Vielen Verbrauchern ist unter der Woche eine schnelle Essens-zubereitung wichtig. Fertigprodukte sollen dabei nicht nur Zeit sparen und gut schmecken, sondern auch hochwertig sowie nachhaltig sein – und im Sinne einer bewussten Ernährung.
Fertiggerichte sind aus dem turbulenten Alltag vieler Konsumenten längst nicht mehr wegzudenken. Für immer mehr sind sie mittlerweile eine gute Alternative zum Kantinen-Essen oder Mittagstisch um die Ecke sowie eine fix zubereitete, warme Abendmahlzeit zu einem guten Preis im Vergleich zu einem Essen ausser Haus. Allerdings reicht «Bequemlichkeit» allein als Kaufargument kaum noch aus. «Der Trend zu hochwertiger und transparenter Convenience hat bereits vor der Corona-Pandemie begonnen und sich seitdem weiter verstärkt», sagt Marieke Bauer, Brand Managerin Meals bei Frosta. Die Shopper suchen zunehmend nach Lebensmitteln ohne Zusatzstoffe, mit verständlichen Zutatenlisten und eindeutigen Herkunftsangaben, worauf das Unternehmen seit 20 Jahren mit dem «Frosta-Reinheitsgebot» eingeht.
Für Gesundheit und Umwelt
«Eine Mahlzeit sollte nicht nur sättigend, sondern auch wohltuend sein», so Sandra Spremberg, Marketingdirektorin DACH Allos Hof-Manufaktur, zu der auch Little Lunch gehört. Sie macht gesundheitliche Aspekte wie Nährwerte und den Verzicht auf industriellen Zucker und Zusatzstoffe zunehmend als wichtige Kaufgründe aus; dazu die Verpackung. Schliesslich gilt es auch bei Fertiggerichten, Abfall zu vermeiden. Daher werden bei Little Lunch neben den Suppen und Eintöpfen auch die Fertiggerichte in Bio-Qualität im Glas angeboten, etwa die veganen Ravioli mit Tomatensauce oder die drei fleischlosen Neuprodukte, darunter «Pasta Volognese». Das zeigt, dass auch verstärkt «plant-based» angesagt ist. «Aus unserer Sicht hat der Food-Trend «Veganizing Recipes» das grösste Innovationspotenzial für den Bereich Fertiggerichte», bestätigt auch Giuseppe Mastrolia, Geschäftsführer Newlat. «Hier werden beliebte, traditionelle Rezepte mit oder ohne Fleischersatz vegan interpretiert, um die wachsende Nachfrage nach rein pflanzlicher und damit gegebenenfalls auch gesünderer Ernährung zu befriedigen.» Das bedient man bei Newlat etwa mit dem veganen Nudel-Snack Birkel Minuto «Schneller Happen Tomate-Linsen» oder dem Minuto Pasta-Kit «Vegane Bolognese».
Alternative zum Fleisch
Pflanzlich – das ist auch für Markus Mischko, Geschäftsführer Sales iglo Deutschland der Wachstumstreiber: «Über die Hälfte der Deutschen bevorzugt eine flexitarische, vegetarische oder vegane Ernährung und kauft dementsprechend vermehrt pflanzliche Produkte. Vegan-vegetarische Fertiggerichte sind demnach absolut relevant.» Sie können neue Konsumenten in das Segment locken.
Zudem sind die internationalen Gerichte aus aller Welt im Fertiggerichte-Segment angekommen. «Der Länderküche-Trend bietet enormes Innovationspotenzial und spricht Shopper an, die die internationale Küche bereits aus der vielfältigen Restaurantkultur kennen», ergänzt Mischko. So wird hierzulande die indische Küche immer populärer. Nicht von ungefähr offeriert auch Rila unter «Sabita» neuerdings drei unkomplizierte Fertiggerichte aus der indischen Küche.
Traditionelles schmeckt
Zudem kommt Bewährtes weiter gut an. Laut GfK Consumer Panel CP+2.0 FMCG sind im Bereich der gekühlten und ungekühlten Fertiggerichte Speisen der traditionellen Hausmannskost wie Eintöpfe (Nudeln, Linsen, Bohnen), Gulasch oder Currywurst mit 50 Prozent Käuferreichweite am beliebtesten. Mit 37 Prozent folgen mediterrane Gerichte wie Ravioli, vor allem in der Dose, Lasagne (gekühlt) oder Spaghetti Bolognese (gekühlt in der Schale) vor asiatischen Gerichten mit 25 Prozent: beispielsweise Curry, asiatische Suppen oder Nudel-/Reispfannen. Daher setzt die ZHG bei ihrem «Jeden Tag»-Portfolio weiter auf Dosen-Ravioli sowie auf Dosen-Spaghetti-Bolognese. Youcook punktet neben Asia-, Tex-Mex und veganen Angeboten auch mit abwechslungsreichen Pasta-Fertiggerichten. Und der «Hühner Nudel-Topf» von Erasco ist ein ganzjähriger Topseller. «Erasco stellt die Marken-Produkte mit den höchsten Rotationen in der Kategorie Suppen/Eintöpfe her», freut sich denn auch Cai C. Danckwerts, Marketing Director GBFoods Deutschland. Aber: «Allgemeine Trends wie Convenience, Individualisierung, Natürlichkeit und besondere Geschmackserlebnisse bestimmen auch unsere Innovations-Pipeline.»