Foto: mauritius images
Jugendliche haben weniger Appetit auf TK-Produkte, weil sie diese für ungesund halten. Innovative Neuprodukte können sich der Image-Delle jedoch entziehen.
Seit 2002 hat sich die Dynamik auf dem TK-Markt stetig verlangsamt. Der Pro-Kopf-Verbrauch stagniert seit dem letzten Jahr, der Pro-Haushalt-Verbrauch ging zwischen 2011 und 2012 sogar leicht zurück. Sorgenkinder der Branche sind vor allem Jugendliche. Zwar wuchs der Absatz von 2011 auf 2013 noch, aber die Branche ist aufgeschreckt. „Bei jungen Leuten hat die Warengruppe teilweise ein Imageproblem“, so Ingo Barlovic vom Marktforschungsinstitut Icon Kids & Youth. Demnach entwickeln insbesondere die 18- bis 29-Jährigen manchmal eine kritische Distanz zu solchen Produkten.Das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti) führt das Ergebnis auf Wissenslücken zurück: „Aus Studien wissen wir, dass über 70 Prozent der jüngeren Konsumenten in Tiefkühlprodukten Zusatzstoffe vermuten“, sagt dti-Geschäftsführerin Sabine Eichner. Aufklärung darüber, dass dies oft nicht der Fall ist, wurde in den letzten Jahren von der Branche verschlafen. Skandale haben zusätzlich ein negatives Licht auf die Warengruppe geworfen.
Pizza statt Bulette
Ein Dauerthema ist auch die Platzierung. Um den Abverkauf zu fördern, empfehlen die Hersteller eine Positionierung von Trend-Produkten in der Nähe von Eiscreme, Pizza und TK-Snacks, die Jugendliche für Impulskäufe ansteuern. Der Gondelkopf sollte stärker für Neuprodukte und Promotions genutzt werden. Dass innovative Produkte immer noch ankommen, zeigt der Pizzaburger. Weil sich ein TK-Burger schlecht zum Warmmachen eignet, haben die Erfinder die Bulette kurzerhand durch eine Pizza ersetzt. „Wir haben im Handel eine sehr positive Resonanz erhalten und wurden seit der Einführung breit gelistet“, so Hans-Wilhelm Beckmann, Hauptabteilungsleiter Marketing TK bei Dr. Oetker.