Innovativ und nachhaltig

Mittwoch, 12. Dezember 2018
Foto: Fotolia (bellakadife)

Das Jahr 2019 ist für die Süsswarenbranche ein herausforderndes Jahr. Neben aktuellen Ernährungstrends rückt zunehmend das Thema Nachhaltigkeit  in den Fokus.

Gesundes Snacken und Genuss – an diesen sortimentsübergreifenden Foodtrends kommen auch die Süsswarenhersteller nicht vorbei. Sie reagieren darauf mit zucker-, fett und salzreduzierten Rezepturen, Bio- oder vegane/vegetarischen Alternativen, gluten- und laktosefreien Produkten, kleineren Verpackungseinheiten, aussergewöhnlichen Texturen und Geschmackserlebnissen sowie To-go-Konzepten. Welche Innovationen auf der Internationalen Süsswarenmesse 2019 in Köln die Erwartungen von Handel und Verbrauchern dann tatsächlich treffen, bleibt abzuwarten – vor allem auch vor dem Hintergrund wachsender Ansprüche an Nachhaltigkeit: bei Rohstoffen und Produktion wie auch bei den Verpackungen.

Aktuell konfrontiert die neue Verpackungsverordnung seit dem 1. Januar 2019 die Branche mit weiteren Herausforderungen: Verpackungen sollen künftig vollständig recyclingfähig werden, die Wertstoffe damit besser als bisher in den Verpackungskreislauf zurückfliessen und damit die umweltschädigenden Plastikmüllberge reduzieren. Innovative Lösungen sind gefragt, die die neuen Recycling-Forderungen seitens der Politik auch mit den gesetzlichen Anforderungen an Lebensmittelsicherheit und -qualität in Einklang bringen. Während bei den Sekundärverpackungen (Kartonagen) bereits in vielen Unternehmen recycelte Materialien im Einsatz sind, suchen Hersteller bei den Primärverpackungen für Süsses und Salziges aktuell noch nach nachhaltigeren Alternativen.

Keine Frage, die Süsswarenindustrie ist an vielen Fronten gefordert, innovativ und nachhaltig zu reagieren. In der grössten Kategorie Schokoladenwaren setzt beispielsweise Mondelez bei der Marke Milka weiter auf das Thema Mobilität und Snacking und bietet neben der klassischen Tafelschokolade auch Riegel an – nach eigenen Angaben ein spannendes und wichtiges Geschäftsfeld. Zugleich fragen Verbraucher nach Darstellung von Mondelez zunehmend aussergewöhnliche Geschmackskombinationen nach – mit länger anhaltenden Geschmackserlebnissen, verschiedenen Zutaten und multidimensionaler Textur. Die Linie «Milka Mmmax» ist daher auch um die Sorte «Milka Mandel Karamell» erweitert worden. Und dem Trend zu dunklerer Schokolade folgt das Unternehmen jetzt mit der neuen «Milka Dark Milk». Neben dem Engagement für eine nachhaltige Kakao-Wertschöpfungskette hat sich Mondelez zudem verpflichtet, ab 2025 nur noch recycelbare Verpackungen zu verwenden.

Mit dem Trend zu Einzelverpackungen und der Wiederverschliessbarkeit von Produkten einher geht laut Bahlsen beim Thema Snacking auch der Trend zu sogenannten «One-Bite»-Produkten (Verzehr mit einem Biss). Die einzeln verpackten Produkthappen seien für Konsumenten unterwegs sehr viel bequemer und passten gut in die Hand-, Laptop- oder Reisetasche. Produkte wie «Pick up!Minis» sollen hier neue Impulse für den Süssgebäckmarkt liefern. Mit Blick auf das neue Verpackungsgesetz verweist der Hersteller zudem darauf, dass die eigenen kunststoffbasierten Verpackungen bereits zu 98 Prozent reyclingfähig seien.

Der österreichische Waffelspezialist Manner setzt neben dem Trend zu vegan auch auf den Verbraucherwunsch nach weniger süssen Produkten und hat dies bei dem Snack «Manner Knuspino», einer Entwicklung speziell für den deutschen Markt, umgesetzt. Griesson - de Beukelaer wiederum trägt mit den Neuprodukten der Cereola Snack-Range aktuellen Trends zu bewusstem Genuss und zum Snacken Rechnung. Ausserdem sollen fair gehandelter Kakao in den Produkten sowie wiederverschliessbare Verpackungen aus Papierverbundfolie und recycelbaren Papp-Sortiereinsätzen (aus FSC-zertifiziertem Holz) neue Massstäbe in Richtung Nachhaltigkeit setzen.

Süsswarenhersteller Kalfany sieht sich ebenfalls als Impulsgeber für umweltgerechtere Verpackungen und verweist auf die Kalfany Dosenbonbons, deren Weissblechverpackung bereits exzellente Recyclingquoten von über 90 Prozent in Deutschland erreichten. Diese Dosen seien immer wieder und ohne Qualitätsverlust recycelbar und könnten natürliche Ressourcen sparen. Auch Lorenz Snack-World hat sich mit Produkten wie den «Saltletts Mini Brezeln» in zwei neuen convenienten Verpackungen (wiederverschliessbar, 40-g-Kleinbeutel) auf die Genuss- und Snackingbedürfnisse der jüngeren, mobilen Generation eingestellt. Im Bereich der klassischen Kartoffelchips soll die neue Range «Crunchips Wow» mit einem besonderen Genusserlebnis hinsichtlich Optik, Textur und Geschmack punkten.

News

Foto: Stefanie Brückner

Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

Foto: Ben Pakalski

Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

stock.adobe.com/Seventyfour

Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn stabilisiert sich die Konsumstimmung in Deutschland jetzt wieder.

stock.adobe.com/Racle Fotodesign

In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Info

Das Konsumverhalten in der DACH-Region

Deutschland: Unter den DACH-Ländern naschen die deutschen Konsumenten mit Abstand am günstigsten. Mit einem Durchschnittspreis von 6,32 Euro je Einheit, so hat Statista errechnet, liegen sie am unteren Ende der Preisskala – und konsumieren am meisten: Sie verzehren 27 kg Süsswaren pro Jahr und geben dafür im Schnitt pro Kopf im LEH etwa 171 Euro aus. Für das Gesamtjahr wird der Süsswarenverkauf im deutschen LEH umsatz- und mengenbezogen stagnieren, dies prognostizierten die Marktforscher im Juli 2018.

Schweiz: Die Eidgenossen weisen mit 17,5 kg pro Kopf (entspricht einem Pro-Kopf-Umsatz von 289 Euro) ein sparsameres Konsumverhalten bei Schokolade & Co. auf, zahlen aber mit durchschnittlich 16,54 Euro pro Einheit auch einen stolzen Preis. Im Jahr 2018 sank allerdings das Preisniveau um 3,5 %, damit hat der Schweizer Detailhandel nach Statista-Hochrechnungen knapp 3 % des Süsswaren-Vorjahresumsatzes verloren.

Österreich: Mit einer Menge von 16,7 kg sind die Österreicher näher am Schweizer Süsswarenkonsum, preislich liegen sie mit Pro-Kopf-Ausgaben von 191,46 Euro pro Jahr wiederum näher an deutschen Verhältnissen; dies bei einem Durchschnittspreis von 11,43 Euro. Für das Jahr 2018 haben Marktforscher für den österreichischen LEH leichte Umsatz- und Absatzsteigerungen prognostiziert.

Allen drei Ländern gemeinsam ist: Schokolade steht bei den Verbrauchern an erster Stelle der Süsswarenpräferenz. Zuckerwaren rangieren in Österreich und der Schweiz an zweiter Stelle. In Deutschland haben die Salzigen Snacks mittlerweile die zweithöchste Bedeutung – vor Zuckerwaren und Süssgebäck.

Mehr zum Artikel

«Kuschelwuschel» sind Fruchtgummis in Kuscheltier-Form und grosser Geschmacksvielfalt.

Lion geht mit der neuen Subbrand «Lion 2Go» an den Start.

Nimm 2 Lachgummi gibt es ab April 2019 auch in der Veggie-Variante «Frutivity».

Jetzt auch im deutschen Handel: «TimTam» ist eine Kombination aus knusprigem Keks und weicher Creme mit einem schokoladigen Mantel.

Die neuen «Crunchips Wow» bieten laut Hersteller in Optik, Textur und Geschmack sowie Packungsauftritt ein ganz neuartiges Chips-Erlebnis mit ultimativem Geschmackskick.

Neben veganen und UTZ-zertifizierten Waffeln führt der österreichische Hersteller mit seiner Snack-Range und den «Manner Minis» auch einzeln verpackte Waffeln für den Genuss-to-go im Sortiment.

Mit «Cereola Minis», «Cereola Hafer-Snack» und «Cereola Hafer-Bites» mit Weizenvollkornmehl, kernigen Haferflocken und fair gehandeltem Kakao setzt der Hersteller auf den Trend zum bewussten Genuss.

Das neue Tafel-Subsegment «Milka Dark Milk» verbindet Alpenmilch Schokolade und intensivere dunkle Schokolade zu einem neuen Geschmackserlebnis.

Die Pullmoll Junior Dosen gibt es ab sofort in der 50-g-Dose, mit 3D-Sammel-Motiven des neuen Animationsfilms «Willkommen im Wunder Park».