Der LEH legt zu

Montag, 22. November 2021
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Seit Corona achten viele Raucher noch mehr auf den Preis als zuvor. Damit erhalten grössere Packungsformate mit Preisvorteil weiteren Schub. Die Hersteller reagieren.

Vier von zehn in Deutschland (legal) konsumierten Zigaretten werden im Lebensmittelhandel eingekauft. Damit ist der LEH der mit Abstand wichtigste Vertriebskanal für Tabakwaren. Es folgen die Tankstellen (28 %), der sogenannte «Nebenhandel» mit Kiosken und anderen Kleinverkaufsstellen (13 %) und der Fachhandel (11 %). Das geht aus dem aktuellen Branchenjahrbuch 2020 des Handelsverbands Tabak (BTWE) hervor. Der LEH konnte im Erhebungszeitraum 2019 seine Marktanteile (+0,1 %) weiter ausbauen, wobei die Discounter (+0,7 %) am stärksten zulegten. Dass die Raucher zunehmend preissensibel reagieren, ist schon seit einigen Jahren zu beobachten. So stieg der Marktanteil von Handelsmarken 2019 gegenüber dem Vorjahr von 7,7 auf 8,1 Prozent an. Bei Zigaretten erreichten die Private Label 12,5 Prozent nach 11,8 Prozent im Vorjahr. Ihr Volumen liegt bei rund neun Milliarden Stück. Auch der bei sparsamen Rauchern beliebte Feinschnitt gewinnt und baut seine Stellung als zweitstärkstes Segment im Tabakmarkt weiter aus. Im Jahr 2020 stieg der Absatz um gut zehn Prozent auf 26 300 Tonnen, womit der Marktanteil bei rund 34 Prozent liegt. Auf Platz 1 liegt die Zigarette, sie fiel aber auf 56 Prozent zurück. Zu den «Gewinnern» zählen aber auch die im Ausland beschafften und in Deutschland nicht versteuerten Zigaretten. Ihr Anteil lag 2019 im Bundesdurchschnitt bei 19 Prozent. In Berlin und Mecklenburg-Vorpommern beziffert der BTWE ihre Anteile sogar auf 45 beziehungsweise 33 Prozent.

Weniger Raucher
Insgesamt ist der Tabakverbrauch pro Kopf in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren zurückgegangen, einzig beim Pfeifentabak ist ein gegenläufiger Trend zu beobachten. Konsumierte beispielsweise im Jahr 2011 im Schnitt noch jeder Erwachsene 1305 Zigaretten, waren es 2020 nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes noch 1063 Stück – ein Rückgang um knapp 19 Prozent. Ein vollständig anderes Bild ergeben die Zahlen zum Pfeifentabak: Hier hat sich der Verbrauch seit 2011 mehr als versechsfacht – von 14 auf 86 Gramm pro Kopf im vergangenen Jahr. Der Treiber ist die wachsende Nachfrage nach Wasserpfeifentabak und Tabakprodukten für sogenannte elektrische Erhitzer. Der Absatz von klassischem Pfeifentabak geht dagegen – wie der von Zigaretten – seit Jahren zurück.

Shisha für den POS
Arnold André lancierte im Mai 2020 die neue Marke «WTF! Shisharillo», die «sofort sehr gut von Handel und Konsumenten angenommen wurde». Ende August 2020 habe es wegen der grossen Nachfrage kurzzeitig einen Lieferengpass gegeben. Inzwischen wurde diese Linie noch einmal erweitert, nämlich um «WTF! Shisha Tobacco» in der 200-Gramm-Dose in fünf Geschmacksrichtungen. Mit dieser Markenfamilie greift Arnold André gezielt den Trend zum Shisha-Tabak auf. Nachdem es 2020 wegen der geschlossenen Shisha-Bars (Lockdown) einen Einbruch gab, brummt das Geschäft jetzt wieder. Laut Destatis stieg die verkaufte Menge an Tabak im zweiten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 88 Prozent auf 472 Tonnen.

News

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Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

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Statement

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