Kleine Käsemahlzeiten

Mittwoch, 03. September 2014
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Ob als warme Mahlzeit, mobiler Imbiss oder zum Snacken vor dem Fernseher: Die Hersteller haben entdeckt, dass Käse mehr ist als nur Brotbelag. Das kommt auch bei den Konsumenten an, die sich am Regal vor allem mehr Übersichtlichkeit wünschen.

Snacks sind auf dem Vormarsch. Seit Jahren boomt der Trend zum kleinen Happen zwischendurch und hat längst auch die Milchprodukte der gelben Linie erreicht. Das Marktforschungsunternehmen Mafowerk hat diese Entwicklung deshalb genauer untersucht und mehr als 1.000 Konsumenten zu ihrem Snack- und Einkaufsverhalten befragt. Zentrales Ergebnis: Die Begeisterung dürfte noch länger andauern. Immerhin geben 45 Prozent der Befragten an, heute mehr Käse-Snacks zu kaufen als noch vor einem Jahr, nur eine Minderheit von fünf Prozent kauft heute weniger. Käse-Snacks haben also großes Potenzial.

Mal als Mahlzeit, mal zwischendurch

Außerdem hat die Studie vier Konsumentengruppen mit jeweils unterschiedlichen Kaufmotivationen identifiziert. Einmal gibt es regelrechte „Fans“, die Käse-Snacks als Alternative zu einer vollständigen Mahlzeit nutzen. Sie greifen darauf zurück, wenn es schnell gehen muss und haben meist einen Vorrat im Haus. „Versorger“ snacken selbst eher weniger uns kaufen stattdessen für ihre Kinder oder Partner ein. Die „Gesundheitsbewussten“ achten auf ihre Ernährung. Ihnen ist regelmäßiges und gemeinsames Essen mit der Familie wichtig. Außerdem gibt es die sogenannten „Gelegenheitsverwender“, die Käse-Snacks bevorzugt als schnellen Imbiss für unterwegs mögen. Aber: Aller Mobilität zum Trotz werden Käse-Sacks bevorzugt daheim verzehrt. 86 Prozent der Interviewten essen Würfel, Riegel und Co. beim Fernsehen, in ruhigen Momenten zwischendurch oder wenn Freunde zu Besuch kommen. Denn: Heutzutage sind Snacks und gemütliches Ambiente kein Widerspruch mehr. Käse-snacks machen daher auch vor der warmen Küche nicht Halt. So verleihen sie einmal traditionellen Gerichten wie Fondue und Raclette neuen Aufwind, erobern aber gleichzeitig neue Bereiche wie etwa das Grillen. Dem Handel beschert die Begeisterung des Verbrauchers höhere Umschläge bei Grill- und Raclettekäse.

Gewürfelt, geschnitten, zum Backen

Die Markenhersteller sorgen zwischenzeitlich dafür, dass es den Verbrauchern nicht an Auswahl mangelt und arbeiten mit Hochdruck an neuen Konzepten. Zwei davon stammen von Bel Deutschland und Alpenhain: Die französische Weichkäsestange von Bonbel etwa, die nun in den beiden Geschmacksrichtungen à la Tomate-Basilikum und Chili auf den Markt kommt. Und die neuen Toastertaler in den Varianten Classic und Chili, die direkt im Toaster bis zum gewünschten Bräunungsgrad geröstet werden.

Übersicht ist Trumpf

Die Studie von Mafowerk bringt aber auch Handlungsbedarf ans Licht. So hat jeder dritte Befragte Probleme, den passenden Käse-Snack in den Regalen der Geschäfte zu finden. Denn: „In dieser Kategorie bewegt sich viel und das Sortiment verändert sich ständig“, sagt Lena Varnhorn von Mondelez. Da Käse aber geplant gekauft wird und die Verbraucher gezielt nach ihrem Lieblingsprodukt suchen, muss sich der Kunde jedes Mal neu zurechtfinden. Deshalb wünschen die Konsumenten neben großer Auswahl vor allem eines: Übersichtlichkeit. Die Markenartikelindustrie empfiehlt daher „eine klare Blockplatzierung“ (Alpenhain), „Regaltrenner mit Segmentbezeichnungen und idealerweise eine Abbildung des Marktführers“ (Mondelez). Dann macht Einkaufen Spaß und es bleibt mehr Zeit zum Snacken.  

 

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Statements

Bel
„Vermeiden Sie Out of Stocks, zum Beispiel, indem Sie die Schnelldreher mehrfach platzieren. Achten Sie außerdem auf eine saubere Präsentation und kontrollieren Sie regelmäßig das Mindesthaltbarkeitsdatum.“

Friesland Campina
„Wir beobachten ein starkes Käse-Wachstum gegenüber einer sinkenden Entwicklung bei Molkereiprodukten der weißen Linie. Diese Tendenz spiegelt sich jedoch noch nicht im Handel wider. Hier besteht Optimierungsbedarf, dem entweder durch den Ausbau des Frischebereichs oder durch Verdrängung der Artikel entsprochen werden kann.“

Karwendel
„Ein guter Ansatz sind Themen- oder Verbundplatzierungen. Hier spielen saisonale Anlässe eine große Rolle. Durch eine Platzierung an anderer Stelle im Markt – beispielsweise Exquisa à la Elsässer Flammkuchen bei Federweißer – können neue Verbraucher an Produkte herangeführt und zusätzliche Umsätze generiert werden.“

Alpenhain
„Viel positive Resonanz bekommen wir mit Verkostungsangeboten, etwa im Rahmen bayerischer Wochen. Nichts ist kundenfreundlicher als ein Produkt zum sofortigen Genuss. Denn: Qualität, die man selbst getestet hat, überzeugt.“

Mondelez
„Wichtig ist, dass sich der Shopper gut orientieren kann. Dabei helfen zum Beispiel Regaltrenner mit den Segmentbezeichnungen und idealerweise einer Abbildung des Marktführers. Bei Frischkäse bieten sich zusätzlich vertikale Markenblöcke an. Innerhalb der Markenblöcke erleichtert eine Sortierung nach Natur und Zutaten-Frischkäse die Suche.“

DMK Deutsches Milchkontor
„Ganz wichtig ist eine vielfältige Auswahl an Käsesorten, die sich an den Shopper-Wünschen orientiert. Zusätzliche Impulse lassen sich durch weiterführende Informationen, Sonderplatzierungen oder Promotions generieren. Viele Verbraucher sind zum Beispiel beim Thema „laktosefrei“ nach wie vor unsicher. Hier bringen Informationen Sympathie und schaffen Mehrwert.“

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BEL

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