
Foto: Tegut
Bis 2017 will Tegut pro Jahr rund 30 Märkte auf ein neues Ladenkonzept umstellen, das auch in 15 Jahren noch Bestand haben soll. Ein Rundgang durch den neuen Pilotmarkt in Stuttgart.
Anfang 2013 fiel bei Tegut der Startschuss für ein umfangreiches Revitalisierungs- und Modernisierungsprogramm der Filialen. Obenan stand die Fragestellung, was der Kunde von einem attraktiven Supermarkt erwartet. "Und dies auch mit Weitsicht, mit einer Perspektive von 15 Jahren", sagt Geschäftsführer Thomas Gutberlet (s. Interview). 2014 wurden vier Pilotmärkte in Wiesbaden, Erlangen, Stuttgart und Frankfurt Eschenheimer Turm mit dem neuen Ladenkonzept revitalisiert oder neu eröffnet. Diese Pilotmärkte liefern sozusagen die Blaupause für die Modernisierung von jährlich rund 30 Märkten bis 2017.
Mehr Convenience
Ein attraktiver, aber für einen Verbrauchermarkt auch anspruchsvoller Standort ist das Basement im Stuttgarter ECE-Einkaufscenter Milaneo im Europapark. Für Tegut liegt dieser Markt außerhalb des Stammgebietes und ist der erste in Stuttgart. Die Herausforderung bestand darin, Kunden zu gewinnen, die noch nicht wissen, für was Tegut steht. Aufatmen konnten Thomas Gutberlet und das 30-köpfige Team in Stuttgart aber bereits kurz nach Eröffnung: "Gerade im Bereich regionaler Lebensmittel, Bio und vegan freuen sich die Stuttgarter über ihren ersten Tegut-Markt." Zuspruch findet aber auch die Atmosphäre: gemütlich, ruhig und warm mit farbigen Akzenten. Die Ware steht im Vordergrund, die aufgelockerten Bedientheken in Tischoptik vermitteln Leichtigkeit. Thomas Gutberlet kennzeichnet es so: "Tegut zeigt sich in seinem neuen Ladenkonzept klar und frisch mit eigener DNA."
Verbraucherbefürfnisse im Fokus
In vielen Details orientiert sich die Neukonzeption an modernen Erkenntnissen über die Bedürfnisse der Kunden. So wünschen sich viele aufgrund längerer und flexiblerer Arbeitszeiten zubereitete Speisen, die möglichst so gut schmecken wie selbst gekocht. Ebenfalls nehmen in den Städten die Single-Haushalte zu, wodurch die Nachfrage nach kleinen Mengen und Packungsgrößen steigt. Diese Lebenswelten und Wünsche zahlreicher Verbraucher finden in den Sortimenten und Angeboten ihren Niederschlag. Deshalb gibt es je nach Standort - so auch in Stuttgart - höhere Convenience-Anteile im Sortiment. Dazu gehören neue gastronomische Komponenten wie warme Fertiggerichte in SB und „Kaffee to go“. Einen eigenen Schwerpunkt setzt Tegut in Stuttgart auf die regionalen Produkte – vom Wein bis hin zu Spätzle - aus dem schwäbischen Umland.
„Ein voller Erfolg“
Wie auch in anderen modernisierten Märkten punktet der Standort Stuttgart mit energiesparender Technik. Die hocheffiziente Kälteanlage arbeitet mit klimaneutralem Kältemittel. Die Kühlmöbel haben eine Energiesparausstattung, Isolierglastüren an den Kühlregalen und LED-Beleuchtung. Auch die Verkaufsraumbeleuchtung ist mit stromsparender LED-Technik ausgestattet. Zusätzlich gibt es eine optimierte, intelligente Regelungs- und Steuerungstechnik für Heizung, Lüftung, Klima und Kühlung. Darüber hinaus setzt Tegut zu 100 Prozent Ökostrom aus Laufwasserkraftwerken in seinen Märkten und der Zentrale ein. Die Konzeption wurde zusammen mit der Interstore AG entwickelt. Der Rollout erfolgt durch Tegut.
„Der Start in Stuttgart ist für uns ein voller Erfolg. Die Kunden sind vom Konzept und Sortiment begeistert, die Umsätze liegen über Plan“, stellte Lukas Sommer, in der Tegut-Geschäftsleitung für den Bereich Supermarkt verantwortlich, bereits kurz nach der Eröffnung im Oktober 2014 fest.