Dynamische Entwicklung

Dienstag, 14. Januar 2020
Foto: Nürnberg Messe

Nachhaltig, natürlich und lukrativ: Der Bio-Markt hat die Nische endgültig verlassen und sorgt im Handel für gute Umsätze. Auf der Biofach wurden die aktuellen Zahlen und Trends vorgestellt.

Bio boomt und beschert dem Handel in der DACH-Region weiter steigende Umsätze. In 2019 gaben die Deutschen zehn Prozent mehr und damit 11,97 Milliarden Euro für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus. Dabei erreichte der LEH mit 7,13 Milliarden Euro 60 Prozent des gesamten Bio-Umsatzes, wie der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) zum Auftakt der diesjährigen Biofach in Nürnberg bekannt gab. Ungebremst klettern auch im österreichischem LEH die Umsätze in die Höhe. Nach den neuesten Zahlen von Agrarmarkt Austria (AMA) stiegen die Bio-Einkäufe im vergangenen Jahr um 7,1 Prozent auf 580 Millionen Euro. Die Schweizer Kassen des LEH verbuchten 2018 mit Bio-Waren ebenso ein Plus von 13 Prozent und einen Gesamtumsatz von 2,7 Milliarden Euro, so die letzten Zahlen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL).

Trendthemen festigen sich

Für das vielseitige Produktangebot, das die Branche zu bieten hat und das für die dynamische Entwicklung am Markt sorgt, stellte die Biofach in diesem Jahr zwei zusätzliche Hallen zur Verfügung und bot damit 3500 internationalen Ausstellern Platz. Bei der Frage, welche Trendprodukte künftig in den Regalen des LEH Einzug halten werden, kommen Experten zu dieser Feststellung: Komplett neu initiierte Trends sind einem immer stärker und breiter entwickelten Markt zunehmend seltener auszumachen. Aber: Einige Trends sind gekommen, um zu bleiben und vertiefen das Angebot. Nach wie vor stark im Fokus ist dabei das Thema Verpackung. Zahlreiche Hersteller beschäftigen sich intensiv mit der Nachhaltigkeit bestehender Verpackungen oder setzen auf Mehrweg-Behältnisse. Nudeln, ausschliesslich in unbeschichtetem Papier verpackt – mit dieser innovativen Lösung setzt etwa Alb-Gold neue Akzente.

Vegan legt kontinuierlich zu

Auch der Markt für vegane Produkte wächst kontinuierlich und zieht sich durch alle Warengruppen. Kokos-Schlagsahne, Bio-Hafercreme, Jackfruit-Feinkostsalate oder proteinhaltige Riegel, wie die Neulancierung «Superfood Hanf Cashew» der Bio-Zentrale, sind nur einige Beispiele für eine wachsende Vielfalt und hohe Innovationskraft. Mit anderen Argumenten als Bio-Produkte, jedoch ähnlich effizient, ziehen regionale Waren Käufer an und setzen Trends: Die regionalen Erzeugnisse erzählen ihre eigenen Geschichten und bauen damit eine emotionale Bindung zum Verbraucher auf – der mit seinem bewusstem Einkauf die heimische Landwirtschaft gezielt unterstützt. Das wachsende Interesse der Konsumenten am Produktionsprozess der Waren wird nach Prognose der Experten noch einen weiteren Trend befeuern: Säfte von Streuobstwiesen oder Erzeugnisse aus alten Pflanzensorten, wie Bunter Beete, werden zunehmend gefragter sein.

Ausgewählte Neuheiten der Biofach ­stellen wir in der April-Ausgabe des ­MARKANT Magazins vor.

News

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Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

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Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

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