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Die Corona-Pandemie hat das Geschäft mit Feinkostsalaten am POS beflügelt. Mit vegetarischen und veganen Varianten sowie Premium-Angeboten soll dieser Trend in 2022 weiter ausgebaut werden.
Der Markt für Feinkostsalate ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Laut Nielsen ist der Umsatz zwischen 2019 und 2020 im gesamten Segment (LEH und DM) um 4,5 Prozent gestiegen. «Diese Entwicklung ist nicht zuletzt auch auf die Corona-Pandemie und der damit verbundenen Selbstverpflegung in den eigenen vier Wänden zu verdanken», sagt Jürgen Meisl, Geschäftsführer bei Merl. «Der Markt für unsere Feinkostsalate war damit immer stärker gefragt. Im aktuellen Jahr wird sich zeigen, ob sich dieser Trend fortsetzt.»
Veggie boomt
Die Chancen dafür stehen gut. Insbesondere innovative Veggie-Varianten sollen das Geschäft weiter ankurbeln. «Vor allem vegane und vegetarische Alternativen zu bewährten Klassikersalaten mit vertrauten Geschmacksmustern werden verstärkt nachgefragt», sagt Christopher Dickhut, Produktmanager bei Kühlmann. Diese Produkte seien nicht nur für «echte» Veganer, sondern vor allem für die «junge, kaufkraftstarke» Zielgruppe der Flexitarier relevant. Wichtig sei jedoch, «dass Geschmack und Genussfaktor der Alternativen im Vergleich zu den herkömmlichen Produkten ähnlich sind.»
Für Jung und Alt
Mit Neuheiten wie veganen Salaten in der Art von Fleisch- oder Eiersalat wollen die Hersteller die Vorlieben der verschiedenen Alterssegmente unter einen Hut bringen. Diese Salate werden mit veganer Salatmayonnaise produziert und eignen sich so optimal für die vegane/vegetarische Zielgruppe. Gleichzeitig sprechen sie aber auch ältere Verbraucher an, da sie auf Mayonnaisebasis hergestellt sind. Weitere Treiber des Segments seien «verschiedene Länderküchen in kleinen Portionen für die einfache und schnelle Zubereitung sowie eine verständliche Zutatenliste», heisst es bei Werner Lauenroth.
Von Curry bis Convenience
Bei den Ländervarianten steht die Levante Küche mit ihren orientalischen Rezepturen mit Couscous, Kichererbsen und den entsprechenden Gewürzen wie Curry und Koriander aktuell hoch im Kurs. An der Feinkosttheke könnten zudem regionale und saisonale Rezepturen punkten, hat man bei Beeck beobachtet: «Saisonale Ansätze sind in der Feinkosttheke sehr erfolgreich, weil sie Abwechslung schaffen.» Das könnten etwa moderne Interpretationen der klassischen Matjeshappen zur Matjessaison im Juni sein. Zudem seien im Sommer generell eher leichte Rezepturen, etwa klare Dressings, gefragt. Leichtes Handling, auch für den bequemen Genuss unterwegs, versprechen dagegen innovative Verpackungslösungen. So setzen die Hersteller etwa auf kleinere Verpackungen oder Multipacks mit Einzelportionen, die genau für eine Mahlzeit reichen und Reste oder angebrochene Verpackungen vermeiden sollen.
Nachhaltige Erzeugung
Gute Geschäfte erwarten sich die Hersteller auch von Bio- und Premium-Varianten. «Anhaltender Trend sind Bio-Salate und insbesondere hochwertige Fischfeinkostsalate, mit denen wir nach wie vor extreme Umsatzzuwächse erleben», sagt Dieudonné Mbodjé, Leiter Vertrieb und Marketing bei Werner Lauenroth. Impulse setzen hier Produkte aus nachhaltigem Fang oder Aquakultur von Fischen sowie Schalen- und Krustentieren und weiteren Zutaten aus kontrollierten und zertifizierten Beschaffungsquellen. Doch auch bei den Klassikern achten Verbraucher zunehmend auf Herkunft und Produktionsweise. Die Auslobung von «handwerklicher Tradition», «Ohne Konservierungsstoffe» oder «Regionalität» durch Verwendung von Kartoffeln oder Kohl aus Deutschland sollen daher diese Erwartungen erfüllen.