Foto: Matthias Kneppeck
dm blickt auf ein starkes Geschäftsjahr zurück und investiert in Zukunftsprojekte. Neue Lieferservices gehören genauso dazu wie nachhaltige Ladenbau- & Logistik-Lösungen.
Der Markant Partner hat seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2021/2022 europaweit in 3945 Märkten um 10,7 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro gesteigert. In Deutschland stieg der Umsatz um 9,7 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro. Das Wachstum basiere nicht nur auf Preissteigerungen, sondern auch auf einer starken Mengenentwicklung, betont Christoph Werner, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung. Im letzten Geschäftsjahr habe man in Deutschland mit 21 Prozent Marktanteil mengenmässig mehr Artikel verkauft als alle anderen Drogeriemärkte zusammengenommen, die aber ebenfalls zulegen konnten. Dagegen habe der Lebensmittelhandel – insbesondere die Discounter – Marktanteile verloren, sowohl bei Menge als auch Umsatz, zitiert Werner entsprechende Marktforschungsergebnisse. Ein Highlight war die Eröffnung des ersten dm-Marktes in Polen im April 2022 in Wrocław (Breslau), dem schnell vier weitere Märkte folgten. Ziel für die kommenden Jahre ist die weitere Expansion mit auf den polnischen Markt zugeschnittenen Konzepten.
24 Mio. Online-Zugriffe im Monat
Zu den Meilensteinen des zurückliegenden Geschäftsjahres zählt dm auch den Rollout von Abholstationen, mit denen der stationäre Einkauf in den Märkten mit einer Online-Bestellung über die «Mein dm-App» oder den Online-Shop dm.de verbunden werden kann. Mit der Express-Abholung können die online bestellten Produkte in der Regel bereits nach drei Stunden im Markt abgeholt werden. «Der Kundenzuspruch ist weit höher, als wir erwartet hatten», sagt Martin Dallmeier, stellvertretender Vorsitzender der dm-Geschäftsführung und verantwortlich für das Ressort Finanzen + Controlling. Bis zum Frühjahr 2023 sollen rund 700 dm-Märkte mit Abholstationen ausgestattet werden. Die positive Entwicklung von dm als Omnichannel-Händler spiegelt sich auch in den Nutzungszahlen der App wider. Sie zählt rund 24 Millionen Zugriffe im Monatsdurchschnitt, und rund 60 Prozent der Online-Bestellungen werden darüber ausgelöst.
Express-Lieferung in 7 Städten
Nachdem bereits 2021 ein erster Test der «Express-Lieferung» in Karlsruhe auf grossen Kundenzuspruch gestossen war, hat dm 2022 mit der Ausweitung begonnen. Zunächst wurden Berlin, München und Wien aufgeschaltet, im November kamen Stuttgart, Frankfurt a. M. und Düsseldorf hinzu. Alle Produkte, die in den teilnehmenden dm-Märkten verfügbar sind, werden nach der Online-Bestellung per Lastenrad nach Hause geliefert. Die Adresse muss sich im Liefergebiet befinden, das in allen Städten das erweiterte Stadtzentrum abdeckt.
Test mit Wasserstoff-Lkw
Im laufenden Geschäftsjahr investiert dm mehr als 160 Millionen Euro allein in das Filialnetz in Deutschland. Neben dem Neubau wird die Modernisierung im Bestand vorangetrieben. Dabei stehen energetisch wirksame Massnahmen im Fokus, denn dm will seine Märkte künftig «so CO2-arm wie möglich» bauen und betreiben. Auch in der Logistik ist dm bereit, neue Wege zu gehen. So werden seit März 2023 alle 17 Nürnberger Märkte mit vier Wasserstoff-Lkw von Hyundai (Xcient Fuel Cell Typ 6x2) beliefert. Partner in diesem Pilotprojekt sind die Spedition Amm und das globale Logistikunternehmen DSV. Die Erkenntnisse sollen in die zukünftige Gestaltung des dm-Logistiknetzwerks einfliessen. Christian Bodi, als dm-Geschäftsführer verantwortlich für das Ressort Logistik, spricht sich für Technologieoffenheit aus: «Wir gehen davon aus, dass ein Mix verschiedener Antriebsformen für die nachhaltige Gestaltung unserer Lieferketten und damit für zukunftsfähige Logistikprozesse massgeblich sein wird.»
Soziale Aktionen zum Jubiläum
2023 feiert dm sein 50-jähriges Bestehen – und möchte im Jubiläumsjahr viele Vorhaben umsetzen. Christoph Werner, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung, will noch nicht ins Detail gehen, verrät aber so viel: «Unter anderem wird es eine breite Initiative zu sozialen Themen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern geben.»
