Foto: StockFood
Reis, Kartoffeln und Nudeln haben Gesellschaft bekommen. Der Trend zu gesünderem Essen und fernen Küchen ebnet Körnern sowie orientalischen Beilagen den Weg auf den Teller der Verbraucher.
Ob Braten mit Semmelklössen, Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat oder das Schweizer Gericht Riz Casimir, das mit Reis serviert wird – traditionelle Hausmannskost kommt ohne ihre Begleiter nicht aus. Die kohlenhydrathaltigen Komponenten, die im Küchenjargon unter dem Begriff «Sättigungsbeilagen» laufen, kamen in einer Zeit in Mode, als Fleisch und Fisch noch nicht für jeden erschwinglich waren. Preiswert sollten sie sein und eine Mahlzeit mengenmässig so aufwerten, dass sie satt macht. Doch Fleisch ist längst nicht mehr der Mittelpunkt eines Gerichtes, dem sich die Beilagen unterordnen müssen. Sie werden zur Hauptrolle auf dem Teller. Inspiration bringt der Blick auf andere Esskulturen.
Convenient und exotisch
Die Sehnsucht der Verbraucher nach Neuem hat gleich mehreren Getreideerzeugnissen den Weg geebnet: Bulgur aus der Türkei beziehungsweise aus dem orientalischen Raum, Couscous aus Nordafrika und Polenta aus Italien. Nach einer längeren Anlaufzeit, in der die exotischen Körnchen vor allem im Naturkostfachhandel gelistet waren, sind sie mittlerweile im Massenmarkt angekommen. Zu ihrer Beliebtheit trägt bei, dass sie viel zu bieten haben. «Sie sind bieten Abwechslung zu Kartoffeln, Reis und Nudeln, verfügen über gute Nährwerte, sind wenig verarbeitet und schnell und einfach zubereitet», erklärt Tanja Zimmer, die das Produktmanagement bei Alnatura leitet. Durch ihre Vorbehandlung als Instant-Produkt brauchen sie nicht lange gekocht werden, sondern sind nach einer wenigen Minuten langen Ziehzeit in heissem Wasser bereits verzehrfertig. Das ebnet den Weg für viele kreative Zubereitungsarten. «Neben den stetig steigenden Absatzmengen der Monoprodukte sind Couscous und Bulgur in einer Vielzahl von Frische- und TK-Produkten zu finden», sagt Uwe Walter, Marketingdirektor bei Müller’s Mühle. Zudem gibt es sie im «Instant-Portionsbeutel oder als Salat an der Frischetheke», ergänzt Cornelia Eigenbrodt, bei Rila im Marketing tätig.
Proteinreich und vegan
Und die Hersteller arbeiten mit Hochdruck an neuen Innovationen. Gemäss dem Trend zu mehr Protein lässt die neueste Generation an Beilagen nicht auf sich warten: solche aus Hülsenfrüchten. Müller’s Mühle hat Couscous auf den Markt gebracht, der nicht aus Weizen, sondern aus dem Mehl von Kichererbsen und Roten Linsen besteht. «Wir konzentrieren uns auf neue und innovative Produkte, die dem Endverbraucher einen Mehrwert bieten», erklärt Uwe Walter das Konzept. Auch die Bio-Zentrale interpretiert Hülsenfrüchte neu. «Wir bieten sie in Form der neuen Wie-Reis-Sorten an», erklärt Product Development Managerin Verena Bauer. Die Körner werden wie Reis zubereitet und verwendet, sind aber aus dem Mehl der Roten Linse, der Grünen Erbse und der Kichererbse hergestellt. Bulgur, Couscous & Co. sind convenient und greifen die Trends zu gesunder und veganer sowie vegetarischer Ernährung auf. Dieses Potenzial gilt es am Point of Sale voll auszuschöpfen.