Preis für Olivenöl steigt um 20 Prozent

Mittwoch, 02. März 2016
Foto: Fotolia (D. Zidar)

Kranke Bäume in Italien, schwache Ernte in Spanien: Olivenöl ist rar geworden. Die Preise sind nach Angaben der Marktforscher von IRI Information Resources in 2015 europaweit um rund 20 Prozent gestiegen. Damit gaben die europäischen Shopper in den Supermärkten im vergangenen Jahr 231 Millionen Euro mehr für Olivenöl aus. Das führte zu einer Umsatzsteigerung in der Kategorie Öle um 9,5 Prozent auf 2,7 Billionen Euro. In Deutschland, wo traditionell eher andere Fette zum Braten und Kochen benutzt werden, betrug die Preissteigerung 8,4 Prozent. IRI meldet parallel zur Preissteigerung ein Minus im Absatz in allen Ländern mit Ausnahme von Italien. Auch die anderen Öle büßten 2,52 Prozent im Absatz ein. Das legt laut IRI die Vermutung nahe, dass die Shopper nicht zu anderen Ölen greifen, obwohl der Preis relativ stabil geblieben ist (–0,9 %).

Der Grund für den Preisanstieg ist eine bakterielle Infektion in Italien, die mehr als eine Millionen Olivenbäume befallen hat. Ein Ende ist nach Angaben der Marktforscher nicht in Sicht. Hinzu komme eine schwache Ernte in Spanien, Europas größtem Produzenten für Olivenöl. Hersteller und auch die Händler mit ihren Eigenmarken erhöhen seit Monaten die Preise, um ihre Kosten decken zu können.  
 
Die IRI-Experten haben in einer Studie die Preisentwicklung in den sieben Ländern Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, den Niederlanden und Großbritannien untersucht. Ergebnis: Am höchsten waren die Preissteigerungen in Spanien, Italien und Griechenland, wo Olivenöl zu einem der wichtigsten Lebensmittel gehört und hauptsächlich mit Olivenöl gekocht wird. Aktionsverkäufe wurden gestoppt, die Preise stiegen 2015 um 27,2 Prozent in Spanien verglichen zum Vorjahr, um 21 Prozent in Italien und um 17,2 Prozent in Griechenland. In Deutschland betrug die Preissteigerung 8,4 Prozent.
 
Der Effekt: Die Verbraucher griffen gerade in den letzten Monaten des vergangenen Jahres immer weniger zum Olivenöl. IRI meldet parallel zur Preissteigerung ein Minus im Absatz in allen Ländern mit Ausnahme von Italien. Hier trat kaum eine Veränderung ein. Am deutlichsten waren die Rückgänge in Griechenland. Hier wurden im Vergleich zu 2014 stolze 18 Prozent weniger Olivenöl verkauft, in Spanien 16,2 Prozent. Auch die anderen Öle büßten 2,52 Prozent im Absatz ein. Deshalb vermuten die IRI-Experten, dass die Shopper nicht zu anderen Ölen greifen, obwohl hier der Preis relativ stabil geblieben ist (-0,9%).
 

Preise der Händler-Eigenmarken stiegen am schnellsten

 
In allen Ländern mit Ausnahme von Großbritannien stiegen die Preise bei Handelsmarken schneller als in der Gesamtkategorie oder blieben gleich, teilen die Marktforscher weiterhin mit. Das sei oft der Fall, wenn die Kosten für die Rohstoffe zunehmen. Weltweit habe der Preisanstieg beim Eigenmarken-Olivenöl nur einen kleinen Einfluss auf den Konsum (-0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), aber die Unterschiede in den Ländern seien groß: In Spanien zum Beispiel, wo die Handelsmarken einen breiten Raum im Supermarktregal einnehmen, ist der Preisanstieg genauso hoch wie bei den Hersteller-Marken (28,6 Prozent und 26,6 Prozent). Der Marktanteil der Handelsmarken wuchs aber um 3,1 Punkte im Vergleich zum Vorjahr, der Gesamtumsatz kletterte um 13,3 Prozent auf 529 Millionen Euro. Großbritannien folgt demselben Trend: Der Marktanteil der Handelsmarken wuchs um 5,3 Punkte im Vergleich zum Vorjahr – eine Folge des starken Preiswachstums bei den Hersteller-Marken (+6.1%) während Handelsmarken um 1,8 Prozent günstiger wurden, so die IRI-Experten. In Frankreich passierte das Gegenteil, stellen die Marktforscher fest: Während der Preis-Krieg fast ausschließlich die Hersteller-Marken beeinflusst hat, führte der Preisanstieg beim Olivenöl nur zu einer Erhöhung der Preise bei den Eigenmarken, was einen direkten, negativen Einfluss auf den Marktanteil hatte: -7.2 Punkte. Ungeachtet der kräftigen Preiserhöhung bei den Handelsmarken würden die Verbraucher demnach weiterhin zu den Eigenmarken greifen, wenn sie unterm Strich günstiger sind als die Hersteller-Marken.

 

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