Mehr als ein Durstlöscher

Freitag, 26. April 2019
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Für das Wohlbefinden,  zur Optimierung von Gesundheit und Schönheit – für den Verbraucher von heute dienen antialkoholische Getränke nicht nur zur reinen Flüssigkeitsaufnahme.

Vor rund 30 Jahren war es ein Highlight, als sich mit Einführung der Sorte Zitrone die Auswahl bei Limonaden nicht mehr nur auf den Geschmack von Cola oder Orange beschränkte. Heute kann es gar nicht abwechslungsreich genug sein. «Wir bekommen im Quartal durchschnittlich 100 neue Erfrischungsgetränke zugeschickt, die im Handel oder in der Gastronomie gelistet werden möchten», erzählt Uwe Albershardt, Vorstandsmitglied der Dienstleistungsplattform Team Beverage, im Vorfeld der Internorga. Trotzdem steige die absolute Zahl der Produkte auf dem Markt nicht an, da für jedes Neuprodukt ein anderes wegfalle.

Neue funktionale Benefits

Erfolgsversprechend sind Konzepte, die den Nerv der Verbraucher treffen. In der DACH-Region gelten sie als anspruchsvoll, kritisch und gut informiert. Sie fragen Produkte nach, die längst nicht mehr nur den Durst löschen, sondern einen Beitrag zu einem gesünderen Lebensstil leisten. «Die Zielgruppe unserer Innovationen sind zum Grossteil Millenials, die einen urbanen, aktiven Lebensstil führen, weltoffen und innovationsfreudig sind», erklärt Marc Widmer, Vertriebsdirektor Danone Waters Deutschland. Den Marktforschern von Mintel zufolge interessieren sich beispielsweise 41 Prozent der Deutschen im Alter von 16 bis 24 Jahren für Säfte und Smoothies, die kaltgepresst wurden, und weitere 44 Prozent für solche, die einen funktionalen Zusatznutzen mitbringen. 45 Prozent der Deutschen halten den Zuckergehalt in Säften für zu hoch und 68 Prozent wollen, dass das Aroma in Near-Water-Produkten aus einen Schuss Fruchtsaft stammt und nicht aus irgendwelchen künstlichen Quellen. Trendforscher fassen diese Wünsche in Schlagwörtern wie «free from» und «Clean Label» zusammen. Der Megatrend Gesundheit begleitet uns also auch weiterhin am Getränkemarkt.

Die jüngsten Neuprodukte der Hersteller sind passgenau darauf ausgelegt. Ein Drittel des Getränkeangebots von Coca-Cola ist bereits kalorienreduziert oder kalorienfrei. Auch Bio und vegane Getränke erleben dem Unternehmen zufolge seit einigen Jahren ein starkes Wachstum. Andere Produktkonzepte nutzen die Kraft der Pflanzen, indem sie mittels Antioxidantien, Vitaminen oder anderen Wirkstoffen Effekte für Gesundheit, Wohlbefinden und Schönheit herbeiführen. Mit der Vio Bio Limo Mate bietet Coca-Cola Konsumenten ab dem Sommer beispielsweise eine Getränke-Alternative, die auf Mate-Tee als namensgebende Komponente setzt. Gerolsteiner hat für seine neue Subbrand Kräuterwasser Zutaten wie Lavendel, Melisse und Zitronengras gewählt. Nestlé Waters lässt Bio-Früchte bei Raumtemperatur in Mineralwasser ziehen, so dass die Aromen und der natürliche Geschmack der Früchte vollständig bewahrt werden. Danone Waters reduziert Volvic Essence auf nur drei Zutaten – Mineralwasser und natürliche Frucht- und Pflanzenextrakte.

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Welche Konzepte haben aktuell das grösste Potenzial?

Danone Waters zufolge haben neben dem Trend zu natürlichem Mineralwasser drei Konzepte das grösste Potenzial: Natürliches Mineralwasser mit Frucht- und Kräuterextrakten, aber ohne Zucker, Zusatzstoffe oder Süssstoffe. Gleichzeitig sieht das Unternehmenr positive Entwicklungen bei Bio-Tees mit reduziertem Zuckergehalt und Kaffee. 

Gerolsteiner sieht einen Trend zur Marke und zu Qualität. Bei alkoholfreien Getränken sei leichte Erfrischung gefragt: kalorienarme Produkte, die sich durch natürliche Zutaten auszeichnen und einen nicht zu süssen Geschmack. Neue Sorten und ungewöhnliche Geschmackskombinationen machen neugierig aufs Ausprobieren und schaffen zusätzliche Anreize. Wichtige Impulsgeber seien auch kompakte Gebinde. Die 0,75-Liter-PET-Einwegflasche trage – auch weil sie sich für den Unterwegskonsum eigne – massgeblich zum Erfolg der mineralwasserbasierten Erfrischungsgetränke des Unternehmens bei.

Nestlé Waters zufolge gewinnen Premium-Limonaden an Popularität, die sich deutlich vom Wettbewerb abheben. Dazu gehörten vor allem Produkte, die nicht nur auf reine Erfrischung setzen, sondern auch eine Vielzahl an unterschiedlichen Geschmacksvarietäten mitbringen. Neben klassischen Geschmackssorten dürfe es auch ungewöhnlicher sein. Beliebt seien erfrischende Nuancen, etwa mit Kräutern wie Minze.

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