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Mittwoch, 24. Juli 2019
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Tourenplanung, Ladungsbündelung oder auch neue Kooperationsmodelle: Eine aktuelle ­Studie zeigt, mit welchen Hebeln der Handel seine Transportkosten weiter senken will.

Die wichtigste Massnahme zur Reduzierung der Transportkosten sehen die Händler in Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Optimierung der Tourenplanung. Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie «Transport in der Handelslogistik» des Kölner EHI Retail Institute. Aber bereits an zweiter Stelle nennen die befragten Handelsmanager in der Region D-A-CH einen Ansatz, vor dem sie bislang eher zurückschreckten, nämlich die Kooperationen mit anderen Händlern oder Lieferanten. «Während die Zusammenarbeit mit Logistik-Dienstleistern bei vielen Händlern gängige Praxis ist, stellen Logistik-Kooperationen beim Transport zwischen Händlern oder zwischen Händlern und Lieferanten aktuell noch eine Ausnahme dar», sagt Thomas Kempcke, Leiter Forschungsbereich Logistik im EHI und Autor der Studie.

Vorteile durch Bündelung

In- beziehungsweise Outsourcing von Transportleistungen landen im Ranking der wichtigsten aktuell verfolgten Ansätze zur Kostensenkung auf dem dritten Platz, gefolgt von Fahrerschulungen. Auf dem fünften Platz steht der Einsatz von alternativen Antrieben. Es folgen die seit Langem praktizierten «Klassiker» unter den Massnahmen zur Kosten-optimierung: der Einsatz von Systemen zur Laderaumverdichtung, die Bündelung von Lieferungen und die Optimierung der Anliefertage bei den Verkaufsstellen. Vorteile, auch hinsichtlich der Transportkosten, sehen die Befragten ausserdem in der eigenen Beschaffungslogistik, deren Anteil am gesamten Beschaffungsvolumen der Lieferanten noch verhältnismässig gering ist.

Die Beschaffungslogistik, also die gebündelte Abholung der bestellten Ware beim Lieferanten durch den Händler selbst, birgt laut Studie «Kostenvorteile durch Bündelungs-effekte». Vorteilhaft sei auch eine zuverlässige Warenversorgung und Entlastung der Wareneingangsrampe. Allerdings werden zurzeit lediglich 18 Prozent des gesamten Vo-lumens vom Handel selbst abgeholt. 52 Prozent der Befragten zeigen sich jedoch überzeugt, dass  dieser Anteil im eigenen Unternehmen bis 2025 zunehmen wird.

Neue Anreize für Fahrer

Der Transport ist ein beträchtlicher Kostenfaktor innerhalb der Handelslogistik und wird von den Befragten auf durchschnittlich 1,80 Euro pro Kilometer beziffert. Mehr als die Hälfte (55 %) der Transportkosten entfällt auf das Personal, insbesondere die Fahrer. Jeder Fahrer kostet die Handelsunternehmen durchschnittlich 43 390 Euro pro Jahr. Den zweitgrössten Anteil nehmen mit 16 Prozent die Treibstoffkosten ein. Die Lkw-Maut kommt lediglich auf durchschnittlich vier Prozent Kostenanteil. Vor allem der anhaltende Fahrermangel macht vielen Händlern zu schaffen. Diesem begegnen sie in erster Linie mit übertariflichen Löhnen für Lkw-Fahrer, dem Verzicht auf Mehrtagestouren und auch auf Wochenendtouren. Zusätzliche Leistungen der Händler sind Prämien für Fahrer, die Bereitstellung von Arbeitskleidung oder auch eine Viertagewoche als Freizeitausgleich für Überstunden.

Die Digitalisierung schreitet auch in der Logistik des Handels voran. So setzt bereits jeder zweite Händler mobile Endgeräte für die Navigation ein. Mehr als die Hälfte (54 %) nutzt Mobile Devices für die Sendungsverfolgung (Track & Trace), und 13 Prozent planen dies. Erst 35 Prozent der Händler setzen mobile Endgeräte für die onlinebasierte Datenerfassung von Transportdokumenten ein. Jedoch ist der Einsatz bei 17 Prozent geplant. Auch über die Fahrzeuge können Transportdaten digital erfasst werden. Von dieser Möglichkeit macht bereits fast jedes zweite Handelsunternehmen (45 %) Gebrauch, und zehn Prozent planen die Einführung dieses Tools.

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Die Datenbasis der Studie
Für die Studie «Transport in der Handelslogistik» hat das EHI im Herbst 2018 32 Handelsunternehmen befragt, davon drei Viertel aus Deutschland und der Rest je zur Hälfte aus der Schweiz und aus Österreich. Der Gesamtumsatz der Teilnehmer aus Deutschland belief sich 2017 auf 41 Mrd. Euro, das entspricht einem Anteil am gesamten deutschen Einzelhandelsumsatz in besagtem Jahr von etwa 9 Prozent. Der Vergleichswert für die Teilnehmer aus Österreich beträgt gut 18 Mrd. Euro, was einem Anteil am gesamten dortigen Einzelhandelsumsatz von 26 Prozent entspricht. Der Umsatzanteil der teilnehmenden Händler aus der Schweiz erreicht mit 41 Mrd. CHF 45 Prozent des gesamten inländischen Umsatzes.

 

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