Frischemagnet Theke

Dienstag, 06. Mai 2014
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Auch wenn die absolute Anzahl der Bedientheken in Deutschland gesunken ist: Die Käsetheke wird aus Sicht von Experten qualitativ immer besser, die Kaufintensität steigt. Erfahren Sie, wie Sie mit interessanten Thekenkonzepten bei Ihren Kunden punkten können.

Der Einkauf an der Käsetheke ist für viele Verbraucher ein Erlebnis. Hier ist der Ort, an dem es besondere Sorten gibt, Spezialitäten probiert und entdeckt werden können. Hier will der Kunde informiert und beraten werden. „Die Käsetheke verliert in Deutschland leicht an Bedeutung, die Beratungs- und Kaufintensität wird allerdings spürbar stärker“, sagt Reinhard Schuster, Manager Exportmarketing bei Ama. „Diese Entwicklung spiegelt den modernen Genussaspekt wider, die Beratung hat dabei einen hohen Stellenwert.“ Unverzichtbar ist die Käsetheke für Spezialitäten oder geschmacklich außergewöhnliche, informationsintensive Produkte und Neuheiten. An der Käsetheke lassen sich außerdem Tipps zur Zu- und Aufbereitung geben, beispielsweise in Form von Rezepten oder durch die Zusammenstellung einer individuellen Käseplatte.

Vielfalt bieten

Wenig sinnvoll ist es nach Meinung von Experten, sich auf einzelne Sorten zu spezialisieren. Geschätzt werden von den Verbrauchern Auswahl, Geschmack und Frische an der Käsetheke. Schuster warnt jedoch davor, die Verbraucher mit einer unüberblickbaren Auswahl an Sorten zu überfordern. Eine ansprechende Warenpräsentation sowie Übersichtlichkeit durch klare Segment-Einteilung sind demnach der Schlüssel für eine erfolgreiche Käsetheke. Eine Sortierung in der Theke nach Themen, Geschmackswelten oder auch nach Ländern hilft bei der Orientierung.

Auf Verkostungen setzen

Besondere Spezialitäten sollten an der Käsetheke prominent platziert werden. So erlangen sie die Aufmerksamkeit der Verbraucher und wecken Lust, diese zu probieren. Verkostungen sind dazu geeignet, die Produkte den Käufern näher zu bringen. Für die Käsetheke mit ihrer großen Produktvielfalt sind sie ein ideales Mittel, um bestimmte Produkte in den Vordergrund zu stellen und interessierte Käufer von ihrer Qualität und ihrem Geschmack zu überzeugen. Sie sorgen für Aufmerksamkeit und können im Bestfall spontane On-Top-Käufe generieren. Eine gezielte Ansprache und Beratung durch geschultes Personal sind dabei das A und O. Dazu erklärt Sigrun Damm, Direktorin Corporate Communications bei Bongrain: „Freundlichkeit, Fachwissen und Kreativität zeichnen eine gute Käseverkäuferin aus. Die Käseverkäuferin ist die Expertin und sollte Hintergrundinformationen zu Herkunft, Besonderheiten der Käsesorten oder – Produktion geben können.“ Auch Verzehrvorschläge, Rezept- oder Weinempfehlungen kämen bei den Kunden gut an, so Damm.

Geschichten mit Käse

Besonders wichtig für die Käsetheke ist es, die starken emotionalen Assoziationen mit Käse, wie etwa Genuss, Urlaub oder fremde Länder, durch eine ebenfalls emotionale Inszenierung anzusprechen. Dies kann durch den Käse selbst, durch Thekenaccessoires, Thekenpromos, Aufsteller, Verkostungen oder stimmungsvolle Bilder geschehen. Dazu Reinhard Schuster: „Bei den Konsumenten ist das ganze „Stück Käse“ in seiner  Ursprungsform gefragt. Sie wollen sich ein Bild vom Käsestück machen, weil es viel über Herstellung und Tradition erzählen kann.“ Bei der Platzierung und Inszenierung darf auch der Bereich Prepack nicht fehlen. Er stellt eine wichtige Ergänzung dar und bedarf der gleichen Ordnung und Inszenierung wie an der Bedientheke. Richtig inszeniert bietet Prepack gute Profilierungsmöglichkeiten und kann bei Shoppern, die normalerweise an der Theke vorbeigehen, zu einem Spontankauf führen.

 

News

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Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

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Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

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Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn stabilisiert sich die Konsumstimmung in Deutschland jetzt wieder.

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In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Statements

Arla Foods
„Die Käsetheke ist nach wie vor eine Art Profilierungskategorie des Einzelhändlers, die für eine hohe Wertschöpfung sorgen kann. Darüber hinaus kann die Theke als ein Differenzierungsmerkmal gegenüber den Discountern dienen. Daher werden gut sortierte Einzelhandelsgeschäfte mit Qualitätsanspruch und kaufkräftigen Kunden sicherlich auch in Zukunft weiterhin auf die Theke setzen.“

Bongrain
„Grundsätzlich sollte der Käse auch an der Theke klar nach Segmenten geordnet platziert sein, damit der Shopper seine Artikel schnell findet. Die interessantesten Produkte sollten im Thekenbereich vor der Waage liegen, da dort die höchste Sichtbarkeit gewährleistet ist. Preiseinstiegsartikel gehören entsprechend in den Nachlauf. Verkostungshäppchen, Themen- oder Saisonaktionen machen die Käsetheke attraktiv und wecken Interesse bei den Käufern.“

Emmi
„Die Beliebtheit von Käse in Deutschland wächst und damit auch die Bedeutung der Käsetheke für den Lebensmitteleinzelhandel: Deutsche Verbraucher verzehren jährlich 23,1 Kilogramm pro Kopf. Im Trend liegen dabei Neuheiten und Spezialitäten aus anderen Ländern, die eine hohe Qualität haben und eine Geschichte erzählen. Diese Sorten finden Konsumenten ausschließlich an der Käsetheke.“

Rücker
„An der Theke ist Beratungskompetenz gefordert – und dies insbesondere bei den Käsespezialitäten. Mit der Beratung auf höherpreisige wertschöpfende Käsespezialitäten werden auch höhere Erträge erreicht. Insofern ist die Investition des Handels in die Fachkompetenz seiner Thekendamen auch ein entscheidender Schritt zu mehr Umsatz, Wertschöpfung und Ertrag.“

Ama
„Die Konsumenten sind mit der Auswahl im Supermarkt manchmal überfordert. Sinnvoll ist es daher, die Käse-Anzahl in der Theke ein wenig zu reduzieren, dafür aber alternierende Produkte anzubieten. Spezielle Anlässe, Feiertage oder Saisonen können dazu genutzt werden, die Verwendungszwecke der Käsesorten noch besser hervorzuheben. Verkostungen sind nach wie vor der beste Weg zum Kunden.“

Switzerland Cheese Marketing
„Verkostungsaktionen können ungemein hilfreich sein. Sie sind zwar die aufwändigsten, aber auch die effektivsten Verkaufsförderungsinstrumente im Handel. Denn nur hier hat der Kunde die Möglichkeit, einen Käse ohne Kaufzwang zu probieren und Informationen zu bekommen. Dies gilt sowohl für Neueinführungen im Handel, um diese beim Verbraucher bekannt zu machen, als auch für angestammte Sorten, um diese wieder auf den Einkaufszettel des Verbrauchers zu bringen.“

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