Verbraucher schätzen saisonale Produkte, die Abwechslung versprechen. Das gilt vor allem auch für Bierspezialitäten. Eigens gebraute Winter- oder Weihnachtsbiere finden an kühlen Tagen Zuspruch.
Bei Alpirsbacher Klosterbräu hat das Weihnachtsbier eine lange Tradition. Seit mehr als 140 Jahren schon braut das Schwarzwälder Familienunternehmen dieses Bier, das auch heutzutage bei vielen Verbrauchern beliebt ist: «Seit 1880 bedanken sich die Braumeister mit dem kräftigen Trunk bei ihren treuen Konsumenten», erklärt Carl Glauner, Inhaber und Geschäftsführer, die Ursprünge. Aus diesem Jahr datiert ein altes Steuerbuch aus dem Archiv des Hauses. Es enthält Belege über die Biersteuer, die damals für die winterliche Spezialität gezahlt wurde: «Damit dürften wir zu den Brauereien zählen, die die Tradition damals im Land begründeten», so Glauner.
Mit seinem kräftigen Goldton soll das nach einem Klosterrezept gebraute Bier Genuss in dunkle Herbst- und Winterabende bringen. Und das Konzept hat wohl auch weiterhin Erfolg. Schliesslich weckt es beim Konsumenten Begehrlichkeit, besonders dann, wenn ein Bierstil nur in einem begrenzten Zeitraum und in einer limitierten Menge zur Verfügung steht. Manche Fans können offenbar gar nicht genug davon bekommen. «Wir haben Kunden, die sich mit einem Halbjahresbedarf an Weihnachtsbier eindecken», freut sich Markus Schlör, ebenfalls Geschäftsführer der Brauerei.
Feines Aroma von Beeren
Aljoscha Taukel, aus dem Marketing-Team der Störtebeker Braumanufaktur, weiss, dass Bockbiere schon seit Langem ein Klassiker in der dunklen Jahreszeit sind. Dieser Trend habe sich in den letzten Jahren noch verstärkt, weshalb das Unternehmen im Jahr 2023 erstmals seinen «Störtebeker Winter-Bock» auf den Markt gebracht hat. Die kalte Gärung und Reifung mit zusätzlichem Aromahopfen sorge für ein feines Aroma von süssen Früchten und Beeren. Das Bier wird zu Speisen wie Gänsebraten oder Wild- und Schmorgerichten empfohlen. Zudem kommen laut Taukel in der kühlen Saison noch weitere malzbetonte Biere gut an, seien es dunkle Weizenbiere oder Schwarzbiere: «Winterbiere sind weniger bitter als Biere, die in wärmeren Monaten getrunken werden. Dazu zeichnet sie häufig ein höherer Alkoholgehalt sowie ein volles Mundgefühl aus.»
Nachfrage nach Abwechslung
Bei Bitburger geht man mit seinem speziellen «Winterbock» ebenfalls darauf ein, dass Verbraucher heute auch im Winter einen ausgeprägten Wunsch nach Abwechslung und Vielfalt haben. «Unser Ziel ist es, ein qualitativ hochwertiges Bier anzubieten, das sowohl Tradition als auch Innovation verkörpert», so Angelika Thielen, Leiterin Unternehmenskommunikation der Bitburger Braugruppe. Neben dem Bitburger Siegelhopfen wird daher aromatischer Callista-Hopfen verwendet: «Durch diese Aromakomposition und eine mehrwöchige Kaltlagerung bei minus zwei Grad erhält unser Winterbock einen süffig-kräftigen Charakter und seinen einzigartigen Geschmack.»
Geröstete Spezialmalze
Die Haus Cramer Gruppe bietet gleich zwei Produkte an, die speziell für die dunkle, kalte Jahreszeit gebraut werden: das vollmundige, herzhaft-malzige «Warsteiner Winter» und das Weihnachtsbier der Herforder Brauerei, das durch die dunklen, besonders gerösteten Spezialmalze einen kräftig-malzigen Geschmack hat. «Unsere Winterbiere sind als saisonale Spezialitäten und durch ihre Exklusivität bei den Kunden besonders beliebt und so eine willkommene Ergänzung zu unserem ganzjährigen Sortiment», so Andreas von Grabowiecki, Marketing-Direktor der Haus Cramer Gruppe.
Ausserhalb des Gewohnten
Damit Winterbiere am Point of Sale zusätzliche Aufmerksamkeit erhalten, empfiehlt es sich, auf zusätzliche Platzierungen zu setzen. Denn, Konsumenten greifen tendenziell zu den gelernten Sorten. «Stattdessen sind aufmerksamkeitsstarke Zweitplatzierungen oder besondere Aufbauten zu den Themen Weihnachten oder Winter erfolgversprechend. Um den Winter-Kontext zu verstärken, können Displays auch abseits der Getränkeabteilung im Umfeld weiterer winterlicher Aktionsartikel platziert werden», rät Aljoscha Taukel. Denn genauso wie das Produkt überrascht auch das den Kunden und bietet die Möglichkeit zusätzlicher Impulskäufe.