Foto: Koelnmesse
Die Verbraucher suchen im Schokoladenregal vor allem eines: mehr Abwechslung. Die Hersteller reagieren mit innovativen Geschmacksrichtungen, außergewöhnlichen Kombinationen und convenienten Konzepten.
Das Süßwarenregal zählt zu den impulsstärksten Kategorien im Handel. Eine zentrale Rolle kommt dabei dem Schokoladen-Segment zu. Lediglich die Tafelgröße zu verändern, bringe nicht den gewünschten Impuls am Point of Sale, beklagt der Handel. Die Forderung: Mehr Profil und weniger Me-too-Produkte. Mit ausgefallenen Produkten wollen die Hersteller diesen Wünschen gerecht werden. „Innovative Zutaten stehen bei den Verbrauchern hoch im Kurs“, sagt Rübezahl Chef Claus Cersovsky. Hier könnten insbesondere Varianten punkten, die von der Zutatenkombination außergewöhnlich sind – etwa Karamell-Bergsalz-Schokolade. Das bestätigt auch Beate Beckmann, Marketingleiterin bei Genuport. Daher setzen die Norderstedter unter der Marke Marabou auf Geschmacksrichtungen wie Apfelsine-Krokant oder Salzlakritz.
Co-Branding als Kaufanreiz
Nestlé sieht vor allem in weißer Schokolade einen großen Trend, den das Unternehmen mit Marken wie Kit Kat, Lion und Choco Crossies umsetzt. Ein Weg zu mehr Wertschöpfung sieht Mondelez in Co-Branding. „Voraussetzung dafür sind starke, etablierte Marken, die in der Kombination neue Produktkonzepte mit einem erlebbaren Mehrwert schaffen. Im Tafelbereich ist uns dies unter anderem mit Milka & Daim oder Milka & Oreo gelungen“, sagt Merle Meier-Holsten, Marketing Manager bei Milka DACH. Viele Markenartikler sehen außerdem eine steigende Nachfrage nach convenienten Konzepten. Mit den Schokowürfel greift Ritter Sport nicht nur das Thema Praktikabilität und Portionierung auf, sondern besetzt damit auch die wachsende Produktgruppe Pralinenspezialitäten.
Transparenz gefordert
Die Verbraucher wollen nicht nur Abwechslung im Regal, sondern auch Qualitätsprodukte, die sie mit gutem Gewissen genießen können, heißt es aus den Reihen der Hersteller. Der Kunde von heute wolle wissen, wer das Produkt herstellt und woher die Rohstoffe kommen. Die Themen Nachhaltigkeit und Transparenz gewinnen daher an Gewicht. Die Markenartikler scheinen sich dieser Aufgabe bewusst zu sein und verstärken derzeit ihr Engagement im nachhaltigen Kakao-Anbau, beispielsweise über Fairtrade- und Nachhaltigkeitssiegel wie UTZ Certified oder Rainforest Alliance.