Senf und Saucen fürs Grillen – was beim Kauf zählt

Montag, 06. Juni 2016
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Senf und Saucen gehören zu jedem Grill-Event einfach dazu. Die Vielfalt hinsichtlich Sorten und Marken im Senf- und Saucenregal sind daher entsprechend groß. Auf welche Trends der Handel setzen sollte und welche Kriterien den Kauf bestimmen. 

Die Feinkostkategorien Senf und Saucen gehören zum Grillen wie die Butter aufs Brot. In den absatzstarken Sommermonaten der Grillsaison sollte der Handel deswegen ein besonderes Augenmerk auf ein gut sortiertes Senf- und Saucen-Regal legen. Fakt ist: Der Markt für die würzenden Grillzugaben wächst stetig. Sechs Prozent betrug in den vergangenen drei Jahren das durchschnittliche Umsatzwachstum für Grillsaucen. Senf verzeichnete ein jährliches Wachstum von einem Prozent. Das teilt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit.

Umsatz steigern

Über die positive Entwicklung dürften sich Handel und Industrie gleichermaßen freuen. So verzeichnete Rila eine Absatzsteigerung von bis zu 70 Prozent im Bereich seiner Barbecue-Saucen. Bei Thomy (Nestlé) zeigten die Burger-Saucen ein zehnprozentiges Umsatzplus. Um solche Umsatzsteigerungen zu erreichen, ist eine geschickte Platzierung am Point of Sale nötig, wie sich alle Hersteller einig sind. Grillprodukte sollten am besten im Verbund und an frequenzstarken Orten im Markt präsentiert werden. Eine Themenwelt Grillen spricht Verbraucher emotional an und motiviert zu Impulskäufen.

Kaufimpulse setzen

Ferner sind Themenplatzierungen mit Zubehör wie Zangen und Grillkohle, Kombiplatzierungen von Saucen in Displays bei der Fleisch- oder Fischtheke oder auch Verlosungs- oder Rabattaktionen probate Mittel, um für Impulse zu sorgen. Ebenso lohnt es sich für den Handel, auf kleine Verpackungsformate zu setzen. Diese sind nicht nur für Single- oder Zwei-Personen-Haushalte interessant. Auch Verbraucher, die gerne mehrere Saucen probieren oder ihren Gästen eine breitere Auswahl anbieten wollen, greifen gerne zu kleineren Gebindeformen. Dies zeigt: Auch ein breites Angebot an verschiedenen Verpackungsformaten kann durchaus Einfluss auf die Kaufentscheidung haben. „Unsere Süßsauer Sauce ist die Nummer 1 auf dem Markt der Kleingebinde“, sagt Marketingleiter Volker Leonhardi. „Dicht gefolgt von den Sorten BBQ und Curry.“

Zielgruppen ansprechen

Nachhaltiger Erfolg generiert sich auch aus dem Wissen, wer die Käufer sind. Denn: „Der Einkauf wird primär von Frauen ausgeführt. Allerdings haben Männer beim Thema Grillen großen Einfluss auf den Einkauf“, weiß man bei Nestlé. Männer bevorzugen insbesondere rauchige Würzsaucen und schärfere Senfe, wie der Grillweltmeister Thomas Zapp aus Erfahrung weiß. Frauen würzen dagegen ihr Grillgut lieber mit milderen und cremigeren Senfen und Saucen.

Unterschiede im Kaufverhalten finden sich laut Develey auch regional. Das zeigt sich vor allem beim Senf. „Im Westen isst man gerne scharfen Senf“, weiß Volker Leonhardi, „im Osten hingegen schätzt man mittelscharfen Senf. Und im Süden ist der süße Senf sehr stark.“

Mit Produktneuheiten punkten

Um den Kundenwünschen gerecht zu werden, starten die Hersteller mit zahlreichen Neuigkeiten in die Saison. Nestlé will mit „Thomy Burger Sauce“ und „Thomy Steak Sauce“ punkten, während Rila auf die Saucen „Thai-Chili“ und „Knoblauch“ setzt. Hier sind es aber auch zwei neue Senfsorten, die den Kunden die Grillsaison noch schmackhafter machen sollen: Moutarde Rouge, ein grobkörniger, violett-roter Senf mit Traubenmost und Rotwein, sowie der Provence-Senf mit Paprika und Kräutern. Mit „Honig-Senf-Sauce“ und „Dill-Senf-Sauce“ richtet sich Händlmaier klar an die Zielgruppe Frauen. Bei rauchigen und scharfen Saucen-Varianten stehen die Männer als Käuferschaft klar im Fokus.

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Mittelscharfer Senf: Er besteht zur Hälfte aus gelben und aus braunen Senfkörnern. Er eignet sich zum Beispiel zum Bestreichen von größeren Fleischstücken sowie zum Würzen von Salatdressings und Würstchen sowie zum Marinieren von Fleisch. Er schmeckt würzig. Der im Senf enthaltene Essig macht das Fleisch zarter.

Scharfer Senf: Er wird wie der mittelscharfe Senf hergestellt. Allerdings wird bei der Herstellung des scharfen Senfs ein größerer Anteil der schärferen braunen Senfsamen verwendet. Er ist im Geschmack pikant und passt hervorragend zu milden Würstchen.

Süßer Senf: Die gelben und braunen Senfkörner werden bei der Herstellung nur grob gemahlen. Die Zugabe von Zucker und das Heiß-Einmaischen verleihen ihm den süßen und für ihn typischen Karamellgeschmack. Er eignet sich hervorragend zum Anmachen eines Salatdressings.

Dijonsenf: Er wird aus den Samenkörnern des Braunen Senfs oder des Schwarzen Senfs  hergestellt. Die Körner werden nicht entölt, so dass der Senf auch beim Kochen nicht an Schärfe verliert. Zudem wird er mit Verjus – dem Saft unreifer Trauben – zubereitet. Er ist recht scharf und passt zu Fleisch und Geflügel sowie zu Vinaigrettes.

Brodeaux-Senf: Er wird aus dem Mehl heller Senfkörner hergestellt, in der Farbe ist er jedoch braun. Zudem wird er mit diversen Gewürzen, vor allem mit Estragon vermischt. Aufgrund seiner Hitzebeständigkeit eignet er sich besonders gut für die Zubereitung von Grillmarinaden oder als Soße zum Steak. Er ist mild im Aroma und hat einen unverwechselbaren süß-sauren Geschmack.

 

Info

Die besten Grilltipps von den Meistern
Thomas Zapp empfiehlt beim Grillen von Hühnchen und Fisch Saucen mit einem asiatischen Touch. „Diese“, so der vierfache Grill-Weltmeister, „eignen sich auch hervorragend zum Anmachen von Salatsaucen.“ Barbecue-Saucen finden für den Inhaber einer Grillschule eher Verwendung beim Glasieren von Schweinefleisch wie Spare Ribs und Co.

Starkoch Johann Lafer arbeitet beim Grillen gerne mit Senf. Zum Würzen und marinieren empfiehlt er zum Beispiel „einen guten Senfrelish mit der orientalischen Gewürzmischung Ras el-Hanout, Honig und Sesam.“ Ein weiterer Tipp für besonders zartes und schmackhaftes Fleisch vom Grill: Fleisch mit Senf einreiben und mit Kräutern in einem Vakuum-Beutel einschweißen. Danach unter Vakuum garen und anschließend grillen.

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