
Fotos: T. Schindel
In einem scharfen Wettbewerbsumfeld ist Mitte 2013 der V-Markt in Ulm gestartet. Wie sich inzwischen zeigt, führen die klassischen Stärken des Familienunternehmens Kaes auch hier zum Erfolg. Ein Porträt.
Als für das ehemalige Real-SB-Warenhaus im Einkaufszentrum „Blautal“ in Ulm ein Nachfolger als Ankermieter gesucht wurde, griff das Allgäuer Unternehmen Kaes nach gründlicher Abwägung zu. Im Juni 2013 erfolgte nach komplettem Umbau die Neueröffnung. Heute, gut ein halbes Jahr später, zeigt sich, dass das eigens für den EKZ-Standort entwickelte Konzept bei der Ulmer Bevölkerung ankommt. Nicht weniger als 90 Mitarbeiter, darunter sieben Auszubildende, stehen den Kunden im neuen V-Markt mit Rat und Tat zur Seite und sorgen für eine lückenlose Warenverfügbarkeit und perfekt gepflegte Regale. Mitarbeiter, die zum Unternehmen stehen – das ist die erste wichtige Erfolgsformel für Eduard Schmuderer, der das neue Haus in Ulm leitet. Schmuderer selbst ist seit 1982 im Unternehmen und weiß nach sieben Neueröffnungen, die er geleitet hat, worauf es ankommt, damit ein neuer Standort im Einzugsgebiet schnell Stammkunden findet. „Bei der Kundenbindung zählen für uns die klassischen Tugenden, nämlich motivierte, freundliche Mitarbeiter auf der Fläche, Sortimente, die am Standort gefragt sind, und gute Preise.“ Auf rund 8.000 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet der V-Markt mehr als 40.000 Artikel – zu saisonalen Anlässen teils noch erheblich mehr. Quer durch alle Lebensmittel- und Nonfood-Warengruppen beeindruckt der Markt mit einer außergewöhnlichen Sortimentstiefe. In der Fleisch- und Wurstwarenabteilung finden Kunden eine Auswahl, die es laut Schmuderer „sonst im Umkreis von 100 Kilometern nicht gibt“. Hier wie in praktisch allen Abteilungen gibt es auch eine Fülle an Bio- und regionalen Produkten. Wer dazu dann den passenden Wein sucht, wird aus der 400 Quadratmeter großen Weinabteilung so schnell nicht wieder herauskommen. Allein die in Ulm stark gefragten Württemberger Weine präsentiert der V-Markt auf zehn laufenden Regalmetern.
„Wir fürchten niemanden“
Diese Vielfalt findet man in allen Abteilungen – und sie zieht bei den Kunden. „Wir waren überrascht, dass wir hier im EKZ mit seinen starken Fachgeschäften solche hohen Umsätze mit Textilien und Schuhen erzielen“, nennt Eduard Schmuderer ein Beispiel. Die Devise von Kaes: Mit starken Sortimenten kann man auch gegen starken Wettbewerb Punkte beim Kunden sammeln. Schmuderer: „Wir haben vor allen Respekt, aber wir fürchten niemanden.“ Eine besondere Leistung von Kaes ist das differenzierte Angebot der regionalen Produkte an den verschiedenen Standorten. In Ulm sind andere Produkte gefragt als beispielsweise in Oberammergau. Hier kommen die Flexibilität und das Gespür für den Kunden eines inhabergeführten Unternehmens zum Tragen. Eduard Schmuderer: „Es ist für uns selbstverständlich, dass wir uns nach dem Verbraucher vor Ort richten müssen – und nicht umgekehrt.“ Zwar sei es noch zu früh für eine Bilanz in Zahlen, aber man verzeichne seit der Eröffnung sehr positive Kundenreaktionen, eine stetig steigende Frequenz und inzwischen eine stattliche Anzahl Stammkunden