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ROSSMANN legt seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht vor. Dieser zeigt, dass nachhaltiges Handeln und unternehmerischer Erfolg keinesfalls im Widerspruch stehen, sondern sich wechselseitig bedingen.
Das Drogeriemarkt-Unternehmen hat für seinen Bericht ganz bewusst den Titel «Nachhaltiges Wirtschaften bei ROSSMANN» gewählt, denn nur ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen könne seiner Verantwortung gerecht werden – der ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung. «Nachhaltiges Wirtschaften ist in unserem Verständnis eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit», betont das Unternehmen. Besonders deutlich wird dies beim Verbrauch von natürlichen Ressourcen, bei Betriebsmitteln, Verpackungen, Wasser, Strom oder Kraftstoffen. Hier – aber auch in vielen anderen Bereichen – gehen ökonomische und ökologische Effizienz Hand in Hand.
Eine Bilanz über die erzielten Effekte aller Massnahmen kann ROSSMANN seit dem Jahr 2014 ziehen, als erstmals ein Nachhaltigkeits-Controlling eingeführt wurde. Wichtige Elemente sind der jährliche Emissionsbericht nach der Bilanzierungsrichtlinie «Greenhouse Gas Protocol Standards» sowie der jährliche Bericht über nachhaltigkeitsbezogene Kennzahlen im Unternehmen. Dabei werden die Daten aller Tochtergesellschaften, auf die das Unternehmen ROSSMANN einen dominanten Einfluss ausübt, erfasst.
Mehr Umsatz, weniger CO2
Im Sinne der Nachhaltigkeit geht es ROSSMANN vor allem darum, den Umsatz möglichst mit verringertem Ressourceneinsatz zu steigern. Dieses Verhältnis wird «Emissionsintensität» genannt und rechnet mit CO2-Äquivalenten, die benötigt werden, um einen Euro Umsatz zu generieren. Das bisherige Ergebnis auf Basis der 2014 erstmals erstellten Bilanz: 2016 verursachte das gesamte Unternehmen 6,87 Prozent weniger Emissionen pro Euro Umsatz als noch im Jahr 2014. Es zeigte sich, dass der Grossteil der Emissionen in den Bereichen Energie, Transport und Verpackungen anfällt. Ein wirksamer Ressourcenschutz hat also viele Ansatzpunkte.
Die Zentrale wird weitestgehend mit Geothermie geheizt und gekühlt. Zum Heizen wird die Erdwärme genutzt, zum Kühlen wird die Überschusswärme aus dem Haus ins Erdreich abgeführt und dort gespeichert. Die Logistik wurde so modernisiert, dass die Transporte verringert werden konnten, wenngleich es auch immer mehr Märkte gibt. Im Ergebnis konnte ROSSMANN von 2012 bis 2016 bei einer Steigerung des Auslieferungsvolumens von 33 Prozent eine Reduzierung der gefahrenen Kilometer von 2,5 Prozent erreichen. Das entspricht einer Effizienzsteigerung von knapp 37 Prozent. Die knapp 100 Motorwagen und Sattelzugmaschinen erfüllen seit Ende 2017 zu 85 Prozent die Schadstoffnorm Euro 6.
Logistik steigert Effizienz
Die Strategiegruppe «Mobilität 2020» trifft sich mit innovativen Herstellern und Start-ups, um sofort aktiv werden zu können, sobald alternative Antriebsarten für den Lieferverkehr in Frage kommen. Was wird an Strom verbraucht, und was lässt sich einsparen? Auf diese Fragen liefert das DENA-prämierte betriebliche Energiemanagement Antworten. Rund 4000 digitale Stromzähler in fast allen ROSSMANN-Märkten messen den Energieverbrauch für Licht, Klimatisierung und Lüftung. Ein Controllingsystem wertet alles so effektiv aus, dass in den letzten sechs Jahren über 300 Möglichkeiten gefunden wurden, in den Filialen Energie einzusparen.
In der Verwaltung sorgt ein neues Leitsystem für Abfälle und Wertstoffe dafür, dass Papier, Pappe, Kunststoffe, Glas, Restmüll und Batterien sortenrein getrennt werden können. Wer bei ROSSMANN arbeitet und sich für ein Elektroauto entscheidet, profitiert doppelt. Er kann an den Ladesäulen kostenfrei Strom tanken und hat auf diese Weise gleich einen Parkplatz für sich reserviert. Die Anzahl der Elektrotanksäulen soll weiter erhöht werden, wenn der Bedarf steigt und mehr Mitarbeiter auf Elektroautos umsteigen oder mehr Geschäftspartner ihre Autos mit dem Grünstrom bei ROSSMANN aufladen wollen.
Wo möglich, verzichtet das Unternehmen bei seinen Eigenmarken auf Palmöl. Wo dies keine Option ist, etwa bei Waschmitteln und Kosmetik, sollen noch in diesem Jahr 100 Prozent aus zertifizierter Herkunft kommen. Ausserdem hat der MARKANT Partner in seinen Produkten feste Mikroplastik durch Peelingkörper natürlichen Ursprungs ersetzt. Neben Inhaltsstoffen stehen auch Verpackungen im Fokus. Die Verpackungsmengen werden reduziert und vermehrt Recyclingmaterial eingesetzt. Bei PET-Behältnissen wird der Recycling-Ansatz mit wiederverwertetem Kunststoff voran getrieben.
ROSSMANN will den Nachhaltigkeitsbericht kontinuierlich weiterentwickeln. So wurden bereits die zahlreichen Emissionsquellen der CO2-Bilanzierung ausgebaut, zum Beispiel unter Einbeziehung von Verpackungsmaterialien.