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In letzter Zeit macht im TK-Regal eine neue Kategorie von sich reden – die italienische Spezialität Pinsa. Hersteller und Händler sorgen damit nicht nur für Abwechslung im TK-Sortiment, sondern können auch gute Umsätze damit generieren.
Pizza zählt zu einem der beliebtesten Gerichte der Verbraucher – und ist darüber hinaus ein Umsatzgarant für den Handel. «Innovationen haben das Sortiment in den letzten Jahren immer wieder erfolgreich erweitert und differenziert», berichtet Dr. Sabine Eichner, Geschäftsführerin beim Deutschen Tiefkühlinstitut (dti). Jüngstes Beispiel: Nachdem immer mehr Gastronomen die aus Italien stammende Pinsa auf ihrer Speisekarte anbieten, hält sie nun auch im LEH Einzug: Dr. Oetker ist seit November 2021 mit der «La Mia Pinsa» am Markt und Nestlé Wagner seit Mitte des Jahres 2022 mit der «Bella Pinsa».
Pinsa – ein Wachstumsmarkt
Pinsa erobert die TK-Truhen des Handels und die Verbraucher greifen zu. Das belegen auch aktuelle Marktzahlen. Die Käuferreichweite stieg laut Zahlen von GfK von 0,5 Prozent im September 2021 auf über fünf Prozent im September 2022. Das heisst, über fünf Prozent aller Haushalte in Deutschland haben bereits mindestens einmal Pinsa gekauft. Im Moment ist laut GfK der Markt für TK-Pinsa mit nur wenigen Produkten noch sehr klein. Der mengenmässige Anteil lag laut den Marktforschern im rollierenden Jahr bis September 2022 bei 1,3 Prozent, wenn man TK-Pizza und TK-Pinsa zusammennimmt. Der Umsatzanteil von TK-Pinsa lag allerdings schon bei 2,2 Prozent. Damit haben sich die Anteile im Vergleich zum Vorjahr nahezu verzehnfacht. «Das zeigt die Attraktivität des Segments, da auch der Handel damit deutlich höhere Umsätze erzielen kann», berichtet Martin Weiss, Senior Manager bei der GfK. So legte der Umsatz von TK-Pizza im rollierenden Jahr bis September 2022 um 1,7 Prozent zu, während Pinsa ein sattes Umsatzplus von mehr als 1200 Prozent schaffte.
Unterschiedliche Rezeptur
Doch was ist Pinsa überhaupt? «Der wesentliche Unterschied zwischen Pizza und Pinsa liegt in der Teigzubereitung. Der Teig einer Pinsa wird aus drei Mehlsorten sowie mit Sauerteig hergestellt», erläutert Verena Loose, Junior Brand Manager La Mia Pinsa bei Dr. Oetker. Sie erklärt: «Für La Mia Pinsa verwendet Dr. Oetker Weizen-, Reis- und Dinkelmehl. So bekommt der Boden seinen eigenen Charakter. Auch die ovale Form unterscheidet die Pinsa von der Pizza und erfordert damit an einzelnen Prozessschritten in der Produktion ein anderes Handling.» Judith Petit, Head of Shopper Activation bei Nestlé Wagner, ergänzt: «Der Pinsa-Teig ist luftig-locker. Das erreichen wir dadurch, dass der Teig nach dem Kneten eine lange Ruhezeit bekommt. Nur so entwickelt er seine intensiven Geschmacksaromen.» Pinsa und Pizza haben aber auch etwas gemeinsam. Sie werden beide mit einer Sosse und verschiedenen Belägen im Ofen knusprig-kross gebacken. «Unsere Bella-Pinsa-Range bietet mit den beiden Sorten Salame Piccante und Prosciutto e Funghi zwei Topseller-Varianten, die speziell den Mittel- und Grossflächen im Handel frische Zusatzumsätze garantieren und so für eine hohe Drehgeschwindigkeit sorgen», berichtet Judith Petit.
Fokus aufs Kerngeschäft Pizza
Gustavo Gusto will sich weiterhin auf TK-Pizzen fokussieren und sieht vor allen drei grosse Trends im Bereich der TK-Pizzen: vegetarisch/vegan, aussergewöhnliche Beläge und Qualität/Nachhaltigkeit, verbunden mit traditioneller Herstellung, Regionalität und Genuss. Daher hat der Hersteller unter dem Motto «Extra luftig» eine neue Produktreihe gelauncht. Das Besondere: Die Pizzen haben einen Durchmesser von 24,5 cm und zeichnen sich durch die Zutat Lievieto Madre aus – ein traditioneller Sauerteig nach italienischer Art, der den Rand luftig macht. «Premium-TK-Pizzen, wie die von Gustavo Gusto, gewinnen dadurch immer mehr Marktanteile. Gleichzeitig sind Premium-Pizzen Umsatztreiber für die Branche», davon ist Geschäftsführer Christoph Schramm fest überzeugt. Auch Veganz will sich erst mal nur auf Pizza konzentrieren, sorgt dabei aber mit dem Eaternity Score auf der Verpackung für Differenzierung und Profilierung in Richtung Corporate Social Responsibility. «Wir haben unsere Pizzen einer Lebenszyklus-Analyse unterzogen und weisen mit dem Eaternity Score in den Kategorien CO2-Verbrauch, Wasser, Regenwald-Entwaldung und Tierwohl aus, wie sich unsere Produkte im Vergleich zu 10 000 Lebensmitteln darstellen. Für die Shopper ist das transparent, informativ und bietet ihnen Orientierung am Regal», resümiert Moritz Möller, Chief Marketing Officer bei Veganz.
Trend
Der Pizzamarkt ist ein Wachstumsmarkt
Wurden 1991 noch ein Kilogramm TK-Pizza verzehrt, so waren es im Jahr 2021 4,7 Kilogramm. 73 Prozent der Verbraucher verwenden TK-Pizza, besonders grosse Beliebtheit erfährt die Warengruppe bei den 18- bis 39-Jährigen, aber auch bei den 40- bis 59-Jährigen. Bei Männern ist Pizza noch beliebter als bei Frauen. Das zeigt schon, wie breit verankert Pizza in den Einkaufskörben heute ist, inklusive der noch recht jungen Pinsa-Produkte.
Quelle: dti