Die Tiefkühlkost hat in den letzten Jahren einen erheblichen Aufschwung verzeichnet – und der Markt bietet weiterhin jede Menge Potenzial. Wer die Verbraucherbedürfnisse im Blick hat, kann vom Wachstum profitieren.
Lebensmittel-Märkte, die in einer eher ungemütlichen und wenig einladenden TK-Abteilung eine überschaubare Produkt-Range anbieten, gehören längst der Vergangenheit an. Heute findet der Verbraucher eine riesige Auswahl an Ware. Und die Industrie präsentiert stetig Innovationen, um den Ansprüchen der Shopper zu begegnen. «Aktuell sehen wir weiterhin das Thema Snacking, Miniformate und vegane Fleischersatzprodukte im Trend», berichtet Sabine Ahrens, Vertriebsleiterin LEH und Discount bei Schne-frost. Auch in den nächsten Jahren geht sie von einer starken Nachfrage von TK-Convenience-Artikeln aus, die sich schnell und einfach zubereiten lassen, sowie einem wachsenden Interesse an Nachhaltigkeit, cleanen Zutatenlisten, Bio-Ware und Regionalem. «Klassische, traditionelle Produkte, die modern interpretiert werden, etwa mit neuen Convenience-Vorteilen wie der Zubereitung in der Mikrowelle, gewinnen neue Verbraucherschichten.»
Viel Innovation im Hinblick auf die Zubereitungstechnik erwartet man auch bei Hanna-Feinkost. «Ein Thema hierbei ist der Airfryer, weil wir hiermit eine energiesparende Alternative zum Ofen haben, die sich aber viel flexibler einsetzen lässt», sagt Simone Luckmann, Leitung Marketing und Produktenwicklung. Dass der Faktor Zeit immer entscheidender wird, darauf geht man auch bei McCain ein. So lassen sich die «Airfryer Frites» in nur sieben Minuten energiesparend in der Heissluftfritteuse zubereiten. «Zusätzlich beobachten wir weiterhin die Entwicklung, dass Trends aus der Gastronomie, wie beispielsweise bei beliebten Burger-Restaurants, ebenfalls sehr spannend für den Inhome-Konsum sind», so Sabine Weber, Marketing Managerin Retail DACH & CE.
Geschmack und Grösse
Nach Meinung von Judith Petit, Leitung Trademarketing und Handelskommunikation bei Original Wagner Pizza, ist bei TK-Pizzen Authentizität wichtig: «Also der Wunsch nach einer Pizza, die aussieht und schmeckt wie in der Pizzeria gemacht – dieser Trend manifestiert sich in unserer Warengruppe mit dem Wachstum des Segments der grossformatigen Pizzen, deren Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist.» Einen grösseren Durchmesser hat auch die neue «Suprema» von Dr. Oetker, die den Trend hin zu Premium-Pizzen bedient. «Die Inflation hat dazu beigetragen, dass Verbrauchern genussvolles Essen in den eigenen vier Wänden immer wichtiger wird. Sie greifen daher gerne zu hochwertigen Produkten, die ein besonderes Geschmackserlebnis bieten», berichtet Mareike Hess, Brand Managerin Suprema.
Der Umwelt zuliebe
Emiel Lommen, Global Commercial Director Frostkrone Food Group, ist überzeugt, dass auch im TK-Bereich ein entscheidender Beitrag zur Minimierung von Food Waste geleistet werden kann. Viele Nebenprodukte würden bisher als Reststoffe deklariert und entsorgt, könnten aber zu hochwertigen Produkten verarbeitet werden: «Diese Neuausrichtung erfordert Kreativität und Flexibilität, bietet jedoch enorme Chancen für nachhaltige Innovationen und eine effizientere Ressourcennutzung.» Auf mehr Transparenz in Sachen ökologischer Fussabdruck zielt man bei Frosta ab. «Wir arbeiten gerade daran, neben den Klimaauswirkungen auch die Dimensionen Artenvielfalt/Biodiversität und Wasser auf Produktebene abzubilden», erläutert Key Account Managerin Marina Sakulski. Auch bei Froneri weiss man, dass immer mehr Konsumenten darauf schauen, ob sich die Unternehmen für Nachhaltigkeit und Umwelt engagieren. «Für unsere Marke Nuii verwenden wir nicht nur landestypische Zutaten, sondern unterstützen auch Nachhaltigkeitsprojekte in den jeweiligen Herkunftsländern», berichtet Kirstin Brunkhorst, Leiterin Marketing, Froneri Deutschland.