Glutenfreies Brot, zuckerfreie Marmelade, laktosefreie Milch – Free-From-Produkte haben längst einen festen Platz in den Regalen des Handels. Insbesondere bei den Frühstücksprodukten ist die Auswahl gross.
Egal ob in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz: Das Frühstück ist für die meisten Konsumenten in der DACH-Region die wichtigste Mahlzeit des Tages. Während es werktags vor allem schnell gehen muss, nehmen sich die Verbraucher am Wochenende gerne Zeit, um ausgiebig mit der Familie zu schlemmen. In allen drei Ländern kommen vor allem Brot und Brötchen auf den Frühstückstisch, wahlweise deftig belegt oder süss bestrichen. Doch auch die Nachfrage nach Müsli hat in den vergangenen Jahren enorm an Fahrt aufgenommen. Und dazu: unbedingt Kaffee zum Wachwerden, ein kleinerer Anteil bevorzugt allerdings Tee.
Ob das Frühstück den Tag allerdings gut starten lässt, hängt von vielen Aspekten ab. Einer davon: wie gut es vertragen wird. In die Kaufentscheidung der Shopper fliesst deshalb immer stärker der Wunsch nach bekömmlichen beziehungsweise gesunden Produkten hinein.
Müslis mit weniger Zucker
Bei Müslis bedeutet «gesund» vor allem: mit deutlich weniger Zucker. «Ein geringer Zuckergehalt ist mittlerweile der zweitwichtigste Faktor für Konsumenen beim Lebensmittelkauf», sagt Lea Kalinsky, Brand Managerin Müsli bei Dr. Oetker und bezieht sich dabei auf die Marktforschungszahlen von Mintel. Immer mehr Hersteller reduzieren deshalb den Zuckergehalt ihrer Produkte. Dr. Oetker hat im Oktober seine Müsli-Range «Vitalis» sogar erstmals ganz ohne Zuckerzusatz auf den Markt gebracht. Das stellte den Bielefelder Hersteller vor die Herausforderung, eine Alternative zu Zucker zu finden. Da Zucker in Knuspermüslis nicht nur für die Süsse, sondern auch für die knusprige Konsistenz des Granolas sorgt, verwendet Dr. Oekter ins seinen neuen Vitalis Müslis ohne Zuckerzusatz stattdessen den Ballaststoff resistentes Maltodextrin sowie Maltit als Süssungsmittel. Die Begeisterung für knuspriges Müsli spürt auch Bauck. «Bei uns sind die Sorten ‹Hafer Crunchy Basis› und ‹Schoko› stark nachgefragt, weshalb wir dieses Sortiment bald erweitern», sagt Ralf Hoppe, Direktor Marketing und Vertrieb.
Der Trend zu weniger Zucker beschränkt sich nicht nur auf Müsli und Cerealien, sondern ist auch bei den süssen Brotaufstrichen relevant: nahezu jeder Hersteller hat mittlerweile sein Sortiment um eine Zero-Variante ergänzt. Jüngster Neuzugang: die Subrange «Schwartau Samt Weniger Zucker», die sich durch 50 Prozent Fruchtanteil und 30 Prozent weniger Zucker auszeichnet.
Backwaren ohne Gluten
Für etwa 0,8 Prozent der Menschen in der DACH-Region bedeutet «gesund» wiederum: ohne Gluten. Sie leiden an Zöliakie, weshalb das natürlicherweise in Weizen, Roggen, Dinkel und anderen Getreidesorten vorkommende Gluten bei ihnen unangenehme Beschwerden auslöst. Betroffene müssen sich deshalb glutenfrei ernähren. Andere tun dies ohne entsprechende Diagnose freiwillig, weil sie sich dann besser fühlen. Davon profitieren Absatz und Umsatz am Point of Sale seit langem: «Der Gesamtmarkt für glutenfreie Produkte hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt und wächst auch weiterhin», berichtet Matthias Mueller-Thederan, Managing Director bei Dr. Schär Deutschland. Als Glutenfrei-Pionier der ersten Stunde bietet das Unternehmen mittlerweile mehr als 120 Artikel an. Zuletzt haben die ‹Kaiserbrötchen› oder das ‹Pure & Active Brot› ohne Hefe und ohne Mehl die Auswahl zusätzlich erweitert.
Auch bei Bauck nimmt man eine verstärkte Nachfrage nach glutenfreien Produkten wahr. Etwa 70 Produkte bietet das Unternehmen derzeit bereits glutenfrei an, auch auf laktosefreie und weizenfreie Rezepturen legt der Hersteller einen Fokus. «Generell achten wir darauf, unsere Zutatenliste so kurz wie möglich zu halten. Auf überflüssige Zugaben wie Geschmacksverstärker verzichten wir als reiner Bio- und Demeter-Hersteller sowieso», sagt Ralf Hoppe. Zudem sind die meisten Produkte vegetarisch oder vegan, da Bauck als Mühle auf die Verarbeitung von Getreide spezialisiert ist.