Foto: Rossmann
Das Drogeriemarktunternehmen ROSSMANN sieht sich gut gerüstet für einen nachhaltigen Wachstumskurs. Bei der Optimierung der Prozesse spielen Logistik und Digitalisierung zentrale Rollen.
ROSSMANN setzte seinen Wachstumskurs auch 2018 fort und baute seine Marktanteile im deutschen Markt aus. Damit das so bleibt, justiert das Drogeriemarktunternehmen die zahlreichen Stellschrauben entlang der Wertschöpfungskette immer wieder neu. In den Filialen werden SB-Kassen für mehr Kundenservice getestet, ein Online-Bildungssystem geht bei der Weiterbildung der Mitarbeiter neue digitale Wege, und die Nachhaltigkeit wird mit vielen Massnahmen, darunter das neue Siegel «ohne Mikroplastik» und Recycling-Verpackungen, vorangetrieben.
Digital optimierte Logistik
Auf eines sei man «besonders stolz», betont die Geschäftsführung, nämlich auf die Logistik. Sie wurde nachhaltig so modernisiert, dass die Transporte verringert werden konnten, obwohl immer mehr Märkte zu beliefern sind. 120 Motorwagen und Sattelzugmaschinen erfüllen seit Ende 2017 zu 95 Prozent die Schadstoffnorm Euro 6. Die Strategiegruppe «Mobilität 2020» trifft sich regelmässig mit innovativen Herstellern und Start-ups, um sofort aktiv werden zu können, sobald alternative Antriebsarten für den Lieferverkehr in Frage kommen. ROSSMANN setzt auf den Ausbau der Regionallagerlogistik, um den Weg der Ware vom Lager zum Kunden so kurz wie möglich zu halten. Im Jahr 2018 nahm das regionale Verteilzentrum in Bürstadt seinen Betrieb auf. Dadurch sind die Wege zu den Verkaufsstellen im Süden und Westen deutlich kürzer geworden, was zu einer entsprechenden Reduktion der Emissionswerte führt. Voraussichtlich Ende dieses Jahres wird der Zentrallagerstandort Landsberg durch ein zusätzliches Lager verstärkt.
Pro Tag steuern rund 520 Lkw die Märkte im gesamten Bundesgebiet an. ROSSMANN unterhält einen eigenen Fuhrpark mit mehr als 90 Fahrzeugen und beschäftigt 190 eigene Fahrer an den acht Logistik-Standorten. Man sei froh, immer am eigenen Speditionsbetrieb festgehalten zu haben, betont ROSSMANN-Geschäftsführer Michael Rybak. Das sei heute, angesichts des Fahrermangels und knapper Transportkapazitäten, ein klarer Wettbewerbsvorteil. Rund 40 Prozent der Ware wurden 2018 durch eigene Lkw ausgeliefert, 2019 soll dieser Anteil weiter steigen. Bei der Lieferlogistik achtet ROSSMANN durch Tourenoptimierung und kontinuierliche Verbesserungen in der Kapazitätsauslastung auf nachhaltige Effizienz. So sorgt eine automatisierte Transportplanungs-Software dafür, dass es keine festen Touren mehr gibt und kein Kilometer umsonst gefahren werden muss. Die Tourenscheine aus Papier wurden auf elektronische Tourendaten umgestellt, und die Fahrer kommunizieren mit mobilen Geräten.
IT als technisches Rückgrat
«Nun ist Filiale nicht gleich Filiale», sagen die Logistik-Fachleute bei ROSSMANN – und gehen ins Detail. Um den Standort-Unterschieden gerecht zu werden, ist eine spezielle Supply-Chain-Management-Software von Relex im Einsatz. Für jede Filiale stellt das Programm Regeln auf und prognostiziert, auch unter Berücksichtigung von saisonalen Schwankungen und Kampagneneffekten, die benötigte Menge an Produkten. So kann die Sortimentsbreite und -tiefe sowie der Bedarf an Artikeln in der Filiale individuell bestimmt werden.
Nicht nur bei der Logistik, auch in allen anderen Bereichen wird der Prozess der Digitalisierung bei ROSSMANN vorangebracht. Die hauseigene IT-Abteilung bildet einen der am schnellsten wachsenden Unternehmensbereiche. 208 Mitarbeitern entwickeln in Projektteams mit Hilfe komplexer IT-Systeme Produkte fortlaufend weiter und schaffen dabei individuelle IT-Lösungen. Mit mehreren Rechenzentren, der Nutzung von Cloud-Diensten und einer umfangreichen Serverlandschaft bilde die IT heute «das technische Rückgrat der gesamten ROSSMANN-Welt», unterstreicht der MARKANT Partner den Stellenwert der digitalen Transformation.