Mehr Pepp mit Superfoods

Montag, 26. Juli 2021
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Brot ist mehr als nur ein Grundnahrungsmittel. Zutaten wie Chiasamen, Leinsamen & Co. können für Abwechslung im Regal sorgen und einen gesundheitlichen Mehrwert bieten.

Mehl, Salz, Wasser, Hefe oder Sauerteig – mehr braucht man nicht, um ein Brot herzustellen. Weitere Zutaten können dem Brot allerdings eine individuelle Note verleihen. Hier kommt das sogenannte Superfood ins Spiel. Eine Definition, was Superfood ist, gibt es laut Bundeszentrum für Ernährung nicht. Im Allgemeinen soll es aufgrund seiner Nährstoffzusammensetzung förderlich für Gesundheit und Wohlbefinden sein. So ist Superfood auch eine beliebte Zutat im Brot. Einige Hersteller sind davon überzeugt, dass es im Schnittbrot-Bereich und bei Aufbackware eine bedeutende Rolle spielt. Hier können zum Beispiel Ölsaaten, Nüsse und auch Gemüse ein Plus an Gesundheit und Genuss bieten.

Die Renner: Chia und Leinsamen
B. Just Bread setzt in seinem Brotkonzept «Chia B» auf Chiasamen. Andere Schnittbrote des Start-up-Unternehmens enthalten Hafer oder Leinsamen. «Chiasamen und Leinsamen sind eine gute Quelle für Ballaststoffe und pflanzliche Omega-3-Fettsäuren. Nicht ohne Grund werden Leinsamen auch als das deutsche Superfood bezeichnet», teilt ein Sprecher von B. Just Bread mit. Für das junge Unternehmen gilt jedoch Roggen als das ganz persönliche Superfood. Nach Ansicht von Pema haben Leinsamen, Hafer und Dinkel als heimische Rohstoffe das grösste Potenzial als Superfood im Brot, bei den Exoten seien es Chiasamen und Hanf.

In dem Haferbrot-Sortiment «Unser Pures» von Mestemacher stecken rund 25 Prozent Ölsaaten wie Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne und Leinsamen. Sie sind reich an wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Im Eiweissbrot und in den Eiweiss-Toastbrötchen dienen Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Soja als pflanzliche  Protein- und Ballaststoffquelle. Hinzu kommen je nach Sorte Karotten, Walnüsse oder Mandeln.

Geteilte Meinung bei Superfood
Auch wenn diverse Schnittbrote mit Leinsamen, Sonnenblumenkernen und Haferflocken von Harry ihren festen Platz im Sortiment haben und auch Grünkohl in der Range «Harry Regional» zum Einsatz kommt, sieht Harry derzeit keinen grossen Trend in Sachen Superfood im Brot. «Unsere Schwerpunkte liegen im Moment auf anderen Trends wie Regionalität oder auch High Protein», teilt ein Unternehmenssprecher mit. Im Segment Brotbackmischungen tun sich nach Ansicht der Frießinger Mühle die neuen Superfood-Varianten Chiasamen, Quinoa und Amaranth beim Verbraucher noch etwas schwer, was nicht nur am höheren Preis der Produkte liege. Wesentlich erfolgreicher seien die bereits bekannten Superfoods Leinsaat und Dinkel.

Brot mit Mehrwert
Wie man sieht: Die Hersteller sind durchaus kreativ, was die Brotrezepturen mit Superfood betrifft. Wichtig erscheint es, die Kunden auch auf die Vorteile sowie den gesundheitlichen Mehrwert dieser Produkte aufmerksam zu machen. Die Markenartikler setzen hier vor allem auf Informationen auf der Verpackung und nutzen auch verschiedene Social-Media-Kanäle. B. Just Bread will darüber vermitteln, dass bewusste Ernährung auch beim Brotkauf eine essenzielle Rolle spielt. Superfoods seien dort ganz klar ein Katalysator. Und um den Verkauf von Brot mit Superfood am POS anzukurbeln, bietet Mestemacher dem Handel aufmerksamkeitsstarke Displays für Aktionsplatzierungen.

Warenkunde

Superfood – Ölsaaten
Ölsaaten sind reich an Fett, Kalorien und Ballaststoffen. Hervorzuheben ist ihr hoher Anteil an wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Woher sie stammen und welche ernährungsphysiologischen Vorteile sie bieten.Ein paar Beispiele:

  • Leinsamen: Hauptanbaugebiete von Leinsamen ist Kanada, gefolgt von China, Indien und Argentinien. Er wird aber auch hierzulande angebaut. Geschroteter Leinsamen unterstützt die Darmfunktion. Wichtig ist dabei eine ausreichende Trinkmenge.
  • Chiasamen: Es handelt sich um die Früchte der Chia­pflanze, die in Mittel- und Südamerika angebaut wird. Sie sind eiweissreicher als Getreide und enthalten bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, die vor Zellschädigung schützen sollen.
  • Sonnenblumenkerne: Sie sind die Samen der Sonnenblume. Hauptanbaugebiete für Sonnenblumen sind Argentinien, die USA sowie ost- und südeuropäische Länder. Sonnenblumenkerne liefern Magnesium und Phosphor und sind reich an Vitamin E.
  • Kürbiskerne: Sie befinden sich im Innern von Speisekürbissen, die getrocknet und geschält werden müssen. Die Kerne bestimmter Kürbissorten können die Verdauung fördern, bei Prostata- und Blasenbeschwerden helfen und den Cholesterinspiegel senken.
  • Sesamsamen: Hauptproduzenten für Sesam sind Indien, China und Myanmar. 15 Gramm Sesamsamen enthalten ungefähr so viel Calcium wie ein halbes Glas Milch. Sesam ist ausserdem reich an B-, C und E-Vitaminen sowie Selen, Magnesium, Eisen und Phosphor.
  • Hanfsamen: Es handelt sich um braun bis schwarzgraue Samen. Sie sind reich an Eiweiss und enthalten alle lebensnotwendigen Aminosäuren. Ausserdem stecken in Hanfsamen viel Vitamin E, B1, B2 und B6 sowie Magnesium, Calcium, Phosphor und Eisen.
  • Mohnsamen: Bei Blaumohn handelt es sich um blau-graue Kügelchen, die aus den Kapseln des Speisemohns gewonnen werden. Mohnsamen gehören zu den calciumreichsten Lebensmitteln überhaupt.
  • Pseudogetreide: Auch die glutenfreien Pseudogetreide Quinoa, Amaranth und Buchweizen werden häufig als Superfood bezeichnet. Man findet sie ebenfalls in manchen Brotsorten. Quinoa und Amaranth enthalten mehr Eiweiss und Fett als Vollkornweizen und weniger Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Bei über der Hälfte der Fettsäuren handelt es sich um hochwertige einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Beide Pseudogetreide sind reich an Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen. In Quinoa steckt zudem etwa dreimal so viel Folsäure wie in Weizen. Buchweizen liefert im Vergleich zu Weizen mehr Magnesium und Kalium.

Quelle: BZfE, Dienstleistungszentren Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz

 

News

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Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

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In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Marktprognosen für das Segment Brot in der DACH-Region

Deutschland
Der Umsatz in 2021 wird etwa 14,6 Mrd. Euro betragen. Laut Prognose wird im Jahr 2025 ein Marktvolumen von 14,2 Mrd. Euro (-0,68 Prozent) erreicht sowie einen Pro-Kopf-Umsatz von 173,95 Euro. Im Jahr 2022 wird der Absatz wahrscheinlich um 5 % zurückgehen und damit der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch 68 kg betragen.

Österreich
Der Umsatz wird sich in 2021 auf etwa 1,8 Mrd. Euro belaufen. Laut Prognose wird im Jahr 2025 ein Marktvolumen von 1,7 Mrd. Euro erreicht (-1,5 %) sowie einen Pro-Kopf-Umsatz von etwa 198,68 Euro. Im Jahr 2022 wird der Absatz voraussichtlich um -5,4 % sinken und damit wird der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch bei 47,4 kg liegen.

Schweiz
In 2021 wird ein Umsatz von 1,85 Mrd. CHF generiert. Laut Prognose wird im Jahr 2025 ein Marktvolumen von 1,829 Mrd. CHF erreicht (jährliche Veränderung von -0,24 %) Es werden etwa 211,91 CHF pro Kopf umgesetzt. Im Jahr 2022 wird der Absatz um 2,4 % zurückgehen. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch wird bei voraussichtlich 22,1 kg liegen.

Quelle: Statista 2021

 

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«Chia B» ist ein saftiges Roggenbrot mit Chiasamen, Leinsamen, Sonnenblumenkernen und Haferflocken und enthält reichlich Ballaststoffe.