Optimistischer Blick

Dienstag, 29. November 2016
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Nach einer aktuellen Nielsen-Studie zum Verbrauchervertrauen blicken die Deutschen äußerst optimistisch in das Jahr 2017. Im Vergleich zum Vorjahr stieg es um vier Indexpunkte und liegt damit 19 Punkte über dem europäischen Durchschnitt. Abgefragt wurden mit Blick auf die kommenden zwölf Monate die Einschätzungen zu Job-Aussichten, zur persönlichen finanziellen Situation und zur Bereitschaft, Geld auszugeben. Gute Aussichten für das Weihnachtsgeschäft: Die Deutschen geben ihr Geld lieber aus, als es zu sparen. 49 Prozent sind der Meinung, dass jetzt eine gute Zeit ist, Dinge zu kaufen. Ihre Job-Aussichten schätzen 60 Prozent der Deutschen als gut und sehr gut ein.

Die Deutschen blicken so zuversichtlich wie schon seit einem Jahr nicht mehr auf die kommenden zwölf Monate: Im dritten Quartal 2016 ist das Verbrauchervertrauen um vier Punkte gestiegen und erreicht damit das deutsche Rekordniveau von 100 Indexpunkten. Damit liegt Deutschland 19 Indexpunkte über dem europäischen Durchschnitt (81 Punkte). Nur die Dänen (107 Punkte) und Briten (106 Punkte) sind zuversichtlicher. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie zum Verbrauchervertrauen von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Der Index bildet die Einschätzung der Ver-braucher zu ihren Job-Aussichten, ihren persönliche finanzielle Situation und ihrer Bereitschaft ab, Geld auszugeben – immer mit Blick auf die kommenden zwölf Monate. Weltweit untersucht Nielsen seit 2005 das Verbrauchervertrauen in 63 Ländern.

„Das Vertrauen der deutschen Verbraucher ist im dritten Quartal sehr groß, sodass die Kauflaune aktuell sehr hoch ist“, erläutert Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland. „Man kann sagen, dass die deutschen Verbraucher dem neuen Jahr sehr positiv ent-gegen blicken. Auch dass das Wachstumstempo der deutschen Wirtschaft unter anderem durch die Brexit-Entscheidung in der zweiten Jahreshälfte etwas langsamer ausfallen dürfte, ändert nichts an der positiven Stimmung hierzulande. Das wird auch an der Einstellung zum Geldausgeben und Spa-ren deutlich. Sicherlich wird das diesjährige Weihnachtsgeschäft davon profitieren.“

Deutsche geben Geld lieber aus, als es zu sparen

Deutsche Verbraucher geben ihr Geld lieber aus, als es zu sparen. Wenn sie am Ende des Monats noch etwas übrig haben, investieren sie es laut Index am liebsten in neue Kleidung (42%) oder Ur-laub (40%). Das ist ein großer Unterschied zum europäischen Durchschnitt. Hier steht Sparen ganz oben (36%). „Die deutschen Verbraucher investieren ihr Geld lieber in Dinge, die ihnen den Alltag schöner machen, als es zur Bank zu bringen“, so Ingo Schier. „Das ist natürlich auch eine gute Aus-gangslage für das diesjährige Weihnachtsgeschäft. Rund die Hälfte der Deutschen ist der Ansicht, dass aktuell eine gute Zeit ist, um Dinge zu kaufen, die sie brauchen und haben möchten.“ Dieser Wert liegt hierzulande bei 49 Prozent (Europa 34%). Zudem schätzt mehr als jeder zweite Deutsche seine persönliche finanzielle Situation als gut oder sehr gut ein (56%, Europa 42%).

Und wenn doch mal gespart werden muss, wechseln die Deutschen am ehesten zu günstigeren Lebensmitteln. Diese Sparmaßnahme liegt mit 67 Prozent an erster Stelle. Weniger für neue Kleidung ausgeben (63%) und häufiger selber kochen (57%) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Im europä-ischen Vergleich wird dagegen am ehesten bei neuer Kleidung (53%), Freizeitbeschäftigungen und dem Kauf von günstigeren Lebensmitteln (beide 49%) gespart.

Job-Optimisten: Deutsche sind weiterhin Spitzenreiter

Fast zwei Drittel der Deutschen schätzen ihre Job-Aussichten für die nächsten zwölf Monate als gut oder sehr gut ein (60%). Dieser Wert ist fast doppelt so hoch wie der europäische Durchschnitt (32%) und ist gegenüber dem letzten Quartal sogar gestiegen (Q2 2016: 56%). Ingo Schier: „Bei diesem Punkt sind die Deutschen schon seit Monaten die unangefochtenen Spitzenreiter. Kein an-deres Land in Europa ist beim Thema Job zuversichtlicher gestimmt. Dazu tragen natürlich auch maßgeblich die positiven Entwicklungen am deutschen Arbeitsmarkt und die Lohnsteigerungen bei.“ Auf den Plätzen zwei und drei folgen bei diesem Punkt Tschechien (57%) und die Schweiz (56%).

Nicht-ökonomische Sorgen stehen bei den Deutschen im Vordergrund

Doch die Ereignisse der letzten Monate lassen die Deutschen nicht unberührt: Terrorismus ist im dritten Quartal 2016 die mit Abstand größte Sorge (27%). Im Sorgen-Ranking folgen die Aspekte Gesundheit (9%) und Immigration (8%). „Die Hauptsorgen der Deutschen sind eher nicht-ökonomi-scher Natur“, so Ingo Schier. Auch in Europa zählt Terrorismus zur Hauptsorge (18%). Auf Platz zwei und drei folgen hier Job-Sicherheit (11%) sowie die aktuelle wirtschaftliche Lage (10%).

 

 

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