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Vom Fruchtaufstrich bis zur Nuss-Nougat-Creme: Süsse Aufstriche für das Frühstück punkten jetzt am POS mit neuen Rezepturen, die gesünder und nachhaltiger sein sollen.
Die Frühstücksidylle aus der TV-Werbung findet in Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz nur noch am Wochenende statt, darauf verweisen immer wieder Studien. Unter der Woche sind es häufig To-go-Produkte wie Riegel, Smoothies und ähnliche Produkte, die auf dem Weg zur Schule oder zum Arbeitsplatz verzehrt werden können – oder es wird überhaupt nicht gefrühstückt. Die Nachfrage im Regal für süsse Frühstücksprodukte sinkt daher, wie Zahlen von Nielsen belegen. Der LEH sollte also das Sortiment noch stärker auf seine Aktualität und moderne Konsumansprüche hin überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Dabei rücken die süssen Aufstriche beziehungsweise süssen Cremes in den Fokus: Diese lieferten 2019 noch die beste Performance mit weitgehend stabilem Absatz. Die Verbraucher greifen vermehrt zu kleinen Marken im Premiumbereich, zeigen sich markenbewusst und nach wie vor ernährungsbewusst.
Mit dem Wunsch nach einer ausgewogenen und natürlichen Ernährung verbinden die Verbraucher häufig Produkte mit reduziertem Zuckergehalt – auch bei süssen Brotaufstrichen. Gefragt ist zudem natürliche Süsse ohne Zuckeraustauschstoffe. Diesen Ansprüchen sind die Hersteller gefolgt: So hat Schwartau unter dem Label «Schwartau Extra» die beliebtesten vier Sorten als zuckerreduzierte Alternative mit 30 Prozent weniger Zucker in ein Konzept «Schwartau Weniger Zucker» überführt. Zentis hat ein ähnliches Konzept mit 50 Prozent weniger Zucker auf den Markt gebracht. Die Süsse kommt dabei aus einem höheren Fruchtanteil wie etwa bei den Aufstrichen von Darbo. Sie haben einen Fruchtanteil von 80 Prozent; die natürliche Fruchtsüsse macht es möglich, den Zuckergehalt um ein Drittel gegenüber herkömmlichen Konfitüren zu senken. Und mit der Erweiterung seines Bio-Portfolios um das italienische Spezialitäten-Programm «Rigoni Di Asiago» setzt Genuport ebenfalls auf Fruchtaufstriche aus 100 Prozent Frucht.
Zudem spielt der Verzicht auf Palmöl für immer mehr Verbraucher im Sinne nachhaltigen Konsums eine wichtige Rolle. Sie suchen nach palmölfreien Nuss-Nougat- und Schokocremes. Zwar ist der komplette Verzicht auf Palmöl aus Sicht einiger Hersteller noch nicht möglich, wenn man das von Käufern erwartete gleiche sensorische Profil des süssen Aufstrichs garantieren wolle. Ein erster Schritt ist es aber bei Nutella, zertifiziertes Palmöl aus nachhaltigem Anbau zu verwenden. Ebenso gilt dies für den Brotaufstrich Cocoleo von Rapunzel mit Bio-Palmöl aus fairem Handel. Auch Zentis setzt bei Nuss-Nougat und Schokoladencremes darauf und verwendet zugleich alternative Öle und Fette für eine weitere Reduktion des Palmöl-Anteils. In den Brotaufstrichen von Ovomaltine, Caotina und Valsoia dagegen wird laut Genuport Schweizer Rapsöl statt Palmöl verwendet, und auch im Importhaus Wilms kann mit der Marke Vida von Brinkers die Nachfrage nach palmölfreien Bio-Fairtrade-Alternativen im Segment süsse Aufstriche bedient werden.