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Lieblingsgetränk der Deutschen ist und bleibt Kaffee.Experten erwarten eine weiter steigende Nachfrage.
Kaffee ist unverzichtbar – das sagen 52,9 Prozent der deutschen Kaffeetrinker in der repräsentativen Umfrage, die für den «Tchibo Kaffeereport 2021» durchgeführt wurde. Die Kaffeefans würden sogar eher auf ihr Smartphone (42,9 %) oder Auto (36,3 %) verzichten. 87,9 Prozent trinken ihn täglich, im Durchschnitt sind es 3,2 Tassen am Tag beziehungsweise 166 Liter pro Jahr und pro Kopf. Dabei liegen Männer mit 3,4 Tassen vor Frauen mit 3 Tassen. Zur Zubereitung wird der Vollautomat mit 81 Prozent am häufigsten benutzt, soweit er im Haushalt vorhanden ist.
Tassenrekord im Norden
3,6 Tassen im Durchschnitt gönnen sich die Schleswig-Holsteiner, vor den Niedersachsen mit 3,5 Tassen und 3,4 Tassen in Hamburg. Damit hält der Norden den Tassenrekord. Die Bayern bilden mit 2,8 Tassen das Schlusslicht in der täglichen Menge im Ländervergleich. Mit Filterkaffee spricht der LEH alle Zielgruppen gleichermassen an. 48,5 Prozent trinken ihn regelmässig. Mit Milchspezialitäten wie Latte Macchiato lassen sich vor allem Frauen (24 % vs. Männer 14,5 %) begeistern, während Männer (17,7 % vs. Frauen 14,1 %) ihren Kaffee «kurz und stark» mögen, also mit Espresso ans Regal gelockt werden können.
Wie so vieles hat sich im Lockdown auch der Konsum verändert – in Menge, Ort und Art. Am häufigsten wird mit 96,3 Prozent Kaffee zuhause getrunken. Der Coffee-to-go dagegen verlor an Bedeutung: 50,3 Prozent tranken ihn 2020 gar nicht. Vor dem Lockdown waren es 34,3 Prozent. Der Konsum hat sich also in Richtung Handel verschoben. «Kinder und das Home-Office: Da braucht es mehr Kaffee», heisst eine weitere Studien-Erkenntnis. Wurde während der Pandemie im Home-Office gearbeitet und Kinder lebten im Haushalt, stieg der Verzehr bei 44,6 Prozent der befragten Haushalte. Lebten keine Kinder in den Home-Office-Haus-halten, stieg er auch, aber lediglich um 30,2 Prozent. Bis 2024 prognostizieren Statista und Tchibo einen Anstieg des Röstkaffee-Verbrauchs in Deutschland um neun Prozent auf 4,7 Kilogramm pro Kopf. Noch stärkeres Wachstum wird in der Schweiz (+15 %) erwartet, während für Österreich ein leichter Rückgang (-3 %) prognostiziert wird. Weiter im Trend liegen dürfte der fair gehandelte Kaffee. In Deutschland stieg der Absatz in den letzten zehn Jahren um 218 Prozent von 7200 Tonnen im Jahr 2010 auf nunmehr 22 981 Tonnen.