Foto: Fotolia (Nitr)
Die Verbraucher backen gerne – und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Welche Trends bei Backartikeln angesagt sind und worauf der Handel bei der Sortimentsgestaltung achten sollte.
Backen liegt weiterhin im Trend – das bestätigen nicht nur die zahlreichen Back-Sendungen, die Flut an Magazinen mit neuen Backideen in den Presseregalen, sondern auch Studienergebnisse von Mafowerk. So ist der Anteil der Befragten, die jede Woche backen, in den Jahren 2011 bis 2015 von 22 Prozent auf 33 Prozent gestiegen. Emsa hat zudem festgestellt, dass sich im Jahr 2015 rund 30 Prozent mehr der Verbraucher fürs Backen begeisterten als noch vor fünf Jahren.
Die Lust am Backen wird vor allem geschürt durch neue Backtrends, neue Kreationen und neue Backartikel. Inspiration am Point of Sale ist also gefragt, eine Chance, die der Handel für sich nutzen sollte. Denn: Die Awareness für das Thema Backen wird laut Mafowerk überwiegend direkt im Geschäft geweckt, also unmittelbar vor dem Kauf.
Zu Weihnachten oder zu Ostern, zu Geburtstagen, wenn sich Besuch ankündigt oder einfach nur so – dann greifen die Deutschen am liebsten zum Rührbesen und zu Backzutaten. «Backen liegt weiterhin voll im Trend», erklärt Pickerd. Dass die Verbraucher ihre Familie und Gäste immer häufiger mit selbstgebackenem Kuchen verwöhnen, zeigen auch die Ergebnisse einer Studie von Mafowerk «Backen 2015». Demnach ist der Anteil der Befragten, die jede Woche backen, in den Jahren 2011 bis 2015 von 22 Prozent auf 33 Prozent gestiegen.
Convenience-Produkte wie Backmischungen liegen nach wie vor hoch im Kurs, auch wenn die Anzahl der Verwender in diesem Zeitraum von über 66 Prozent auf 60 Prozent leicht zurückgegangen ist. Vor allem junge Verbraucher kaufen diese Produkte überproportional häufig. «Backmischungen bieten den Kunden meist den Einstieg ins Backen», erläutert ein Sprecher von Unilever.
Bequem und schnell
Aufgrund der demografischen Entwicklung und der steigenden Anzahl von Ein- bis Dreipersonen-Haushalten erkennen Markenhersteller wie Dr. Oetker, Unilever und Südzucker gleichzeitig einen zunehmenden Trend zu kleinen Packungs- beziehungsweise Portionsgrössen sowie Backformen. Diesem Verbraucherwunsch kommt Dr. Oetker mit den Kleinen Back-Ideen nach, einer Backmischung, die mit sechs kleinen Förmchen im Handel ist. Da vor allem junge Familien mit Kindern oft wenig Zeit haben, sollen die Kuchen zusätzlich schnell zuzubereiten sein. Dazu leistet Unilever mit dem Klassiker Sanella einen Beitrag, denn die Margarine kann direkt aus dem Kühlschrank verarbeitet werden. Zudem gehen die Verbraucher bei der Produktauswahl gerne auf Nummer sicher. «Der Kunde achtet auf hochwertige Zutaten, da er damit eine Art Gelinggarantie verbindet», teilt ein Sprecher von Südzucker mit.
Veggie und vegan
Dass Hersteller von Backartikeln bei der Produktentwicklung auch akutelle Ernährungs-Trends wie «Veggie» und «Vegan» berücksichtigen, zeigen folgende Beispiele. Für Vegetarier sorgt das vegetarische Geliermittel von Dr. Oetker für die gewünschte Festigkeit und Stabilität von Torten, Desserts oder Cremes. Für Veganer, die auf sämtliche tierische Lebensmittel verzichten, seien laut Unilever pflanzliche Fette wie Margarine eine geeignete Backzutat. Unterschiedlicher Ansicht sind die Hersteller, was die Verwendung von Zucker & Co. betrifft: Bei Unilever stellt man fest, dass klassischer Haushaltszucker zum Süssen zunehmend durch Honig und Rohrzucker ersetzt wird. Dagegen spielen nach Ansicht von Südzucker die «neuen» alternativen Süssungsmittel wie Kokosblütenzucker beim Backen keine Rolle.
Weihnachtliches Sortiment
Spätestens zur Adventszeit sind weihnachtliche Gewürze ein Muss im Backsortiment. Just Spices bietet zum Beispiel ein Lebkuchengewürz an. Hier sind Zimt, Anis, Nelken, Orangenschale, Piment und Macisblüte bereits fertig gemischt. Und für einen herbstlichen Apfelkuchen hat das Unternehmen das Apfelkuchen-Gewürz entwickelt, welches man in den Teig einarbeiten oder auf den heissen Apfelkuchen geben kann.
Da das Auge bekanntlich mitisst, sollen die Kuchen nicht nur lecker schmecken, sondern auch schön aussehen. Wie Pickerd mitteilt, seien insbesondere Dekore für individuelle und ausgefallene Thementorten gefragt. Deshalb bietet das Unternehmen für die kommende Weihnachtszeit auffällige Verzierungen wie Gold-Variationen und Glitzer an.
Klassisch und modern
Und was backen die Verbraucher am liebsten? Die Mafowerk-Studie zeigt, dass Kuchen vom Blech wie etwa Mandelkuchen oder Streuselkuchen ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen, gefolgt vom Rührteig-Kuchen aus der Form und Obstkuchen vom Blech. Käsekuchen und Muffins belegen die Plätze vier und fünf. Auf der Suche nach klassischen und modernen Rezepten nutzen die Verbraucher unterschiedliche Informationsquellen. Laut Mafowerk-Studie lesen zwei Drittel der Befragten Backbücher. 59 Prozent schauen im Internet nach, teils auf einschlägigen Webseiten, teils auf den Internetseiten der Markenhersteller. Gut jeder zweite Befragte informiert sich bei Freunden und Bekannten. Darüber hinaus gewinnen Social Media-Angebote zum Thema Backen stark an Bedeutung. Fast jeder Fünfte nutzt diese mittlerweile für seine Rezeptsuche.
