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Gute Drinks sollten für Partys oder ein Dinner gerade jetzt zu den kommenden Feiertagen griffbereit sein. Welche Spirituosen und Getränke gehören nun aber zur Grundausstattung und welche Extras dürfen nicht fehlen? Das Markant Magazin ONE gibt dazu einen Überblick.
n alten Filmklassikern gehört die Hausbar zur Standard-Requisite, doch mittlerweile ist sie laut Branchenexperten zum stilvollen Must-have in den vier Wänden der Konsumenten avanciert. Denn: Eine gelungene Einladung zum Essen beginnt nicht erst mit der Vorspeise, sondern mit dem richtigen Aperitif und zwar gemixt aus der eigenen Hausbar – vor allem im Hinblick auf die kommenden Festtage Weihnachten und Silvester. Für den Handel eröffnen sich damit neue Chancen. Welche Spirituosen zur Grundausstattung gehören und vor allem, welches Equipment in der Hausbar nicht fehlen sollte, darüber hat das Markant Magazin ONE mit Timo Wessels gesprochen. Der Edelbrandsommelier ist seit über zehn Jahren an der Bar tätig. Seit fünf Jahren arbeitet Wessels als Bar-Manager in der Brasserie & Bar «HYGGE» in Hamburg.
Grundausstattung
Die Welt der Spirituosen bietet eine breite und internationale Vielfalt – diese reicht von Armagnac über Malt Whiskey bis hin zum Zibartenbrand, ein Obstbrand, der hauptsächlich im Schwarzwald aus der wildwachsenden Pflaumenart «Zibarte» gewonnen wird. Zur Grundausstattung gehören für Timo Wessels daher vor allem die Spirituosen Bourbon, Gin, Rum, Tequila, Wermut, Whiskey und Wodka.
Ferner darf auch ein Bitter wie etwa Campari nicht fehlen. Wegen seines bitteren Geschmacks wird er nur selten pur getrunken. Üblich ist die Verwendung in Longdrinks wie Campari-Soda, Campari-Orange und Campari-Tonic. Zu den bekanntesten Cocktails mit Campari gehören der Americano und der Negroni.
Generell sollten Liköre in der Hausbar nicht fehlen. Daher empfiehlt Timo Wessels auch einen Triple Sec zur Hand zu haben. Bei dieser beliebten Cocktailgrundlage handelt es sich um einen starken, süssen und farblosen Likör mit Orangengeschmack. Er macht pur und auf Eis eine gute Figur und eignet sich hervorragend als Digestif. Als Cocktailgrundlage entfaltet er sein volles Potenzial, wie der Kamikaze, Margarita, Side Car oder Cosmopolitan beweisen. Sein Vorfahre ist übrigens der Curaçao, der aus getrockneten Schalen bitterer und süsser Orangen hergestellt wird. Die Unterschiede zwischen beiden Orangenlikören sind jedoch marginal. Allerdings zählt Cointreau zu den bedeutendsten Likören und darüber hinaus als einer der grossen Klassiker der Likörgeschichte.
Ausschlaggebende Zutaten
Das Ganze sollte ergänzt werden um Sirupe, die nach Meinung des Bar-Managers oft die ausschlaggebende Zutat sind, um einem Cocktail mehr Aroma zu verleihen. Die Bandbreite reicht hier vom klassischen Rohrzucker-Sirup bis hin zu beliebten Varianten wie Holunderblütensirup und Grenadine. Wer es ausgefallen mag, greift beispielsweise zu Orgeat. Dabei handelt es sich um einen Sirup mit Mandelgeschmack, der oft mit Orangenblütenwasser oder Rosenwasser verfeinert wird. Für das gewisse Etwas sorgen aber Cocktail-Bitter. Sie verleihen dem Cocktail seinen gewissen Charakter und damit mehr Pepp. Ein klassischer Cocktail, der mit Bitters abgerundet wird, ist der Manhattan.
Ein weiterer zentraler Baustein bei Cocktails sind die Filler, davon ist Wessels fest überzeugt. Das englische Wort «fill» bedeutet «füllen» oder «auffüllen». Hierbei handelt es sich um Flüssigkeiten, die man dazu nutzt, einen Cocktail oder Longdrink aufzufüllen und komplett zu machen.
Genau genommen fallen in diese Rubrik Fruchtsäfte (und Fruchtsirup) sowie Softdrinks und Energy-Drinks. Vor allem Limonaden und Bitterlimonaden werden als Filler verwendet. Sie sind immer alkoholfrei, sodass sie sich bestens dazu eignen, Mocktails (gemixte Drinks ohne Alkohol) zu mischen. Last but not least: Orangen, Zitronen und Limetten, Pfeffer und Oliven verleihen dem Drink oder Cocktail den letzten Schliff – und finden sich in jeder Küche. Und natürlich darf das Eis nicht vergessen werden – egal ob Eiswürfel oder Crushed Ice. Auch hier ergeben sich für den Handel attraktive Chancen. In der TK-Truhe kann er fertiges Eis parat halten, in der Nonfood-Abteilung die passenden Eiswürfelformen. Ein besonderer Eyecatcher sind dabei die XXL-Eiskugelformen mit einem Durchmesser von beispielsweise 45 Millimeter. Eis in Kombination mit Eiswürfelformen kann daher für neue Impulse am Point of Sale sorgen.
Angesichts der Fülle an Spirituosen und Likören sowie Zutaten gilt es einen entsprechenden Fokus zu setzen, auch davon ist Timo Wessels überzeugt: «Die Regale im Eigenheim und hinter der Cocktailbar werden nicht grösser. Wichtig ist, die Spirituose gebrauchen zu können. Mit den heutigen Möglichkeiten lassen sich im World Wide Web oder per App leicht Rezepte mit den zu verwendenden Zutaten finden und fast jede Zutat lässt sich wunderbar in einem Sour-Cocktail einbinden.»
Impulsstarke Orientierung
Die Welt der Spirituosen mit ihrer internationalen Vielfalt bietet dem gut sortierten Lebensmitteleinzelhandel nicht nur viele Profilierungsmöglichkeiten, sondern auch Wachstumschancen. Der «Spirituosen-Hausbar-Guide» – auch für die anstehenden Weihnachtsfestivitäten – soll dem Handel weitere interessante Impulse für einen erfolgreichen Verkauf an die Hand geben. Doch welche Spirituosen ins Regal finden und welche letztlich im Einkaufskorb landen, hängt eben auch von verschiedenen Faktoren wie Marktgrösse, Zielgruppe und den Vorlieben der Kunden ab. Indes zählten im vergangenen Jahr laut Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. Liköre, Rum, Gin/Genever, Whisk(e)ys, Wodka, Brandy, Amaretto sowie Sambuca zu den Gewinnern. Die aktuellen Marktzahlen bieten dem Handel darüber hinaus eine gute Orientierungshilfe, wenn es um die Listung sowie Platzierung geht.
Heisse Tipps für die kalte Jahreszeit
Irish Coffee oder Grog sind Klassiker, die wohl jeder kennt. Für neue Impulse sorgen allerdings Neukreationen – und dies vor allem in Kombination mit Glühwein. Senn-Event ist Experte in Sachen Glühweinspezialitäten und präsentiert diese seit 2005 unter seiner Marke «Hüttenzauber Baden-Baden» auf dem Christkindelsmarkt in Baden-Baden. Die «Hüttenzauber»-Bestseller im Überblick.
- «Jamaika Spezial» - roter Glühwein mit eingelegten Früchten in Rum
- «Hüttenzauber» - roter Glühwein mit in Amaretto eingelegten Kirschen sowie Sahne und Zimt
- «Gipfelstürmer» - roter Glühwein mit eingelegten Himbeeren in Wodka und Himbeersirup, Sahne und Vanillesauce
- «Heißer Winterapfel» - weisser Glühwein mit Babyäpfeln in Calvados sowie Sahne und Zimt
- «Heiße Birne Helene» - heisse Schokolade mit eingelegten Birnen in Williams Christ und Sahne
Equipment für die Hausbar
Tipps von Timo Wessels, Edelbrand-Sommelier und seit über 10 Jahren an der Bar tätig. Seit fünf Jahren arbeitet Wessels als Bar-Manager im HYGGE in Hamburg.
Tin-in-Tin-Shaker alternativ Boston-Shaker/Cobbler-Shaker:
Dieses Shaker-Set besteht aus zwei Teilen - einem grossen und einem kleinen Shaker. Beide Teile bestehen aus Metall. Der Vorteil ist, dass es nicht zerbrechen kann wie es bei einem Boston-Shaker der Fall sein könnte (1 Teil Glas, 1 Teil Metall). Damit es beim Shaken am einfachsten und saubersten abläuft, wird die Flüssigkeit zuerst in den kleineren Teil gegossen. Das Eis (Eiswürfel, Crushed Ice, Cobbler Eis) wird dem grösseren Teil zugegeben. Sobald alle Zutaten im Shaker sind, werden diese in den grösseren Teil gegossen. Die Shaker werden verschlossen und los geht es.
Rührglas alternativ Cocktail-Shaker:
Im Rührglas werden Drinks gerührt, die überwiegend Alkohol lastige Spirituosen enthalten oder deren Zuckergehalt sehr niedrig ist. Durch die hohe Viskosität vom Alkohol lassen sich die Zutaten schnell vermengen. Enthalten diese jedoch viel Zucker ist eher zum «Shaken» zu raten. Beim Rühren wird weniger Luft in den Drink eingebracht. Aus diesem Grund weist der Drink eine andere Textur und ein anderes Aroma auf.
Hawthorne Strainer und Feinsieb:
Der Hawthorne Strainer wird an dem offenen Shaker angesetzt und zum Eingießen in das Cocktailglas verwendet. Wird ein Cocktail «gerührt» wird nur die Flüssigkeit beim Abseihen in das Glas gegossen.
Beim Shaken werden oft Kräuter, Gewürze und Eis verwendet. Beim Abseihen kann es daher dazu führen, dass kleinere Partikel mit in das Cocktailglas gelangen. Oder kleinere Eispartikel sammeln sich an der Oberfläche und führen zu einer leichten Verwässerung des Getränkes. Um dieses zu verhindern und nur die Flüssigkeit in das Glas abzuseihen, wird ein Feinsieb benutzt. Es wirkt wie ein Teesieb oder feiner Filter.
Messbecher aus Metall mit ml/cl Angaben:
Er lässt sich leicht reinigen, kann nicht zerbrechen und heutzutage können alle Rezepte in ml/cl ausgemixt werden. Am besten eignet sich ein Messbecher mit einer Milliliter Skalierung.
Bar-Löffel:
Er wird zum Rühren von Cocktails und zum Abmessen von Zutaten verwendet. Die Beschaffenheit des Löffels dient dazu, den Drink mit nur einer Hand mit einer gleichmässigen Rotation, rühren zu können.
Zitronenpresse
Ideal ist eine Zitronenpresse aus Metall. Sie ist lange haltbar und kann starkem Druck beim Entsaften der Zitrusfrucht aushalten. Ferner lässt Sie sich leicht reinigen.
Muddler/Barstössel:
Mit ihm lassen sich Früchte, Kräuter und Gewürze gut andrücken, um deren Aroma besser freizugeben. Häufig wird er zum Muddeln der Limetten für die berühmte Caipirinha oder den Mojito verwendet.
Sparschäler:
Mit dem Sparschäler können Zesten von Zitrusfrüchten geschnitten werden. Diese werden dann zum Aromatisieren des Drinks verwenden. Des Weiteren lassen sich schöne Garnituren herstellen wie Gurken- oder Karottenstreifen.
Weiteres Equipment
- Cocktailspiesse
- Trinkhalme
- Messer
- Arbeitsbrett
- Eiswürfelformen aus Silikon