind ins Mopro-Regal. Auf welche Produkte der Handel jetzt setzen sollte, um eine attraktive Vielfalt zu garantieren.

Das dynamische Wachstum bei Milchmischgetränken 2016 (laut Nielsen-Marktforschung) spricht für sich: Der Milchgenuss für zwischendurch wird immer beliebter, zumal auch die Angebotsvielfalt weiter zunimmt. Da die Milchgetränke sehr nahrhaft sind, werden sie gern als Energielieferant, als Hungerstiller zwischen den Mahlzeiten genutzt oder sind auch als gesunde Alternative zu Softdrinks im Einsatz, heißt es aus Herstellerkreisen.

Kakao nach wie vor absatzstark

Die Sorte Kakao ist nach wie vor ein starker Wachstumsträger in diesem Segment und besonders beliebt zum Frühstück – als Energielieferant für den Start in den Tag. Ferner bieten innovative Konzepte wie kohlensäurehaltige Getränke aus Milch und Fruchtsaft oder Getränke aus Milch und Tee sowie eiweißreiche Energydrinks attraktive Chancen, die Kategorie voranzubringen. In Anlehnung an den bei vielen Verbrauchern beliebten Coffee-to-go haben sich zudem Milchmischgetränke mit Kaffee einen festen Platz im Regal erobert. Hier dürfte unter anderem die bekannte Lizenzmarke Starbucks mit zwei neuen Ready-to-drink-Produkten für zusätzliche Impulse sorgen.

Milchmischgetränke gut für unterwegs

Ob im klassischen Lebensmittelhandel oder im gesamten Convenience-Markt: Milchmischgetränke sind überall erhältlich und können bequem auch unterwegs konsumiert werden; sie entsprechen damit den Konsumbedürfnissen unserer mobilen Gesellschaft. Lesen Sie dazu auch das Ausblick-Interview mit Arla Foods auf Seite 46: Wie die europäische Molkereigenossenschaft diesen Markt strategisch angehen und den Umsatz im Getränkemarkt außerhalb des Standardangebots an Milchprodukten verdreifachen will.

Überwiegend spontaner Kauf

Bei den trinkfertigen Milchmischgetränken handelt es sich um eine hochfrequente Warengruppe: Laut einer aktuellen Studie von mafowerk kaufen fast 60 Prozent der Verbraucher Milchmischgetränke mindestens einmal pro Woche, knapp jeder fünfte sogar mehrmals pro Woche. Die Verbraucher verbinden damit vor allem Geschmack und Trinkspaß und kaufen überwiegend spontan. „Nur“ 38 Prozent haben den Kauf dieser Getränke vor dem Einkauf geplant. Am häufigsten, nämlich von knapp 50 Prozent der befragten Verbraucher, wird für ein Milchmischgetränk zwischen 0,50 und 0,99 Euro ausgegeben. Aber auch teurere Produkte haben Chancen im Regal: Immerhin 18 Prozent der Befragten geben laut den Marktforschern von mafowerk zufolge dafür 1,50 Euro und mehr aus.

Mischgetränke immer beliebter

Im Mopro-Regal entwickeln sich die Produkte zu einem immer stärkeren Umsatzträger im Sortiment. Das Segment hat im vergangenen Jahr laut Nielsen bis einschließlich September wieder um über acht Prozent zugelegt und erreicht am Gesamtumsatz der Weißen Linie schon mehr als fünf Prozent Umsatzanteil. Inzwischen bietet der LEH eine breite Auswahl an Milchmischgetränken: mit Vollmilch, mit H-Milch, auf Basis von Molke, Buttermilch, Kefir oder sogar als Lassi (indisches Joghurtgetränk). Vollmilch (63%), H-Milch (54%) und Trinkjoghurt (53%) führen die Beliebtheitsskala an, gefolgt von Buttermilch und weiteren Angeboten. Im ersten Halbjahr 2016 hat zudem Kefir laut Nielsen in hohem zweistelligen Umfang zugelegt, wobei vor allem die Nachfrage nach Fruchtsorten saisonal starke Impulse setzte.

Milchalternativen wie Soja ebenfalls beliebt

Trendthemen wie „laktosefrei“ sowie pflanzliche Milchalternativen tragen darüber hinaus stark dazu bei, neben der wachsenden Nachfrage nach den milchbasierten Klassikern auch das Wachstum entsprechender Produkte im Mopro-Regal kräftig anzufeuern. Nicht zuletzt spielen eine allgemeine Verunsicherung mit Blick auf eine gesunde Ernährungsweise sowie der Wunsch nach sozialer Abgrenzung eine Rolle bei der Kaufentscheidung. Der Trend zur Individualisierung spiegelt sich auch in diesem Bereich wider und rückt besonders Innovationen wie Soja-, Mandel-, Hafer- und Reisgetränke in den Fokus. Trotz einer sehr hohen Preisstellung entwickeln sich diese Produkte laut IRI sehr dynamisch. Soja ist dabei mit 55 Prozent Absatzanteil noch immer der dominierende Rohstoff für Milchalternativen, daneben gewinnen andere Sorten ebenfalls stark an Bedeutung wie etwa Hafer (18%) oder Mandel (12%).

Finden Sie am Ende der Randspalte auch die aktuellen Umsatz- und Absatzzahlen zur Weißen Linie nach Vertriebsschienen...

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Tipps

Maßnahmen am Point of Sale, mit denen der Vollsortimenter seinen Erfolg in der Vermarktung von Milchmischgetränken optimieren kann.

  • Milchmischgetränke sollten laut Herstellerempfehlungen direkt im Anschluss an die Frischmilch platziert werden, und zwar in vertikalen Blöcken. Ankermarken gehören dabei an den Anfang, um den Verbrauchern Orientierung zu geben.
  • Innerhalb der Kategorie sollten die Produkte nach zunehmender Veredelung der Milch angeordnet sein.
  • Gekühlte Produkte werden vom Verbraucher mit Frische-Produkten in Verbindung gebracht. Daher sollte grundsätzlich in der Platzierung zwischen gekühlten und ungekühlten Milchmischgetränken differenziert werden. Die H-Milch-Alternativen gehören daher laut Molkerei Müller ins H-Milch-Regal.
  • Laut einer Shopper-Studie von Milram zu Milchgetränken erfolgt der Kauf von Milchmischgetränken und Gesundheitsdrinks stärker geplant, bei Buttermilch-, Kefir und Joghurtgetränken stärker impulsgesteuert. Für den Handel sei es daher wichtig, sowohl Impulskäufer wie Kategorieplaner zu aktivieren und mit Geschmacksvielfalt, neuen Sorten und Promotions die richtigen Impulse zu setzen.
  • Bei fermentierten Milchgetränken wie Buttermilch oder Kefir ist laut Milram eine Trennung von naturbelassenen Produkten und solchen mit Fruchtgeschmack ratsam. Absatzfördernd sei zudem die Verbundplatzierung von Frucht-Kefir und Frucht-Buttermilch.

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