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tegut setzt bei der Steuerung seiner Handelsprozesse auf Künstliche Intelligenz. Ziel ist eine «ganzheitlich gesteuerte Handelsplanung von morgen».
Die Supply-Chain-Steuerung auf das bestmögliche Niveau heben und gleichzeitig die Lebensmittelverschwendung minimieren: Diese Zielsetzung verfolgt tegut mit der Modernisierung seiner Planungsprozesse. Die neue Plattform basiert auf Software der Relex Solutions GmbH mit Deutschland-Sitz in Wiesbaden. Sie kommt für die Prognose und Disposition sämtlicher Filialen und Verteilzentren in ganz Deutschland zum Einsatz und unterstützt die Regal- und Flächenplanung sowie die Preisgestaltung.
Integration der Systeme
Die tegut-Filialen führen ein Sortiment von über 23 000 Artikeln mit einem hohen Bio-Anteil von rund 28 Prozent. Um neue Möglichkeiten für Kostenersparnisse und Optimierungen zu erschliessen, suchte das Unternehmen eine Software, die die verschiedenen Prozesse der Prognose und Disposition nahtlos mit der Regalplanung und der Preisoptimierung verknüpft. Die Wahl fiel auf die Relex-Plattform, die maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz (KI) nutzt, um Abläufe beim Herstellen, Transport und Verkauf von Konsumgütern zu optimieren. Die in das neue Gesamtkonzept von tegut integrierte Lösung für das Pricing steuert der Spezialist Competera bei. Für die Umsetzung und Implementierung der Gesamtlösung ist Wysupp, ein weltweit führender Anbieter von Systemintegrationen im Supply-Chain-Bereich, verantwortlich.
Bei der Auswahl der Software war den Verantwortlichen bei tegut wichtig, dass sich jede Entscheidung im gesamten Planungsprozess automatisch «End-to-End» auf alle integrierten Systeme auswirken muss. Die Relex-Plattform ermöglicht es, einheitliche, synchronisierte und transparente Prozesse zu etablieren. Die Lösung folgt einem integrierten Ansatz, bei dem alle Planungsprozesse des Einzelhandels miteinander verzahnt werden. Damit könne tegut sogenannte «Silos» – also isoliertes Arbeiten – beseitigen und noch effizienter planen, beschreibt Relex die Vorteile. Durch die KI-gesteuerte Disposition können sich die Mitarbeiter auf die Bearbeitung von Ausnahmen konzentrieren. Dabei sind alle Berechnungen des Systems transparent, und die Empfehlungen lassen sich nachvollziehen.
Effektiv gegen Verschwendung
Im Zuge der optimierten Prozesse dank genauerer Absatzprognosen und Bestandsoptimierungen wird auch die Food-Waste-Quote von tegut weiter zurückgehen – ein wichtiger Aspekt für das auf Nachhaltigkeit bedachte Unternehmen. Welche Effekte hier in der Praxis möglich sind, zeigt ein neuer Bericht von Relex Solutions. Deren KI-gesteuerten Lösungen für Supply-Chain- und Einzelhandels-Planungen haben den Anwendern im LEH in 2022 geholfen, insgesamt weltweit schätzungsweise elf Millionen Kilogramm Lebensmittelabfälle entlang der Lieferketten einzusparen. Dies entspricht mehr als 35 000 Tonnen CO2. Die Zahlen zeigen ausserdem, dass die Einsparung von Lebensmittelabfällen um über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert wurde. Darüber hinaus führen die Lösungen zu einer effizienteren Nutzung der Transportkapazitäten und reduzieren die Emissionen in der gesamten Lieferkette durch genauere Planung und optimierte Lieferungen. Alles sind Aspekte, die im Gesamtkonzept von tegut eine wichtige Rolle spielen.
Bewusster Paradigmenwechsel
Die Zielsetzungen seien ambitioniert und langfristig, so Michael Egerer, Leiter Supply Chain Management, Logistik u. IT; Mitglied der Geschäftsleitung. «Mit der Einbindung künstlicher Intelligenz führen wir einen Paradigmenwechsel herbei, der uns im Einklang mit unserem Anspruch, nachhaltig und verantwortungsvoll zu handeln, in die Zukunft führt. Die Relex-Plattform entspricht genau unseren Vorstellungen und Anforderungen an eine ganzheitlich gesteuerte Handelsplanung von morgen.»