Foto: Philipp Lahm Holding
Der Ex-Profifussballspieler Philipp Lahm hat den Rasen gegen die Food-Branche getauscht. Bewusste Ernährung steht für ihn aber immer noch an erster Stelle.
Herr Lahm, was steht bei Ihnen auf dem Tisch, wenn Sie Fussball schauen?
Meistens frisches oder getrocknetes Obst – und etwas zu knabbern natürlich auch. Manchmal ist es auch eine Tüte mit Gummibären.
Hat sich Ihr Essverhalten seit Beendigung Ihrer Sportkarriere verändert?
Ich habe mir vorgenommen, nach meiner Zeit als Profi nicht zuzunehmen. Fitness war schon als Fussballer wichtig für mich, und daran hat sich auch heute nichts geändert. Wenn ich über die Stränge schlage, gleiche ich das mit einer Einheit Sport wieder aus. Aber natürlich gebe ich schon acht, dass meine Familie und ich uns gesund ernähren.
Sie übernahmen 2018 die Mehrheit an Schneekoppe. Was hat Sie dazu bewogen?
Gesundes Leben spielt für einen Sportler eine grosse Rolle. Als ich darüber nachdachte, was ich nach meiner aktiven Karriere tun möchte, war klar, dass ich mich auch als Unternehmer in diesem Bereich engagieren möchte. Schneekoppe steht für gesunde Ernährung, mein zweites Unternehmen Sixtus für Pflege – das passt für mich gut zusammen.
Warum haben Sie sich gerade für die Marke Schneekoppe entschieden?
Schneekoppe ist eine eingeführte, traditionelle Marke. Die Anteile waren vergleichsweise günstig zu haben. Und es bestand die Aussicht, dass ich die Mehrheit an der Firma erwerben und damit die Strategie bestimmen kann.
Der Slogan von Schneekoppe lautet «Einfach gesund leben». Was verbinden Sie damit?
Fitness und gesundes Leben waren für mich immer eine Selbstverständlichkeit. Das sitzt in einem ehemaligen Leistungssportler ganz tief. Fitness, Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden gehören zu meinem Leben. Sie sind ein wichtiger Antrieb für mich.
Schneekoppe war in den 70er-Jahren sehr bekannt, geriet allerdings 2014 in schwieriges Fahrwasser. Wie wollen Sie die Marke wieder nach vorne bringen?
Indem wir mit Schneekoppe gute und günstige Lebensmittel in Bio-Qualität auf den Markt bringen und ein grosses Publikum dafür interessieren. Mit Aldi haben wir einen idealen Vertriebspartner dafür gefunden. Unsere gesunden Lebensmittel sind so in ganz Deutschland erhältlich.
Seit März 2019 besteht die Kooperationsvereinbarung mit Aldi Nord und Aldi Süd. Was versprechen Sie sich davon?
Aldi ist ein Unternehmen, das im Lebensmittelbereich Champions League spielt. Kaum jemand weiss in Deutschland so gut Bescheid über die Bedürfnisse und Vorlieben der Menschen, die hier leben, wie Aldi. Ich bin sehr zufrieden, dass wir das Thema «Gesunde Ernährung für alle» gemeinsam in Angriff nehmen.
Arbeiten Sie an der Produktentwicklung mit?
Neue Rezepturen und Mischungen entwickeln unsere Spezialisten. Ich lasse mir dann genau erklären, was sie sich dabei denken und welche Investitionen nötig sind – und ausserdem will ich kosten. Ich will ja nichts auf den Markt bringen, was mir selber nicht schmeckt.
Gibt es über die Produkte hinaus bestimmte Leistungen, mit denen Sie Ihre Handelspartner unterstützen?
Meine Rolle ist eine andere. Als Inhaber bestimme ich das grosse Bild von Schneekoppe und Sixtus. Um die Details kümmert sich ein Team aus Spezialisten. Wenn mich das Team um Unterstützung bittet, bin ich natürlich da.
Wo möchten Sie mit Schneekoppe in den nächsten zwei, drei Jahren stehen?
Wir werden daran arbeiten, dass Schneekoppe eine führende Bio-Marke in Deutschland ist. Und dass unsere Kunden Spass daran haben, mit unseren Lebensmitteln zu kochen und zu leben.