Die Konsumenten lieben gekühlte Desserts, dies zeigt eine aktuelle YouGov-Befragung. Die Hersteller reagieren darauf mit neuen Geschmacksvarianten, mehr High Protein sowie veganen Produktkonzepten.
Ein Dessert kann dabei helfen, die Stimmung zu verbessern – und wenn sich diese Stimmungsaufhellung bequem erreichen lässt, umso besser: «Comfort food in times of crisis» heisst die Devise seit der Coronazeit – und auch aktuell.
Indessen hat sich der Markt für Fertigdesserts im Umsatz und im Absatz in den vergangenen Jahren deutlich positiv entwickelt. «Ich mag süsse Desserts», antworten 53 Prozent der deutschen Konsumenten, die mindestens einmal im Monat gekühlte Desserts im Lebensmitteleinzelhandel kaufen, auf die Frage nach dem Grund, so ein Ergebnis einer YouGov-Befragung vom Dezember 2023.
Diese Erhebung veranschaulicht noch einige andere interessante Erkenntnisse: Unter den 25- bis 44-Jährigen sind gekühlte Desserts besonders beliebt. 18 Prozent der befragten 18- bis 24-Jährigen geben an, sie einmal wöchentlich zu kaufen, einmal im Monat greifen 19 Prozent der 25- bis 34-Jährigen bei diesen Produkten zu. Die meisten Konsumenten kaufen die verzehrfertigen Nachtische einmal wöchentlich beziehungsweise seltener als einmal wöchentlich. Täglich decken sich drei Prozent der 25- bis 45-Jährigen mit Vanillepudding und Co. ein. Besonders beliebt sind die Desserts bei der Generation über 55 Jahren: 43 Prozent kaufen sie mindestens einmal im Monat, die meisten öfter.
Was bei Gekühltem lockt
Bei der Frage nach den Gründen, warum gekühlte Desserts in den Einkaufskorb wandern, geben unter den Befragten, die Produkte dieser Art mindestens einmal im Monat kaufen, an: «Ich mag süsse Produkte zum Dessert» (53 %), wobei durchgängig alle Altersgruppen und sowohl Frauen als auch Männer in fast gleichem Mass von den süssen Bechern angetan sind. Weitere Gründe sind: «Es gibt interessante Geschmacksrichtungen» (43 %), «Das Angebot ist vielfältig» (39 %). Immer noch 29 Prozent der Befragten meinen, sie probieren gern Neues. Dass sie so weniger (Vorbereitungs-) Arbeit haben, ist für 23 Prozent der wöchentlichen Dessert-Geniesser ein wichtiges Kaufargument.
Aufschlussreich für Handel und Industrie sind die Antworten auf die Frage, was sich die Shopper in Bezug auf die Warengruppe wünschen. Etwa 36 Prozent hätten gern mehr zuckerreduzierte Varianten, 26 Prozent möchten mehr Geschmacksvarianten, und 18 Prozent können sich vorstellen, sich für Produkte mit fitnessfördernden Zusätzen zu begeistern. Die 18- bis 24-Jährigen würden gern auf solche Produkte einsteigen (38 %). Rund 30 Prozent sind mit dem Angebot zufrieden.
Mehr veganer Genuss
Sicher ist: Es gibt Potenzial in dieser Warengruppe, weswegen sich die Markenartikler einiges an neuen Produktkonzepten, neuen Sorten und Rezepten einfallen lassen. Müller-Milch hat im Juni den «Vegan Mix» auf Kokosbasis gelauncht, der an den Klassiker «Joghurt mit der Ecke» angelehnt ist. Das Unternehmen setzt dabei auf die Varianten «Typ Vanille mit Schoko Ball» sowie «Typ Banane mit Schoko Flakes». Aufmerksamkeitsstark ist dabei der ikonische 2-Kammer-Becher, der aus 95 Prozent nachhaltigem recyceltem Bechermaterial hergestellt ist. Und im April hat die Black Forest Nature GmbH unter ihrer Marke Velike! die Bio Hafer Naturghurts Natur und Mango im 400-Gramm-Becher zurück ins Sortiment gebracht und diese um die neue Sorte Himbeere erweitert. «Die schonende Herstellung mit regionalem Bio-Hafer ganz ohne Kokos- und Palmfett stärkt die Neuprodukte als pflanzliche Alternativen für verantwortungsvollen Genuss», so das Unternehmen.
Auch neue Player drängen auf den Markt. Hier ist Uplegger Food zu nennen. «Dadurch, dass vegane Produkte in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, und verstärkt von Flexitariern nachgefragt werden, stellt sich das vegane Regal ebenfalls breiter auf», beschreibt Konstantin Uplegger, Geschäftsführer der Uplegger Food Company, die aktuelle Situation im Markt. Gefragt seien hochwertige Varianten. Die Marke Bon Dévil gibt es seit Februar als Range veganer Premium-Desserts auf rein pflanzlicher Basis in der DACH-Region. Sie sind sowohl warm als auch kalt zu geniessen.
Neues aus Milch
Innovationen gibt es auch im milchbasierten Sortiment gekühlter Desserts. Laut Max Steuernagel, Senior Brand Manager Frischedesserts bei Dr. Oetker, hat das Unternehmen 2023 eine deutlich positive Entwicklung in Umsatz und Absatz verzeichnet. Die Käuferreichweite bleibe nach wie vor konstant hoch, daher hat Dr. Oetker im März 2024 mit der «High Protein Mousse» und dem «High Protein Milchreis Zimt» zwei Neuheiten im Segment der proteinreichen Fertigdesserts eingeführt. Die Neuheiten überzeugen laut Unternehmen mit den für Dr. Oetker High Protein typischen Produkteigenschaften wie einem hohen Proteingehalt und einer fettarmen Rezeptur ohne Zuckerzusatz.