Pizza: Salami bleibt der Hit

Montag, 01. Dezember 2014

Wenn es um die Pizza geht, dann lieben es die Verbraucher traditionell. Dennoch lassen sich mit innovativen Neuheiten, die den Zeitgeist treffen, Wachstumsimpulse setzen. Das zeigen aktuell die Pizzaburger.

Italien ist für die Deutschen seit Jahrzehnten eines der Hauptreiseländer, und Restaurants wie „Da Salvatore“, „Da Guiseppe“ oder schlicht „der Lieblingsitaliener um die Ecke“ sind die bevorzugten Anlaufstellen für viele Konsumenten, um den Appetit auf Pizza und Pasta zu stillen. Aber auch am heimischen Esstisch gehört TK-Pizza zu den Rennern in Sachen „Convenience-Food“. Wurden um die Jahrtausendwende in Deutschland pro Kopf und Jahr noch durchschnittlich fünf Stück verzehrt, so hat sich dieser Verbrauch in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert: Inzwischen sind wir laut Deutschem Tiefkühlinstitut pro Kopf bei elf Pizzen angelangt. Kein Wunder, dass sich TK-Pizza im Lebensmittelhandel zu einem milliardenschweren Geschäftsbereich entwickelt hat. Die Tiefkühltruhen am POS halten ein umfängliches und variantenreiches Sortiment vor, um die unverändert hohe Nachfrage zu bedienen. Umsatzbezogen steht die Warengruppe laut Nielsen gleich hinter TK-Fisch auf Platz zwei der umsatzstärksten TK-Kategorien im Lebensmittelhandel.

Aktuell gehört TK-Pizza mit einem Plus von rund zwei Prozent wieder zu den Wachstumstreibern im TK-Markt. Dafür sind unter anderem Innovationen verantwortlich, die nach Angaben der Marktforschung deutliche Impulse gesetzt haben. An erster Stelle stehen hier die sogenannten Pizzaburger: Sie kombinieren den typischen Geschmack einer Pizza mit der besten Eigenschaft eines Burgers (Handling) und stehen für den unkomplizierten Verzehr: ohne Teller, ohne Besteck, einfach mit der Hand. Dies entspricht offenbar den modernen Essgewohnheiten vieler junger Verbraucher, wie eine Studie des Forsa-Instituts jüngst ermittelt hat.

Thunfisch immer beliebter

Geht es um die Pizza-Lieblingssorten, so mögen es die Deutschen am liebsten herzhaft und greifen besonders häufig zu fleischbasierten Varianten wie Salami und Schinken. Aber auch Thunfisch entwickelt sich immer mehr zum Renner. Laut Nielsen steht die Sorte Thunfisch bereits an dritter Stelle unter den Top Ten der beliebtesten Pizzabeläge. Praktisch jeder Pizzahersteller hat eine entsprechende Variante im Sortiment, auch in Bioqualität ist diese Sorte verfügbar. Zu den Favoriten gehört hierzulande allerdings auch die eher fruchtig-süße Pizza Hawaii; je nach Hersteller landet sie auf Platz vier oder fünf der TK-Pizza-Hitliste. Zudem ist diese Sorte eine deutsche Besonderheit: Nirgendwo sonst wird Pizza Hawaii gegessen.

Insgesamt bleibt die große Mehrheit der Verbraucher ihrer Lieblingspizza treu. „Aus unseren Shopperstudien wissen wir, dass viele Verbraucher ‚ihre’ Pizza kaufen, das heißt eine bestimmte Geschmacksvariante einer bestimmten Marke“, heißt es bei Wagner. Aus diesem Grunde empfehlen die Hersteller auch die Markenplatzierung und eine feste Stammplatzierung der Sorten. „Dies bietet dem Shopper beste Orientierung, da er nur sehr kurze Zeit verweilt und nicht suchen möchte.“

Veggie-Varianten legen weiter zu

Parallel dazu nehmen auch moderne Konsum- und Geschmackstrends Einfluss auf das Angebot in der TK-Truhe. Trendorientierte Shopper zeigen sich sehr probierfreudig und suchen gezielt nach neuen Geschmacksrichtungen. Aus Sicht von Apetito steigen auch bei Pizza die Ansprüche an Genuss und Qualität. „Schlicht und einfach war gestern – heute stehen hochwertige Zutaten wie Seafood durchaus hoch im Kurs“, so Susanne Ponick, Marketingleiterin bei Costa Meeresspezialitäten. Die Auflage der Costa Thunfischpizza wurde daher optimiert und liegt mit einem Fischanteil von 70 Gramm nach Aussagen des Herstellers deutlich über Wettbewerbsprodukten.

Weitere warengruppenübergreifende Trendthemen wie ausgewogene Ernährung, Nachhaltigkeit, Bio und vegetarische Ernährung spielen ebenfalls eine zunehmende Rolle im TK-Pizza-Sortiment. Zwar dominieren die fleischhaltigen Beläge mit rund 60 Prozent des Umsatzes das Angebot. „Veggie“-Varianten erzielten aber laut Wagner im Vorjahr bereits ein Plus von zehn Prozent und erwirtschaften damit 20 Prozent Umsatzanteil am Gesamtmarkt TK-Pizza in Deutschland. Diesen Trend bestätigt auch Bio-Fischanbieter fish & more mit der Neueinführung einer vegetarischen Bio-Pizza zu Beginn dieses Jahres; sie wurde laut Hersteller auf Anhieb die meistverkaufte Pizza innerhalb der eigenen Pizza-Range. Der Marktführer im Segment Bio-Pizza setzt mit einer nach den Richtlinien von Naturland Wildfisch und MSC zertifizierten Thunfisch-Variante außerdem auf ein nachhaltig erzeugtes Thunfisch-Pizzaangebot in der Truhe.

News

Foto: Stefanie Brückner

Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

Foto: Ben Pakalski

Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

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Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn stabilisiert sich die Konsumstimmung in Deutschland jetzt wieder.

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In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Fünf Faktoren für den Erfolg

Stärkster Umsatzträger im TK-Pizza-Markt ist laut Nielsen die Geschmacksvariante Salami. Es folgen auf den weiteren Plätzen Speziale, Thunfi sch, Hawaii, Margherita, Diavolo, Käse (verschiedene Sorten), Mozzarella, Schinken und Spinat.

Innovationen sorgen immer wieder für Aufmerksamkeit und beleben die Nachfrage. Neben neuen Geschmackskompositionen, trendgerechten Interpretationen oder Rezepturverbesserungen von Klassiksorten zählen dazu auch neue Portionsgrößen und Produkte mit besonderen Handlingsvorteilen (wie aktuell die Pizzaburger).

Das Angebot sollte an die jeweilige Marktgröße angepasst sein. Für eine kleinere Verkaufsfläche ist es empfehlenswert, sich auf ein Basissortiment mit den am meisten nachgefragten Artikeln zu konzentrieren. Orientierung dazu liefern die Top-Ten-Sorten. Dies sorgt für Frequenz und sichert die Rendite.

Die Platzierung von TK-Pizza sollte dem Suchverhalten des Verbrauchers beim Einkauf entsprechen. Das erleichtert dem Verbraucher die Orientierung an der Truhe und spart Zeit. Wichtigstes Suchkriterium ist dabei aus Kundensicht die Marke. Markenblöcke in der Truhe haben sich daher bewährt. Zweitplatzierungen in der Aktionstruhe können die Aufmerksamkeit zusätzlich steigern.

 

STATEMENTS

Wie „exotisch“ dürfen die Pizza-Rezepturen sein? Das sagt die Industrie.

COSTA
"Schlicht und einfach war gestern. Ein Trend ist aus unserer Sicht der hohe Anspruch an Genuss und Qualität auch bei Pizza. Heute stehen hochwertige Zutaten wie Seafood durchaus hoch im Kurs. Für deutsche Konsumenten sollten Pizzen allerdings weniger exotisch, dafür aber genussvoll und raffiniert belegt sein."

DR. OETKER
"Der Großteil der Verbraucher ist bei Pizza eher traditionell orientiert. Die Deutschen und Nordeuropäer bevorzugen die Sorten mit herzhaftem Belag wie Schinken oder Salami. Aber mit dem Sortiment Culinaria mit landestypischen Auflagen bedienen wir auch den Verbraucherwunsch nach ausgefalleneren Sorten und bringen damit Abwechslung in die TK-Truhen."

NESTLE WAGNER
"Wir betreiben intensive Marktforschung, um die Wünsche der Verbraucher zu erfahren und mit entsprechenden Produkten zu reagieren. In der Produktentwicklung arbeiten ausgebildete Bäcker und Köche, die den Pizzamarkt genau beobachten. Ziel ist es, mit neuen Geschmacksrichtungen so viele Pizza-Fans zu begeistern, dass das neue Produkt im Wettbewerb bestehen kann."

Followfish
„Es ist oft eine Gratwanderung zwischen besonderen Rezepturen einerseits und einem notwendigen Mengeneffekt andererseits. Besondere Produkte wie etwa die Pizza Vegetariana und Pizza Mozarella di Buffala funktionieren. Unsere Pizza Sardellen war aber letztlich wohl zu exotisch für die deutschen Pizza-Fans.“

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Die original italienische Thunfisch-Pizza „Tonno MSC“ von Followfish ist die erste zu 100 Prozent nachhaltig erzeugte Seafood-Pizza im Tiefkühlregal.

Die neue Special Edition „Burger Style“ für Big Pizza-Fans ist belegt mit 100 Prozent Rinderhack, Tomaten, Gewürzgurken, Zwiebeln, Mozzarella und Edamer. Bis Juni 2015 erhältlich.

Die neueste Pizza-Variante nach dem „Easy to eat“-Prinzip: Der Dr. Oetker Pizzaburger Tuna ist belegt mit Thunfisch, Mozzarella und Edamer, roten Zwiebeln und Sauce.

Costa Pizza Thunfisch bietet laut Unternehmen eine einzigartige Belagskomposition mit besonders viel saftigem Thunfisch, Kirschpaprika, Weichkäse und roten Zwiebeln. Füllgewicht 400g.

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