Inspirationen aus Fernost

Montag, 26. Juni 2023
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Immer mehr Verbraucher interessieren sich für asiatische Speisen – und möchten sie auch authentisch geniessen. Die Nachfrage reicht von unkomplizierten Fertiggerichten bis hin zu Kochzutaten der einzelnen Asia-Länderküchen. Das birgt für den Handel attraktive Chancen, die es am Point of Sale zu nutzen gilt.

Die asiatische Küche gibt es in dieser allgemeinen Form nicht. Was manch einer heute vielleicht noch auf Nasi Goreng oder Curry reduziert, ist bei vielen Kunden längst differenzierter angekommen. Zweifellos ist den verschiedenen fernöstlichen Länderküchen gemein, dass häufig mit ähnlichen Zutaten und bevorzugt scharf gekocht wird: etwa mit Reis, Nudeln, frischem Gemüse, besonderen Würzmischungen, -saucen und -pasten sowie frischen Kräutern. Auch die Garmethoden ähneln sich: Gebraten wird meist im Wok, bei hohen Temperaturen und relativ kurz. Das hält das Gemüse knackig. Gemüse, Fleisch, Fisch und Nudeln werden zudem gerne frittiert. Gegart werden Gemüse, Teigwaren und Reis häufig mittels Dampf, wofür Topf, Wok oder traditionelle Bambusdämpfer genutzt werden. Ansonsten ist die Genusskultur Asiens so vielfältig wie die einzelnen Nationen selbst. Alle Länder haben unterschiedlichste Spezialitäten zu bieten, die nach Regionen variieren.

Für vielfältige Bedürfnisse
«Asiatischer Genuss gehört eindeutig zu den beliebtesten Länderküchentrends. Die asiatische Küche ist abwechslungsreich, convenient und leicht mit einer veganen Ernährungsweise zu vereinbaren», so Thomas Neumann, Geschäftsführer BU Retail in der Fuchs Gruppe, die die Marke Bamboo Garden vertreibt. Schliesslich werden Milchprodukte wie Käse oder Sahne eher kaum verarbeitet. Bei den meisten Gerichten wird viel frisches Gemüse verarbeitet. Daneben wird die proteinreiche, von Natur aus glutenfreie, und vegane Sojabohne verwendet, die in den unterschiedlichsten Varianten angeboten wird: etwa Edamame, Tofu oder Tempeh. Zahlreiche Würzsaucen basieren auf Soja.

Handel als Reiseführer
Zu einem der beliebten Klassiker zählt Kokosnussmilch, die auch die ZHG unter der Marke Jeden Tag anbietet und auch in Bio-Qualität erhältlich ist. Darüber hinaus gehören Curry-Pasten, Nudelvarianten, Kochsaucen, gefüllte Teigtaschen, Cup- beziehungsweise Instant-Noodles oder Sushi zu den vertrauten Produkten der Asia-Küche. Allerdings wird die Nachfrage immer breiter und vielschichtiger. «Shopper, die zu authentisch asiatischen Produkten greifen, lassen sich als internationale Feinschmecker bezeichnen, die ihre persönlichen Geschmackspräferenzen schon gut erforscht haben und dementsprechend auch zu Hause kochen», sagt Sophia Frank, Produktmanagerin Handelsmarken bei Feinkost Dittmann. Auch Daniel Kuke, Marketingleiter bei Rila, erlebt, dass sich Verbraucher verstärkt schon im Vorfeld über internationale kulinarische Trends informieren: «In Zeiten von Instagram, Pinterest und Co. haben Verbraucher schon vor dem eigentlichen Kaufprozess einen tiefen Einblick. Als Reiseführer kann der Handel diese Trends mit aufgreifen, neue Impulse setzen, Produkte platzieren und auf interessante Weise informieren.»

Impulsstarke Erlebnisse schaffen
Die Chance für den Handel besteht also darin, den Facettenreichtum der einzelnen Länderküchen auch am POS erlebbar und stärker sichtbar zu machen und die Käufer ganz nach jeweiligem Kenntnisstand abzuholen. «Eine Blockbildung der asiatischen Angebote schafft schon einmal mehr Aufmerksamkeit. Die asiatische Küche ist an keine Jahreszeit spezifisch gebunden und lässt sich daher einfach und ganzjährig über Promotion beleben», so Oliver Frielingsdorf, Marketingleiter bei Steinhaus. Er empfiehlt zudem verkaufsfördernde Massnahmen wie etwa Regalkennzeichnungen: «Hier könnte ich mir Hinweise wie ‹Was esse ich heute?› als eine Art Restaurant im Supermarktregal sehr gut vorstellen.» Zudem überzeugt nichts besser, als selbst schauen, riechen, anfassen und schmecken zu können. Hilfreich sind folglich auch unterstützende POS-Aktionen wie Verkostungen, wozu Olaf Büttner, Geschäftsführer/Director Nissin Foods Europe rät: «Hier erhalten Konsumenten die Möglichkeit, das Produkt näher kennenzulernen sowie bei Neueinführungen oder Sortimentserweiterungen die Produkte und Geschmackssorten überhaupt erst auszuprobieren.»

Thematisches Cross-Selling
Länderküchen, die derzeit eine überproportional positive Dynamik erleben, sind für Rainer Göths, Vertriebsleitung Kreyenhop & Kluge, Japan und Korea. «Japan ist nicht nur Sushi, da geht es auch um Ramen oder Tempura.» Korea werde gerade erst so richtig kulinarisch entdeckt. Zudem weist Göths darauf hin, dass sich das Thema Bio sehr gut mit Asien verknüpfen lasse. Für ihn geht es bei der Vermarktung im Markt längst nicht mehr nur um Fragen der Regalplatzierung, Zweitplatzierung oder eines Displays. «Man muss versuchen, ein Thema darzustellen. Das Motto kann «Der gedeckte Tisch» sein. Dabei lassen sich die unterschiedlichen Kategorien miteinander verbinden und auch Nonfood mit einbeziehen.» Bei genügend Platz im Markt könnte man das auf einer Wander-Promotionfläche umsetzen, um den Verbrauchern neue Impulse und der asiatischen Länderküche einen weiteren Push zu geben. Göths ist sich jedenfalls sicher, dass die Nachfrage keinesfalls stagnieren wird. Denn der Shopper entdeckt und probiert nun einmal gerne.

 

Die asiatischen Länderküchen im Überblick

China
Wenn man das Land einmal etwas vereinfacht in vier Geschmacks-Himmelsrichtungen unterteilen würde, wäre der Süden süss, der Osten süss-sauer, der Norden salzig und der Westen würzig-scharf. Typische Zutaten sind etwa Sojasauce, Pak Choi (chinesischer Blätterkohl) oder auch scharfe Bohnenpaste.

Japan
Die Gerichte sind ein Genuss für Gaumen und Augen. Sie werden kunstvoll angerichtet und es werden nur äußerst frische Zutaten verwendet. Die Speisen werden sehr öl- und fettarm gehalten. Gewürze werden ebenfalls sparsam dosiert. Der Eigengeschmack der Zutaten steht im Fokus.

Thailand
Die thailändische Küche hat viele Impulse von anderen Ländern übernommen. Dennoch sind die Mahlzeiten einzigartig. Eingesetzt werden etwa Tamarindenmark, Galgant oder Koriander. Thailändische Currypasten werden in der Regel aus frischen Kräutern hergestellt – nicht aus getrockneten wie in Indien.

Korea
Typisch ist Kimchi, ein würzig eingelegtes Gemüse. Koreanische Mahlzeiten bestehen aus viele kleinen Gerichten, die etwa mit Ingwer, Bohnenpaste oder Sesamsamen verfeinert werden. Auch Algenstreupulver wird genutzt. In Deutschland sind Berlin und Frankfurt/Main derzeit Hotspots für koreanische Restaurants.

Vietnam
Die Küche des Landes ist geprägt von vielfältigen Gemüse- und Kräutersorten, die für frische Duft- und Geschmackserlebnisse sorgen. Zum Einsatz kommen etwa Koriander, Minze oder Zitronengras. Pho, die legendäre Nudelsuppe aus Hanoi, ist das Nationalgericht schlechthin. Laktosehaltige Produkte spielen kaum eine Rolle.

Indonesien
Hier macht es sich bemerkbar, dass das Land viele Jahre unterschiedlichsten Einflüssen von aussen ausgesetzt war – zum Beispiel aus Indien, Arabien, China, den Niederlanden, Portugal oder England. Dort, wo noch landestypische Produkte vorherrschen, wird mit Kokosnuss, Palmzucker und Erdnüssen gekocht – sowie frischen Kräutern und Wurzeln.

News

Foto: Stefanie Brückner

Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

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Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

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Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn stabilisiert sich die Konsumstimmung in Deutschland jetzt wieder.

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In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Ein Stück Asia für zu Hause

Wie der Handel die asiatischen Länderküchen am POS erfolgreich vermarkten kann - Tipps ausgewählter Markenartikler.

Die Nachfrage nach asiatischen Spezialitäten wird breiter und vielschichtiger. Das wird auch in der Gastronomie deutlich: Waren früher vor allem chinesische Restaurants vorherrschend, zeigt sich die asiatische Küche mit zum Beispiel japanischen, thailändischen, indischen und vietnamesischen Restaurants inzwischen sehr viel abwechslungsreicher. Diese Geschmacksrichtungen haben Verbraucher auch für zu Hause entdeckt. Der Handel sollte diese Vielschichtigkeit durch ein breites Produkt-Portfolio bedienen, das die Kunden-Needs abdeckt und durch authentischen Geschmack überzeugt.  
Thomas Neumann, Geschäftsführer BU Retail, Fuchs Gruppe

Neben der Vielfalt sind Themen wie Convenience und Gesundheit wichtige Kaufent-scheidungen für den Verbraucher. Produkte, die ohne Konservierungsstoffe auskommen, zucker- oder salzreduziert sind, sollten vom Handel als Alternative zu den konventionellen Produkten platziert werden.
Daniel Kuke, Marketingleiter, Rila

Neben der schnellen und einfachen Zubereitung ist die Qualität frischer Angebote das stärkste Kaufargument der Verbraucher. Chilled Food wird immer noch zum grössten Teil als Impulskauf getätigt. Trend ist dabei nicht ein einzelnes Produkt, sondern ein attraktives Sortiment mit entsprechender Auswahl. Die asiatische Küche gehört mit Sicherheit dazu.
Oliver Frielingsdorf, Marketingleiter, Steinhaus

Damit das Thema «vegetarisch» bei den Produkten aufgegriffen wird, kann der Handel mit «Regal-stoppern» arbeiten, um die Shopper darauf hinzuweisen. Der Unterschied zwischen «Wok-Style» und «Ramen-Style» kann im Kundenmagazin thematisiert werden. Man kann ebenfalls über Stopper am Regal auf die Vielfältigkeit in der Kategorie hinweisen.
Olaf Büttner, Geschäftsführer/Director Nissin Foods Europe

Für unsere Marke Naked haben wir positive Erfahrungen mit Impulskäufen durch auffällige Platzierungen gemacht. Aktuell dehnen wir die Distribution weiter aus. Zudem setzen wir immer öfter auch Vermarktungen gemeinsam mit dem Birkel Minuto-Sortiment um. So erreichen wir mit einer Aktion den gesamten Instantmarkt.
Michael Gepperth, Head of Marketing, Newlat

Produkte

Steinhaus
Die modernen «Gyoza» Teigtaschen entstammen der japanischen Küche. Sie haben einen dünnen Teig und bestechen durch die Konsistenz der Füllungen. Ausgesuchtes Gemüse ist sehr fein gewürfelt und die Füllung somit angenehm stückig und frisch. In drei Varianten erhältlich: «Gemüse», «Huhn» und «Edamame».
www.steinhaus.net

Rila
Die «Lien Ying Thai Chilisauce sugar free» ist eine zuckerfreie und zudem vegane Alternative zur klassischen Thai Chilisauce. Mit ihrer süss-scharfen Note kann sie genauso verwendet werden wie das klassische Original: als Dip, zu gebratenem oder gegrillten Fleisch oder Gemüse, als würzige Zutat in einem Dressing oder für eine Suppe.
www.rila.de

Nissin 
Hühnersuppen gehören mit Abstand zu den variantenreichsten Suppen Asiens. Die «Cup Noodles Tasty Chicken» (Ramen Style) von Nissin versprechen mit einer Kombination aus Hühnerfleisch-Geschmack, der Frische von Ingwer, einer leichten Knoblauchnote und würzigem Chili eine asiatische Geschmacksexplosion.
nissin.foods.eu

Newlat 
«Naked Thai Sweet Chilli» ist eines der fünf Nudel-Gerichte aus dem insgesamt 13 Gerichte umfassenden Naked-Sortiment. Der Instant-Nudelsnack verspricht ein süss-scharfes Geschmackserlebnis mit Frühlingszwiebeln, Paprika, Ingwer und feurigem Chili. Es verfügt über einen Nutri-Score B: durch einen geringen Salz- und Fettgehalt.
www.newlat.it/de

Feinkost Dittmann 
Neu im Sortiment ist die «Bio Kokosnuss Milch» von Real Thai. Sie hat einen Fettgehalt von 17 bis 19 Prozet und bringt den Geschmack der Speisen dadurch zur vollen Geltung. Kokosnussmilch ist in Thailand sowohl für die Zubereitung von verschiedenen Curry- und Suppenvarianten als auch für die Zubereitung von Desserts und Cocktails unverzichtbar.
www.feinkost-dittmann.de

Theodor Kattus 
Die vier «Seasoning Mixes» von Bamboo Garden greifen den Convenience-Trend auf. Die Würzmischungen gehen auf das Bedürfnis nach unkompliziertem und authentischem asiatischen Genuss ein. Sie sind in den vier Varianten «Sweet Chili», «Thai Curry», «Teriyaki» und «Chicken Tikka Masala» erhältlich. Die Rezeptanleitungen finden sich auf den Verpackungsrückseiten.
www.bamboogarden.de

Kreyenhop & Kluge
«Yondu Gemüse Umami» ist eine Kochsauce, die Speisen ein herzhaftes Aroma verleiht und den Eigengeschmack der Zutaten hervorhebt. Einfach ein paar Teelöffel zu Brühen, Suppen, Pfannengerichten oder anderen Rezepten hinzufügen. Die Umami-Basis entsteht durch die Fermentierung proteinreicher Bio-Sojabohnen. Sie wird mit konzentrierter Brühe aus acht Gemüsen angereichert.
kreyenhop-kluge.com/de