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In der Kategorie Schaumwein beginnt nun die lukrativste Zeit. Denn fürs «Prosit Neujahr!» kaufen die Deutschen mehr Sekt als sonst und greifen dabei gerne zu Premium-Produkten.
Wenn an Silvester bald wieder die Korken knallen, geht für die Kategorie Schaumwein die umsatzstärkste Zeit des Jahres zu Ende. Vor allem bei Sekt spült das Jahresendgeschäft nach Angaben der Hersteller ordentlich Umsatz in die Kassen. «Aufgrund der vielen festlichen Anlässe steigt der Mengenbedarf und die Verbraucher sind vermehrt bereit, höherwertige Produkte zu kaufen», erklärt Kirstin Brunkhorst, Marketingdirektorin bei Freixenet. «Sei es, um sich selbst und der Familie etwas Besonderes zu gönnen, weil sie sich als Gastgeber profilieren möchten oder weil sie ein Geschenk suchen.»
Um dieses Potenzial optimal zu nutzen, sollten Händler spätestens ab Beginn der Festtagssaison – im Schnitt ab Anfang November – entsprechende POS-Massnahmen einsetzen, etwa Aktionen und die Hervorhebung der vom Verbraucher gewünschten Produktranges. Wie in den Vorjahren zeige sich bei Schaumwein ein deutlicher Trend hin zu Premium und Qualität, heisst es bei den Herstellern. «Gefragt sind besonders deutsche Premium-Marken», sagt etwa Jan Rock, Sprecher der Henkell & Co. Gruppe. Hinzu komme der weltweite Trend zu hochwertigem Prosecco Spumante und immer mehr auch zu französischem Crémant. Gleiches gelte für den spanischen Qualitätsschaumwein Cava, ergänzt Kirstin Brunkhorst von Freixenet. «Im ersten Halbjahr 2017 hat etwa unsere Carta Nevada Range ein Umsatzplus von 13,5 Prozent erzielt.» Bei den Geschmacksrichtungen seien halbtrocken «semi seco» und die etwas süssliche Variante «dosage seco» besonders gefragt, doch auch das Angebot der extra trockenen Schaumweine sei erfolgreich gestartet.
Alkoholfrei auch bei Sekt beliebt
Beliebter werden zudem alkoholfreie Schaumweine. «Alkoholfreier Genuss spielt eine immer grössere Rolle», sagt Cathrin Duppel, Marketingleiterin bei Rotkäppchen-Mumm. Auch hier sei Premium gefragt. «Wichtig ist, dass Konsumenten keine Kompromisse eingehen müssen – weder im Geschmack noch in der Qualität, die sich auch in einem aufmerksamkeitsstarken Flaschendesign widerspiegelt.» Eine echte Alternative zu Sekt sei alkoholfreier Schaumwein erst dann, wenn er auch wie dieser schmecke. Bei Rotkäppchen-Mumm soll dies etwa durch ein innovatives Herstellungsverfahren gelingen, bei dem die typischen Aromen durch schonende Entalkoholisierung bei niedrigen Temperaturen erhalten bleiben.
Im Premium-Segment besetzt zudem Bio-Sekt eine erfolgreiche Nische. «Bewusste Verbraucher interessieren sich zunehmend für ökologisch erzeugte Produkte und sind bereit, in anspruchsvollen Genuss zu investieren», heisst es etwa bei Freixenet. Für seinen Bio-Cava plant der Hersteller sogar den Schritt in Richtung vegan: Zum Jahresende soll dieser als erster veganer Markensekt in die Regale kommen.
Verstärktes Marketing zu Weihnnachten
Um die Nachfrage im Jahresendgeschäft zu aktivieren, setzen die Marken-Hersteller vor allem auf reichweitenstarke TV-Spots. «Begehrlichkeit und aktive Platzierung im Markt beflügeln sich gegenseitig, wenn der Fokus auf den im Fernsehen beworbenen Produkten liegt», sagt Jan Rock von Henkell & Co. Auch Geschenkpackungen, Limited Editions oder aussergewöhnliche Gebindegrössen – etwa Magnum- oder Doppel-Magnumflaschen – stünden in der Festtagssaison hoch im Kurs. Entscheidend für den Erfolg sei allerdings, dass der Handel sich auf die zusätzliche Nachfrage einstelle und rechtzeitig entsprechende Mengen ordere, rät Freixenet-Vertriebsdirektor Jörg Neidel: «Während der Aktionen im Jahresendgeschäft verkaufen wir die zwei- bis dreifache Menge im Vergleich zu POS-Massnahmen im restlichen Jahr.»
